Die Ausstellung der Darmstädter Uünstlerkolonie ;Io;.
%2\. Ausstellung der ALnstlerkolonie in Darmstadt; Behrens-tjaus. von Peter Behrens.
der Stabt Wohnung und Atelier gefunden. Das
früher so idyllisch ruhige Prinz George-Palais wurde
nun der Schauplatz emsiger Thätigkeit und fröhlicher
Aünstlerlust. £s wurde tüchtig gearbeitet: einer
suchte den andern zu überbieten; aber es ging lustig,
ja nicht selten ausgelassen dabei her: ein echtes
Aünstlerleben.
Dis eingeschobenen Wände waren ja nur dünn
und jedes laute Wort zu hören; so ging die Wechsel-
rede denn manchmal durch drei Ateliers hindurch
recht toll hin und her, unterbrochen von frohem
Gesang oder den emsigen lhammerschlägen im Atelier
Bosselts. Es war eine schöne Zeit, und aus ihr ist bei
allen Beteiligten mehr als ein Aeim aufgegangen, der
sonst vielleicht nie erwacht wäre. Wenigstens einmal
in der Woche kamen dann abends die Mitglieder
der Kolonie im Atelier Ehristiansen zusammen, um
gemeinsame Arbeiten zu besprechen, gemeinsame An-
gelegenheiten zu beraten. Aus diesen Besprechungen
ging der Entschluß hervor, aus der pariser Welt-
ausstellung ein gemeinsames Zimmer auszustellen,
und später durch eine große Ausstellung zu zeigen,
was in den: Zeitraum eines Zahres in gemeinsamem
Schaffen erreicht werden könne. Am 25. November
s899, am Geburtsfest des Großherzoglichen Paares,
überreichten die Mitglieder der Kolonie demselben
eine Adresse, in welcher sie ihr Arbeitsprogramm für
die nächste Zukunft niederlegten. Der wesentliche
Znhalt ist in folgenden Sätzen gegeben:
„Den Endzweck aller ihrer Arbeit, sei dieser durch
die Leistungen einzelner Mitglieder oder in: ent-
sprechenden Zusammenwirken mehrerer zu erreichen,
%2\. Ausstellung der ALnstlerkolonie in Darmstadt; Behrens-tjaus. von Peter Behrens.
der Stabt Wohnung und Atelier gefunden. Das
früher so idyllisch ruhige Prinz George-Palais wurde
nun der Schauplatz emsiger Thätigkeit und fröhlicher
Aünstlerlust. £s wurde tüchtig gearbeitet: einer
suchte den andern zu überbieten; aber es ging lustig,
ja nicht selten ausgelassen dabei her: ein echtes
Aünstlerleben.
Dis eingeschobenen Wände waren ja nur dünn
und jedes laute Wort zu hören; so ging die Wechsel-
rede denn manchmal durch drei Ateliers hindurch
recht toll hin und her, unterbrochen von frohem
Gesang oder den emsigen lhammerschlägen im Atelier
Bosselts. Es war eine schöne Zeit, und aus ihr ist bei
allen Beteiligten mehr als ein Aeim aufgegangen, der
sonst vielleicht nie erwacht wäre. Wenigstens einmal
in der Woche kamen dann abends die Mitglieder
der Kolonie im Atelier Ehristiansen zusammen, um
gemeinsame Arbeiten zu besprechen, gemeinsame An-
gelegenheiten zu beraten. Aus diesen Besprechungen
ging der Entschluß hervor, aus der pariser Welt-
ausstellung ein gemeinsames Zimmer auszustellen,
und später durch eine große Ausstellung zu zeigen,
was in den: Zeitraum eines Zahres in gemeinsamem
Schaffen erreicht werden könne. Am 25. November
s899, am Geburtsfest des Großherzoglichen Paares,
überreichten die Mitglieder der Kolonie demselben
eine Adresse, in welcher sie ihr Arbeitsprogramm für
die nächste Zukunft niederlegten. Der wesentliche
Znhalt ist in folgenden Sätzen gegeben:
„Den Endzweck aller ihrer Arbeit, sei dieser durch
die Leistungen einzelner Mitglieder oder in: ent-
sprechenden Zusammenwirken mehrerer zu erreichen,