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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 51.1900-1901

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Chronik des Bayerischen Kunstgewerbevereins
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https://doi.org/10.11588/diglit.7003#0235

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Chronik des Bayer. Kunstgewerbevereins.

Bildhauerei.

35;—354. Kunstgewerbliche Abzeichen als Tafelschmuck.
Baukunst. Goldschmiedekunst.

Aupfertreiberei.

v. Seidl, Till, Welzel, Wilhelm. — Die Mahlen der Mbmänner
und Schriftführer der Kommissionen stehen noch aus.

Die Feier des fünfzigjährigen Bestehens des Vereins
wird zu Anfang Juli d. I. in Gestalt eines mehrtägigen
Künstlerfestes abgehalten werden. Die verschiedenen Ausschüsse
sind lebhaft an der Arbeit. Über Einzelheiten des Programms
wird voraussichtlich in der Mainummer das Nähere berichtet
werden können; vorläufig sei mitgeteilt, daß auch der allgemeine
Kunstgewerbetag in den Rahmen des Festes hereingezogen
werden wird.

Mschenverfamml'ungen.

Dreizehnter Abend — den 2s. Februar. — Vorführung
von Reisebildern und -Skizzen aus Tirol von Prof. Paul Pfann
und Architekt Wilh. B ert fch. Mas Pfann an der lqand seiner
prächtigen Aquarelle und der zahlreichen Lichtbilder bot, war
nicht mehr und nicht weniger als eine herrliche Wanderung
durch die malerischen und an künstlerischer Ausbeute so reichen
Thäler Tirols vom untern Inn an über lqall und Innsbruck
hinauf ins Btzthal, hinüber über den Brenner zum Eisack und
zur Etsch hinab, mit den Abstechern in die Dolomiten, nach
Überetsch und bis zur deutsch-italienischen Sprachgrenze. An der
lsand des kundigen Führers wurden die vereinsmitglieder oft
auf Schönheiten aufmerksam gemacht, die dem Eisenbahn-
reisenden gar nicht zu Gesicht kommen und die auch gar man-
chem beim Vorübereilen auf staubiger Landstraße entgehen:
hier ein einsames Bildstöckl, eine malerische Brücke, dort in den
Brtschaften abwechslungsreiche Erker und Lauben, originelle

Portale, hübsche Wirtsschilder u. s. w. — Wie mancher an-
dächtige Zuhörer mag sich da nach einem Gsterausflug in
den wärmeren Süden gesehnt haben!?

Vierzehnter Abend - den 5. März. — „Geselliger Abend"
hieß es; aber die vorsorgliche 3. Kommission hatte trotz alledem
dafür gesorgt, daß die Unterhaltung geschürt werde, und Prof,
vr. paur veranlaßt, über Bosnien und die Herzegowina
zu berichten. In geradezu beispiellos anschaulicher Meise führte
der Vortragende die aufmerksam lauschenden Zuhörer an Hand
einer übersichtlichen Karte durch die interessauten Länder, in
welchen (Österreich in nicht viel mehr als 20 Jahren Kultur-
arbeiten großartigsten Stils verrichtet hat — Verkehrsmittel,
Schulen, Rechtsordnung, persönliche Sicherheit u. s. w. Die
Bahn von Sunja aus endigt schon in Banjaluka, wo das
Gelände der Weiterführung große Schwierigkeiten eutgegenstellt
und statt derselben eine herrlich gebaute, z. T. in den Felsen
des engen Vrbas-Thales eingesprengte Straße den Verkehr mit
der nach Süden zu nächsten Bahnstation Iaice vermittelt, wo in
Kirche und Schloß sich die letzten (venetianischen) Reste aus
vortürkischer Zeit erhalten haben. In der Hauptstadt Serajewo
bestehen eine moderne Rechtsschule, großstädtische (puaianlagen,
gute Gasthäuser und öffentliche Anstalten aller Art, sogar ein
Museum — neben allerlei einheimischem Mischmasch von süd-
slavischen und türkischen Kulturresten. An landschaftlichen
Reizen, prächtigen Felsschluchten und Wasserfällen, an herrlichen
Wäldern ist das Land außerordentlich reich, und während man
vor 25 Jahren nur unter Begleitung eines Soldaten oder
Gendarmen sich vor die Städte wagen konnte, geht man dort
jetzt ebenso sicher über Land wie anderswo, wenn man nicht

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