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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 55.1904-1905

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Vom Büchermarkt
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Vom Büchermarkt.

LOH. Geschmiedetes Treppengeländer; nach Entwurf von
Aarl kfocheder; ausgeführt von Ewald lfäusner,
München. (V15 d. w. Gr.)

über die Herstellungsarten des Eisens unterrichtet zu
sein. Diesem Wunsche wird durch die in acht gemein-
faßlichen Vorträgen niedergelegte vorliegende Dar-
stellung Rechnung getragen.

ramer, will)., Spruchmagazin; 2300 der schönsten,
originellsten und sinnigsten Wandsprüche und
Inschriften. — Dritte bedeutend vermehrte Auflage.

— Leipzig, Justus & Göttel. Preis 3,50 AI.

Ist auch die Zeit, da man „altdeutsch" baute uitd
malte, da man Artige und Pumpen mit altdeutschen
Trinkreimen und weisen Sprüchen zieren zu müssen
vermeinte, vorüber, so gibt es immerhin noch An-
lässe genug zur Anbringung von altklugen Sentenzen;
und wem die Zeit oder das Gehirnschmalz dazu
fehlt, selbst einen Spruch zu dichten, der greift eben

— wie ein an Phantasie verarmter Dekorations-
maler zu seinem Vorlagenwerk — am Feierabend
zu einer Sammlung von Sprüchen, sucht sich den
passendsten heraus und legt sich zufrieden aufs Ohr.

And da die in Rede stehende Sammlung wohl ge-
ordnet ist, auch ein übersichtliches Sachregister mit
sich führt, so dient es dem Zweck, für den es zu-
sammengestellt wurde, recht wohl. Es konnnt hier
nur — wie beim Benutzen von Vorlagewerken —
darauf an, richtig auszuwählen und richtig zu ver-
wenden.

ie Meisterbilder, herausgegeben voin Aunstwart,
Preis pro Blatt 25 Pf., haben wieder eine
Fortsetzung erfahren. Der Morgen und der Abend
von Elaude Lorrain, die unbefleckte Empfängnis von
Murillo, von der Geest von Van Dyck, die Aünstler-
werkstatt von Adrian van Ostade, Endymion von
pans Thoina ■— Meisterwerke von unvergänglichem
Wert sind damit jedem zugänglich gemacht. Die
Reproduktionen erscheinen vorzüglich gelungen und
helfen so das Verständnis für den jeweiligen Meister
erschließen, was übrigens auch den Begleittexten, den
lichtvollen Ausführungen nachzurühmen ist.

Wer, wie der Schreiber dieser Zeilen, seit Jahren
für eine pebung der künstlerischen Aultur Deutschlands
tätig, begrüßt natürlich ein Unternehmen wie die
Meisterbilderserien voin Aunstwartverlag, München,
auf das wärmste. Welcher Reichtum an Schönheit
liegt in den bis jetzt erschienenen f08 Blättern
vor uns! Ein einfacher, billiger Rahmen um ein
solches Blatt — und wir haben unserm Wohnraum
eine Zierde verliehen, deren sich kein Fürst, kein
Aünstler zu schämen brauchte. Darin liegt zum Teil
der schier unermeßliche Wert dieser Reproduktionen.
Denn was haben und hatten wir sonst an den
Wänden! Billige, rohe, schlechte Olsudeleien, Litho-
praphien, über die inan überhaupt am besten schweigt,
eine Talmikunst, der der Gebildete gern aus dem
Wege gegangen wäre.

Man braucht den Meisterbildern keine weite Ver-
breitung zu wünschen, da sie sich schon eingebürgert
haben. Aber man kann nicht oft genug ihrer
rühmend gedenken; wir werden es nächstens in aus-
führlicher Weise tun.

G. M. von Lasser.

onr, vr. Jakob, Das wiener Verforglingsheim,
Festschrift, zur Eröffnung im Aufträge der Ge-
meinde Wien verfaßt. sflOH. In Aommission bei
Martin Gerlach 6c To.

Ihrem wesentlichen Inhalte nach steht diese —
übrigens typographisch sehr ansprechend ausgestattete
— Festschrift mit der dekorativen Aunst in sehr losen
Beziehungen, wenn auch manch bauliche Einzel-
heiten, geschiniedete Laternen und Airchenlüster, Glas-
malereien, Altarbilder und peiligenstatuen, dem Ge-
biete der Ausstattungskunst angehören; aber diese
 
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