Aus Auiuchcner lverkstätten. I.
-;os. Aus einem Dffiziers-Aafino in Ulm; Entwurf und Ausführung von
Jul. M ö f f e l (5 chmidt & L o.), lltiindjeii.
Aue Münchener IVerKskäiten. I.
Slß
i liegt auf der lhand, daß bei Ver-
einigung zweier oder mehrerer Künstler
zum Zwecke gemeinschaftlicher küust
lerischer Produktion der intime, persön-
liche Charakter einzelner Werke in den
Hintergrund tritt. Und doch gibt es Architektur-
bureaus genug, ait deren Spitze zwei oder mehr
Architekten stehen und deren Bauten dennoch zu den
echten Kunstwerken zählen; es komntt nur darauf
an, daß die verschiedeneit ‘Kräfte entsprechend ihren
Fähigkeiten sich in die Arbeit teilen und daß sic ein-
ander in die Hände arbeiten. Bei Werken der Bau-
kunst ist ja ohnedem das Zusamnienarbeiten, das
Uuterordnen unter den von: Architekten gegebenen
Grundgedanken eine der ersten Vorbedingungen für
das Gelingen des Ganzen, —
und bei manchen Werken der
Kleinkunst verhält es sich ähn-
lich ; es wäre deshalb ein vor-
eiliger Schluß, hinter der aus
mehreren Namen zusammen-
gesetzten Benennung einer kunst-
gewerblichen Werkstatt Massen-
arbeit zu wittern — man er-
innere sich nur an die aus den
„Bereinigten Werkstätten für
Kunst im Handwerk" hervor-
gehenden Arbeiten, denen man
doch nicht den Borwurf der
Massenarbeiten machen kann.
Dieser Art ist auch das
Malergeschäft und die Werk-
stätte für dekorative Kunst von
Schmidt ch Cie. in München.
Ursprünglich in der Hauptsache
eine Anstalt für Dekorations-
malerei, hat sie sich durch den
Beitritt Julius Mössels wer
teren Gebieten der Kleinkunst
zugewaudt, so beispielsweise dem
Mobiliar, der Wohuungsaus-
stattung, wovon die Abb. ^06
bis 4.09 beachtenswerte Proben
geben ft; aber das Hauptarbeits-
feld, zugleich dasjenige, auf den:
sich Mössel am liebsten, am un-
gezwungensten und am gewand-
testen bewegt, ist die Dekorations-
malerei geblieben. Die Beispiele
in den Abb. qftO—Hs5 im Zu-
sammenhalt mit den schon früher
in diesen Blättern gebrachten Mösselschen Arbeiten
— z. B. Künstlerhaus ft — bringen dafür voll-
gültige Belege; auch die Ausmalung des großen
Börsensaals (5. 228) gehört hierher. Solange die
Dekorierkunst solche wirkliche Künstler zu ihren Ver-
tretern zählt, ist nicht zu besorgen, daß sie zur
Schablonenarbeit herabsinkt.
9 Ulan vergleiche auch die tNöbel Jahrgang;898 S. 296
und ^8 unserer Zeitschrift.
2) Jahrgang tgoo S. S2-p
-;os. Aus einem Dffiziers-Aafino in Ulm; Entwurf und Ausführung von
Jul. M ö f f e l (5 chmidt & L o.), lltiindjeii.
Aue Münchener IVerKskäiten. I.
Slß
i liegt auf der lhand, daß bei Ver-
einigung zweier oder mehrerer Künstler
zum Zwecke gemeinschaftlicher küust
lerischer Produktion der intime, persön-
liche Charakter einzelner Werke in den
Hintergrund tritt. Und doch gibt es Architektur-
bureaus genug, ait deren Spitze zwei oder mehr
Architekten stehen und deren Bauten dennoch zu den
echten Kunstwerken zählen; es komntt nur darauf
an, daß die verschiedeneit ‘Kräfte entsprechend ihren
Fähigkeiten sich in die Arbeit teilen und daß sic ein-
ander in die Hände arbeiten. Bei Werken der Bau-
kunst ist ja ohnedem das Zusamnienarbeiten, das
Uuterordnen unter den von: Architekten gegebenen
Grundgedanken eine der ersten Vorbedingungen für
das Gelingen des Ganzen, —
und bei manchen Werken der
Kleinkunst verhält es sich ähn-
lich ; es wäre deshalb ein vor-
eiliger Schluß, hinter der aus
mehreren Namen zusammen-
gesetzten Benennung einer kunst-
gewerblichen Werkstatt Massen-
arbeit zu wittern — man er-
innere sich nur an die aus den
„Bereinigten Werkstätten für
Kunst im Handwerk" hervor-
gehenden Arbeiten, denen man
doch nicht den Borwurf der
Massenarbeiten machen kann.
Dieser Art ist auch das
Malergeschäft und die Werk-
stätte für dekorative Kunst von
Schmidt ch Cie. in München.
Ursprünglich in der Hauptsache
eine Anstalt für Dekorations-
malerei, hat sie sich durch den
Beitritt Julius Mössels wer
teren Gebieten der Kleinkunst
zugewaudt, so beispielsweise dem
Mobiliar, der Wohuungsaus-
stattung, wovon die Abb. ^06
bis 4.09 beachtenswerte Proben
geben ft; aber das Hauptarbeits-
feld, zugleich dasjenige, auf den:
sich Mössel am liebsten, am un-
gezwungensten und am gewand-
testen bewegt, ist die Dekorations-
malerei geblieben. Die Beispiele
in den Abb. qftO—Hs5 im Zu-
sammenhalt mit den schon früher
in diesen Blättern gebrachten Mösselschen Arbeiten
— z. B. Künstlerhaus ft — bringen dafür voll-
gültige Belege; auch die Ausmalung des großen
Börsensaals (5. 228) gehört hierher. Solange die
Dekorierkunst solche wirkliche Künstler zu ihren Ver-
tretern zählt, ist nicht zu besorgen, daß sie zur
Schablonenarbeit herabsinkt.
9 Ulan vergleiche auch die tNöbel Jahrgang;898 S. 296
und ^8 unserer Zeitschrift.
2) Jahrgang tgoo S. S2-p