Musivische Kunst. IT.
592. Mosaik im Badezimmer des Schlosses Beggen bei Luxemburg; nach Kartons von Bembs , Mainz, ausgeführt von der
Deutschen Glasmosaik-Gesellschaft, Puhl & Wagner, Rixdorf-Bcrlin.
an der Wand oder Decke. Wirtschaftliche Er-
wägungen sprechen entschieden zu Gunsten des Ne-
gativverfahrens, aber ein höherer künstlerischer Wert
muß dem positivver-
fahren zugesprochen wer-
den. Wenn auch die im
Atelier gefertigten Teile
noch so geschickt an der
Wand zusammengefügt
und die entstehenden
Nähte ausgebessert wer-
den können ft, so wird
doch jede Zufälligkeit,
die durch die pand des
ausübenden Aünstlers
bei Überwindung ent-
gegenstehender Schwie-
rigkeiten entsteht, und
ebenso das Berücksich-
tigen der an Ort und
Stelle sich geltend ma-
chenden Einwirkungen
der Beleuchtung dein im
Positivverfahren herge-
stellten R tosaikbilde einen
höheren Reiz verleihen.
Eine gewisse Unbeholfen-
heit der Technik muß
durch das feinere Anpassen an die örtlichen Verhält-
nisse ausgewogen werden. Insbesondere bei großen
monumentalen Aufgaben
’) vergleiche hierzu das
auf S. 306 dargestellte Mo-
saikbild.
593. Mosaik aus dem Aachener Münster, Axostelkopf; nach
Kartons von Schaxer ausgeführt von der Deutschen Glas-
Mosaik-Gesellschaft, Puhl 6c Wagner, Rixdorf-Berlin.
sollte stets die Vergebung
des Anftrages an die
Bedingung geknüpft wer-
den, daß nur im po-
sitivverfahren gearbeitet
werden darf.
Gegen eine solche
Forderung kann eine
ganze Reihe von Ein-
wänden erhoben werden.
Dieselben können aber
kaun: mit Worten, son-
dern ernstlich nur durch
die Tat widerlegt wer-
den, weshalb hier da-
rauf verzichtet werden
kann, auf solche Erörte-
rungen näher einzu-
gehen. Auch andere
Fachleute erkennen den
Vorzug der an Ort und
Stelle ausgeführten Ar-
beit an, meinen aber,
daß schon die Kürze der
Zeit, die für die Aus-
führungen zu Gebote
steht, diese Technik von
selbst verbietet. Eine
Behauptung, für die ein
Kunst und Handwerk. 55. Jahrg. heit U.
305
42
592. Mosaik im Badezimmer des Schlosses Beggen bei Luxemburg; nach Kartons von Bembs , Mainz, ausgeführt von der
Deutschen Glasmosaik-Gesellschaft, Puhl & Wagner, Rixdorf-Bcrlin.
an der Wand oder Decke. Wirtschaftliche Er-
wägungen sprechen entschieden zu Gunsten des Ne-
gativverfahrens, aber ein höherer künstlerischer Wert
muß dem positivver-
fahren zugesprochen wer-
den. Wenn auch die im
Atelier gefertigten Teile
noch so geschickt an der
Wand zusammengefügt
und die entstehenden
Nähte ausgebessert wer-
den können ft, so wird
doch jede Zufälligkeit,
die durch die pand des
ausübenden Aünstlers
bei Überwindung ent-
gegenstehender Schwie-
rigkeiten entsteht, und
ebenso das Berücksich-
tigen der an Ort und
Stelle sich geltend ma-
chenden Einwirkungen
der Beleuchtung dein im
Positivverfahren herge-
stellten R tosaikbilde einen
höheren Reiz verleihen.
Eine gewisse Unbeholfen-
heit der Technik muß
durch das feinere Anpassen an die örtlichen Verhält-
nisse ausgewogen werden. Insbesondere bei großen
monumentalen Aufgaben
’) vergleiche hierzu das
auf S. 306 dargestellte Mo-
saikbild.
593. Mosaik aus dem Aachener Münster, Axostelkopf; nach
Kartons von Schaxer ausgeführt von der Deutschen Glas-
Mosaik-Gesellschaft, Puhl 6c Wagner, Rixdorf-Berlin.
sollte stets die Vergebung
des Anftrages an die
Bedingung geknüpft wer-
den, daß nur im po-
sitivverfahren gearbeitet
werden darf.
Gegen eine solche
Forderung kann eine
ganze Reihe von Ein-
wänden erhoben werden.
Dieselben können aber
kaun: mit Worten, son-
dern ernstlich nur durch
die Tat widerlegt wer-
den, weshalb hier da-
rauf verzichtet werden
kann, auf solche Erörte-
rungen näher einzu-
gehen. Auch andere
Fachleute erkennen den
Vorzug der an Ort und
Stelle ausgeführten Ar-
beit an, meinen aber,
daß schon die Kürze der
Zeit, die für die Aus-
führungen zu Gebote
steht, diese Technik von
selbst verbietet. Eine
Behauptung, für die ein
Kunst und Handwerk. 55. Jahrg. heit U.
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