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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 29.1913-1914

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Markus, Stefan: Die XII. Nationale Kunstausstellung der Schweiz in Bern
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Barth, Helene: Die römische Secession
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https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0553

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8 M
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J Eine eigene Publikation aber verdiente die herrliche tigkeit im Beherrschen der Technik, dieselbe Ober- l
\ Nachlaßausstellung des allzufrüh verstorbenen RODO flächlichkeit der Auffassung spricht auch aus den t
i von Niederhäusern. In ihm hat die Schweiz ihren flotten, aber seelenlosen Porträts Giovanni Bol- )
* gestaltungsmächtigsten und überragendsten Bild- DINIs. Ganz im Sinne der modernen Spanier malt ,
j hauer verloren, eine Persönlichkeit, die, von Rodin GIUSEPPE BlASI seine strengen, charakteristischen 1
y ausgehend, nicht selten Rodin erreichte. Von den Bilder aus Sardinien. Eigentümlich stilvoll muten v
j übrigen Plastikern seien CARL ANGST, LEON Ber- uns diese ernsten düsteren Gesichter und die me- (
J ger, Alfred Biberstein, Alice Boner, Fr. Bou- lancholisch harten Linien der Landschaft an. (
>) vier, Louis Gallet, Hubacher, Richard Kiss- Verschiedene kleinere und größere Gruppen (
J ling, Mettler, Sarkissoff, Brunhilde Smith italienischer Künstler, die sich meistens nach ihrer ?
n und EDUARD ZIMMERMANN rühmend herausgehoben. engeren Heimat benennen, bringen eine Menge (
i Wie man vernimmt, sind fünfzig Prozent aller ein- interessanter, teils noch ungeklärter Werke. Dar- )
sj gesandten Arbeiten zurückgewiesen worden. Wie unter fallen einige Bilder des römischen Malers ,
l manches davon mit Recht, wie manches mit Un- GIORGIO DE VlNCENZI durch ihre konzentrierte ]
0 recht, das soll im Juli eine Ausstellung der Refü- Leuchtkraft auf. J
) sierten (doch wohl nicht aller?!) in der neuen Die Skulptur ist verhältnismäßig schwach ver- j
) Galerie Neupert in Zürich dartun. Wir sind ge- treten. Sie enthält Arbeiten von ARTURO Dazzi, (
h spannt! Dr. Stefan Markus GIOVANNI PRINI, MARIO de MONTECECON, rem- (
j BRANDT BUGATTI, IVAN MESTROVIC, HANS FAUL- (
3 DIE RÖMISCHE SECESSION haber Heinrich Glicenstein u. a.
1 Den fremden Gasten hat man viel Platz ge- I
Seit zwei Jahren haben sich die italienischen währt. So hat der Bund österreichischer Künstler /
Künstler in zwei Lager geteilt. Die einen auf zwei in der Dekoration Dagobert Peches wunder- )
ij Tradition und Althergebrachtes ge- voll ruhig und monumental wirkende j
/ stützt, bewahren etwas mehr die spe- ^^^^^^^^^^^^^^ Räume mit Wiener Kleinkunst, Holz- j
) zifisch italienischen Charaktereigen- Skulpturen, Keramiken und Bildern (
) schaften. Die anderen. Feuergeister. P5I^^^ von OSKAR LASKE, BERTHOLD LöFF- (
J unter dem direkten Einfluß deutscher V&BVM^V ler, FERDINAND ANDRI, Emil Or- (
) und französischer Schule, führen den HBjnpnV lik. sow ie einem rassig raffinierten
( Kampf gegen das Genrehafte und Süß- Vj5 K?t£i»ß« Mädchenbildnis GUSTAV KLIMTS. |
l liehe, woran die italienische Kunst V^Es^KkMB ■ Der Verein russischer Künstler„Mir /
i der letzten Jahrzehnte so gelitten. ■KJ25sr~^B Iskousstva" enttäuscht mehr durch
^ Der Wille ist gut, das sieht man beim ■wt^^kJKI Qualität als Quantität des Gebotenen.
J Betreten der Räume der Secession. ^LiK?^Sl^I Doch finden sich auch hier einige
0 Nur empfindet man zuw eilen den Man- ^^^Stat ^ute ^er'ie' so e'n allerliebstes In- '
5 gel eigener bodenständiger Kunst. ÄJ4M^«ÄÄ terieur von Joseph Braz, in wun- j
J und an ihrer Stelle erzwungene Ori- ^SgggSfl derbar warmes Licht getaucht, und (
J ginalität und bedingungsloses Nach- Landschaften von NICOLAS RöRlCH,
J eifern fremder Schulen, wie das der ^^^^^^^^^^^^ BORIS KOUSTODIEFF, Mitislaw Do- j
ä heutigen Kunst so häufig anhaftet. BOUGINSKI. Neben einigen Bildern |
< Und doch sind viel gute ehrliche Werke ausge- von älteren Franzosen, wie Albert BESNARD
1 stellt; eine lichtdurchflutete Frauengestalt An- (wundervoll durchgeführtes Familienporträt) und
'( TONIO MANCINIS, der den Müllerpreis erhielt, JACQUES EMILE BLANCHE („Andre Gide im Kreise
v ein eigenartig pikanter weiblicher Akt mit grünen seiner Freunde") figuriert ein Saal mit Arbeiten
) Strümpfen auf grünem Hintergrund von ALEARDO von HENRI MATISSE und PAUL CEZANNE, aus dem j
5 TERZI, Landschaften von ARTURO NOCI, ONORATO Besitz des Hauses Bernheim Jeune in Paris: von (
j CARLANDI, TlZIANO DE LUCA ClNQUE, FERRUCCIO diesem zarte Aquarell-Skizzen, von Matisse Ge- (
J SCATTOLA, LuiGI SCOPINICH, AUGUST LUEDECKE mälde voll wilder Farbenpracht. AUGUSTE Ro- j
i) u.a. CAMILLO INNOCENTI hat einen ganzen Saal DIN hat eine geniale Skulptur „Die Bronzezeit",
\ voll seiner farbenprächtigen, aber zu eleganten, Eahle BOURDELLE ein Kinderköpfchen und eine
'i zu weichlich empfundenen Bilder, deren eines eben- Statuette, VICTOR ROUSSEAU einen Männerakt aus- (
1 falls den Müllerpreis erhielt. Dieselbe große Leich- gestellt. Helene Barth

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HANS LINDL PLAKETTEN
Sommeraasstellang der Münchner Secession
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