ADOLF STÄBLI. DIE ZUGSPITZE
Neue Städtische Galerie, München
ganz zu Ende des 18. Jahrhunderts und um die
Jahrhundertwende in München wirkten, und
reicht herab bis zu den Jungen unserer Tage,
bis zu denen, die bei der Münchner Neuen
Secession heute noch als Gäste ausstellen. Nur
in einem Fall ist von diesem Prinzip des 19. und
20. Jahrhunderts abgewichen worden. Es ist da
nämlich ein sehr behaglich und vornehm ein-
gerichteter Ruheraum in die Flucht der Kabi-
nelle eingeschaltet, und hier sind neben Rokoko-
Bildern auch einige spätgotische Tafeln zu
sehen, die den Münchner Stadtmaler Jan Pollack
zum Urheber haben.
Auch dies lag nicht in der Absicht der Galerie-
leitung: eine möglichst vollständige Namensliste
vorzulegen, keinen der in der Münchner Kunst-
geschichte vorkommenden Namen zu vergessen
und, sei es auch nur durch ein Bild dritten
oder vierten Ranges, durch eine Visitenkarte,
jeden bekannten Künstler vertreten zu haben.
Ganz davon abgesehen, daß es Für die Schau-
barmachung der künstlerischen Entwicklung
einer Stadt gar keine Rolle spielt, ob diese oder
jene Lücke vorhanden ist, sagte sich Hanfstängl
offenbar, daß er bei dem oder jenem Künstler
eben warten müsse, bis ihm ein besonders cha-
rakteristisches und qualilätvolles Werk zu-
wüchse. Er hat nicht Namen, sondern gute
Bilder gesammelt, und daran tat er recht, denn
dem Sammeltrieb, der in jedem wahrhaften
Museumsleiter stecken muß, ist damit auch
für künftige Zeiten noch jede Möglichkeit offen
gelassen.
Es ist viel, was in den drei oder vier Jahren
268
Neue Städtische Galerie, München
ganz zu Ende des 18. Jahrhunderts und um die
Jahrhundertwende in München wirkten, und
reicht herab bis zu den Jungen unserer Tage,
bis zu denen, die bei der Münchner Neuen
Secession heute noch als Gäste ausstellen. Nur
in einem Fall ist von diesem Prinzip des 19. und
20. Jahrhunderts abgewichen worden. Es ist da
nämlich ein sehr behaglich und vornehm ein-
gerichteter Ruheraum in die Flucht der Kabi-
nelle eingeschaltet, und hier sind neben Rokoko-
Bildern auch einige spätgotische Tafeln zu
sehen, die den Münchner Stadtmaler Jan Pollack
zum Urheber haben.
Auch dies lag nicht in der Absicht der Galerie-
leitung: eine möglichst vollständige Namensliste
vorzulegen, keinen der in der Münchner Kunst-
geschichte vorkommenden Namen zu vergessen
und, sei es auch nur durch ein Bild dritten
oder vierten Ranges, durch eine Visitenkarte,
jeden bekannten Künstler vertreten zu haben.
Ganz davon abgesehen, daß es Für die Schau-
barmachung der künstlerischen Entwicklung
einer Stadt gar keine Rolle spielt, ob diese oder
jene Lücke vorhanden ist, sagte sich Hanfstängl
offenbar, daß er bei dem oder jenem Künstler
eben warten müsse, bis ihm ein besonders cha-
rakteristisches und qualilätvolles Werk zu-
wüchse. Er hat nicht Namen, sondern gute
Bilder gesammelt, und daran tat er recht, denn
dem Sammeltrieb, der in jedem wahrhaften
Museumsleiter stecken muß, ist damit auch
für künftige Zeiten noch jede Möglichkeit offen
gelassen.
Es ist viel, was in den drei oder vier Jahren
268