DOI Artikel:
Thiersch, Friedrich von: Architektur und Kunstgewerbe auf der Weltausstellung in St. Louis, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7198#0128
Architektur und Aunstgewerbe auf der Weltausstellung iu St. Louis.
,sy.
\9o.
193.
t9-t- H95.
189 — H9s. pforzheimer Schmucksachen, nach Entwürfen von G. Alee-
mann, ausgeführt von Lauer & Wiedmann (^89—X9H, \93, \95, fys),
Fahrner (;9^ oben), und Zerenner (;9<f unten), Pforzheim.
t9S-
einverstanden ist, daß seine Arbeiten hier gründlich
„tatgehängt" werden. 5ie sind ja im Besitz des
Deutschen Reiches! Lin Rundgang durch die Räume
der deutschen Aunstgewerbeabteilung muß hier iu
der Beschreibung ermüden; anders
ist es in Wirklichkeit.
Lin frischer kjauch echter Aunst
weht uns entgegen, wie eine Lr-
quickung nach mühseliger Wander-
schaft durch die Dürre, Hier ist
sprossendes Lebenund Gedeihen. Auf
den Idealen alteinheimischer Aunst
bewußt und unbewußt aufbauend,
sehen wir Neues und Ligenartiges
sich entwickeln, beobach-
ten wir in voller Lebens-
kraft einzelne Gewächse
emporschießen, während
andere, bescheiden zurück-
bleibend, mehr ein Veil-
chendasein führen.
Der friedliche
Aampf, der auf
dem Gebiete der an-
gewandten Aunst
vorgeführt ist, wird
von wenigen sofort verstanden und gewürdigt. Aber
mehr und mehr bricht sich das Verständnis Bahn.
Den Aampf überhaupt vorgeführt zu haben, ist ein
Verdienst unserer deutschen Ausstellungsleitung, wel-
ches nicht hoch genug angeschlagen
werden kann.
Leider ist die neuere Lntwicklung
auf dem Gebiet der freien Aünste,
die in unseren: Vaterland stattfindet,
nicht in gleichem Blaß in 5t. Louis
zum Ausdruck gekommen. Diese Un-
vollständigkeit wird von den Aennern
schmerzlich empfunden, welche im
tine arts-building nach der deutschen
Aunst sehen. Der Streit
in: eigenen Haus, der ja
sattsam bekannt ist, hat
hier Schaden gebracht,
und es hat nicht sein
sollen, daß auf diesem
Gebiet eine Über-
sicht von ähnlicher
Vollständigkeit ent-
rollt worden wäre,
wie wir sie aus dem
der angewandten
i9i-
\0)2.
Aunst und Handwerk. 55. gahrg. Heft 9.
109
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t9-t- H95.
189 — H9s. pforzheimer Schmucksachen, nach Entwürfen von G. Alee-
mann, ausgeführt von Lauer & Wiedmann (^89—X9H, \93, \95, fys),
Fahrner (;9^ oben), und Zerenner (;9<f unten), Pforzheim.
t9S-
einverstanden ist, daß seine Arbeiten hier gründlich
„tatgehängt" werden. 5ie sind ja im Besitz des
Deutschen Reiches! Lin Rundgang durch die Räume
der deutschen Aunstgewerbeabteilung muß hier iu
der Beschreibung ermüden; anders
ist es in Wirklichkeit.
Lin frischer kjauch echter Aunst
weht uns entgegen, wie eine Lr-
quickung nach mühseliger Wander-
schaft durch die Dürre, Hier ist
sprossendes Lebenund Gedeihen. Auf
den Idealen alteinheimischer Aunst
bewußt und unbewußt aufbauend,
sehen wir Neues und Ligenartiges
sich entwickeln, beobach-
ten wir in voller Lebens-
kraft einzelne Gewächse
emporschießen, während
andere, bescheiden zurück-
bleibend, mehr ein Veil-
chendasein führen.
Der friedliche
Aampf, der auf
dem Gebiete der an-
gewandten Aunst
vorgeführt ist, wird
von wenigen sofort verstanden und gewürdigt. Aber
mehr und mehr bricht sich das Verständnis Bahn.
Den Aampf überhaupt vorgeführt zu haben, ist ein
Verdienst unserer deutschen Ausstellungsleitung, wel-
ches nicht hoch genug angeschlagen
werden kann.
Leider ist die neuere Lntwicklung
auf dem Gebiet der freien Aünste,
die in unseren: Vaterland stattfindet,
nicht in gleichem Blaß in 5t. Louis
zum Ausdruck gekommen. Diese Un-
vollständigkeit wird von den Aennern
schmerzlich empfunden, welche im
tine arts-building nach der deutschen
Aunst sehen. Der Streit
in: eigenen Haus, der ja
sattsam bekannt ist, hat
hier Schaden gebracht,
und es hat nicht sein
sollen, daß auf diesem
Gebiet eine Über-
sicht von ähnlicher
Vollständigkeit ent-
rollt worden wäre,
wie wir sie aus dem
der angewandten
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Aunst und Handwerk. 55. gahrg. Heft 9.
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