Architektur und Aunstgewerbe auf^der Weltausstellung in St. Louis.
(83. Heizkörperverkleidung, nach Entwurf von Albin Müller,
Magdeburg; — Ausführung: Magdeburger Werkstätten.
schon die Wahl eines solchen Materials für diesen
Zweck etwas sonderlich ist, so liegt das Nichtgelingen
des Kolorits in dem unaufgelösten Akkord der an-
gewandten Farben.
Einen guten Treffer hat Billing mit seinem
Musikzimmer zu verzeichnen: der dreischisfig mit
Holzpsosten unterteilte Raum erhält sein §icht durch
Drinnebergs Glasfenster „Die Macht der Musik".
Bor der entgegengesetzten Schmalwand erhebt sich
die Orgel. Die Wandffäche darüber trägt ein wuch-
tiges Bild von Groh: ebenfalls eine musikalische
Allegorie. Zn den schlichtesten Formen ist das Wand-
getäfel konstruiert. Auch von den Pfosten, die den
Mittelraum begrenzen und den basilikalen Tharakter
bedingen, kann man sagen, daß sie etwas rudimentär,
aber zweckmäßig gegen seitliche Abknickung geformt
wurden. Zwischen ihren oberen Endigungen ist in
Giebelform eine Art Gitterwerk eingeschaltet, welches
zugleich die Gurten überwunden und die Beleuchtungs-
körper in seiner Mitte ausgenommen hat (Abb. (73).
Die Sonneberger Spielwarenindustrie (h>f) ist
ziemlich weit vom Schwarzen abgekommen. Man
muß zugeben, daß die Aufgabe, ein so anspruchs-
volles Vielerlei in einem Raum zu vereinigen, nicht
leicht ist. Der wahrhaft künstlerische und zum volks-
tümlich einfachen zurückzuführende Zug wird in dieser
Industrie schmerzlich vermißt. Doch darüber wird
an dieser Stelle kaum eingehender gesprochen werden
können.
Den Gegensatz zu Sonneberg gibt Köln mit
seiner Mrivitausstellung. Der Raum selbst ist, wie
auch die den Wänden entlang ausgestellten Vitrinen
von der größten Einfachheit. Die Metallgegenstände
zeichnen sich durch sehr elegante Formen aus, und es
hat den Anschein, wie wenn das k)uber-j?reßverfahren
an sich schon einer reicheren Formgebung und über-
mäßigen Dekoration entgegenstünde (Abb. (86 u. (87).
Durch die Bemühungen von Vr. Klebs (Königs-
berg) fand die deutsche Bernsteinindustrie iu den: von
Möhring hergerichteten Raum eine gute Auf-
stellung. Der Wert dieser Vorführung liegt namentlich
in dein wissenschaftlich und technisch Interessanten.
enthält gute Möbel von Behrens, der auch das
kaufmännische Bureau ^ a ausgestattet hat.
Daß W. Z i e s ch
Sc Co. (Berlin) nicht
nur Gobelinmöbelüber-
züge in altern und
neuem Geschmack Her-
stellen können, sondern
daß sie auch größeren
künstlerischen Aufgaben
gewachsen sind, bewei-
sen die im Raum $6 un-
tergebrachten Arbeiten.
Die nach Max Kochs
Entwürfen durchge-
führten Wandfriese nrit
altdeutschenIagdszenen
gehören jedenfalls zum
besten, was auf diesem
Gebiet neuerdings in
Deutschland geleistet
worden ist. In ent-
sprechender Umgebung
würden diese Arbeiten
erst recht zur Geltung
gekommen sein. In
Frankreich ist man sehr
unzufrieden damit, daß
derartige Bilderteppiche Albin Müller, Magde-
bei UNS einfach den Na- burg. Ausführung: hu eck,
men Gobelins tragen, Lüdenscheid.
(06
(83. Heizkörperverkleidung, nach Entwurf von Albin Müller,
Magdeburg; — Ausführung: Magdeburger Werkstätten.
schon die Wahl eines solchen Materials für diesen
Zweck etwas sonderlich ist, so liegt das Nichtgelingen
des Kolorits in dem unaufgelösten Akkord der an-
gewandten Farben.
Einen guten Treffer hat Billing mit seinem
Musikzimmer zu verzeichnen: der dreischisfig mit
Holzpsosten unterteilte Raum erhält sein §icht durch
Drinnebergs Glasfenster „Die Macht der Musik".
Bor der entgegengesetzten Schmalwand erhebt sich
die Orgel. Die Wandffäche darüber trägt ein wuch-
tiges Bild von Groh: ebenfalls eine musikalische
Allegorie. Zn den schlichtesten Formen ist das Wand-
getäfel konstruiert. Auch von den Pfosten, die den
Mittelraum begrenzen und den basilikalen Tharakter
bedingen, kann man sagen, daß sie etwas rudimentär,
aber zweckmäßig gegen seitliche Abknickung geformt
wurden. Zwischen ihren oberen Endigungen ist in
Giebelform eine Art Gitterwerk eingeschaltet, welches
zugleich die Gurten überwunden und die Beleuchtungs-
körper in seiner Mitte ausgenommen hat (Abb. (73).
Die Sonneberger Spielwarenindustrie (h>f) ist
ziemlich weit vom Schwarzen abgekommen. Man
muß zugeben, daß die Aufgabe, ein so anspruchs-
volles Vielerlei in einem Raum zu vereinigen, nicht
leicht ist. Der wahrhaft künstlerische und zum volks-
tümlich einfachen zurückzuführende Zug wird in dieser
Industrie schmerzlich vermißt. Doch darüber wird
an dieser Stelle kaum eingehender gesprochen werden
können.
Den Gegensatz zu Sonneberg gibt Köln mit
seiner Mrivitausstellung. Der Raum selbst ist, wie
auch die den Wänden entlang ausgestellten Vitrinen
von der größten Einfachheit. Die Metallgegenstände
zeichnen sich durch sehr elegante Formen aus, und es
hat den Anschein, wie wenn das k)uber-j?reßverfahren
an sich schon einer reicheren Formgebung und über-
mäßigen Dekoration entgegenstünde (Abb. (86 u. (87).
Durch die Bemühungen von Vr. Klebs (Königs-
berg) fand die deutsche Bernsteinindustrie iu den: von
Möhring hergerichteten Raum eine gute Auf-
stellung. Der Wert dieser Vorführung liegt namentlich
in dein wissenschaftlich und technisch Interessanten.
enthält gute Möbel von Behrens, der auch das
kaufmännische Bureau ^ a ausgestattet hat.
Daß W. Z i e s ch
Sc Co. (Berlin) nicht
nur Gobelinmöbelüber-
züge in altern und
neuem Geschmack Her-
stellen können, sondern
daß sie auch größeren
künstlerischen Aufgaben
gewachsen sind, bewei-
sen die im Raum $6 un-
tergebrachten Arbeiten.
Die nach Max Kochs
Entwürfen durchge-
führten Wandfriese nrit
altdeutschenIagdszenen
gehören jedenfalls zum
besten, was auf diesem
Gebiet neuerdings in
Deutschland geleistet
worden ist. In ent-
sprechender Umgebung
würden diese Arbeiten
erst recht zur Geltung
gekommen sein. In
Frankreich ist man sehr
unzufrieden damit, daß
derartige Bilderteppiche Albin Müller, Magde-
bei UNS einfach den Na- burg. Ausführung: hu eck,
men Gobelins tragen, Lüdenscheid.
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