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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 2.1908

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Heft I (Januar 1908)
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Kolb, Gustav: Für einfache Schulverhältnisse
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Zum neuen Jahr
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https://doi.org/10.11588/diglit.31819#0012

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8

Abbildung 4.


aber auch wieder nur die
hellsten. Der Hintergrund ist
mit durch sch ein en dem Weiss
angegeben (wenig Weiss und
viel Wasser). Einen derarti-
gen Hintergrund gut heraus-
zubringen , erfordert schon
einige Uebung. Man pro-
biere daher solche Aufgaben
nur mit ganz guten Schülern.
Unsere 3 Beispiele zei-
gen, wie wir sehen, ver-
schiedene Schwierigkeits-
grade hinsichtlich der Dar-
stellung. Jede Darstellungs-
art wirkt gut, wenn nur die
Form gut beobachtet ist.
Unsere nächste Nummer wird
das Zeichnen und Malen
von Vogelfedern vorführen.
G. K.

Verein für Zeichen- und Kunstunterricht in Elsass-Lothringen.

Vorsitzender: B. Trunk, Strassburg, Inselstrasse 15. — Schriftführer: -I. Chr. Iineer, Strassburg, Viehgasse 8.
— Kassiererin: Frln. A. Wolf, Strassburg, Finkmattstrasse 13 — Bezirksvorstandsmitglieder: N. Munsch,
Colmar. — M. Schmid, Strassbuig. — P. Olinger, Metz-Moulins. — Zuschritten an den Vorsitzenden.

Zum neuen Jahr.
Ob wir als praktisch veranlagte Tatsachenmenschen die Ereignisse nur nach ihrem
realen Wert bemessen, oder ob wir in einer Anwandlung von Gefühlsmystik der Zukunft
wegen ängstlich zwischen Furcht und Hoffnung schwanken, — in jedem Falle werden wir
uns an der Schwelle des neuen Jahres veranlasst fühlen, auf eine zwTölfmonatliche Vergangen-
heit zurückblickend, uns all das ins Gedächtnis zurückzurufen, was diese von unseren Wün-
schen und Hoffnungen zur Erfüllung brachte. Wie jeder einzelne sich diese Fragen vor-
legt und je nach Art der Antwort seinen Erfolg zu bemessen sucht, so bezeichnen wir auch
im Vereinsleben die Jahreswende als passenden Zeitpunkt, um dessen Verlauf einer kurzen
Betrachtung zu unterziehen.
Fassen wir zunächst die Organisation des Vereins ins Auge, so können wir mit dem
Ergebnis wohl zufrieden sein — die Zahl der Mitglieder hat sich verdoppelt, die Erfahrungen
der letzten Jahre halfen den Zusammenhang festigen und das Interesse weiterer Kreise für
unsere Bestrebungen ist allgemeiner geworden. Diese Bestrebungen beziehen sich haupt-
sächlich auf die Förderung des Zeichenunterrichts und was auf diesem Gebiet dem Verein
mit seinen bescheidenen Mitteln zu leisten möglich war, hat allseits Anerkennung gefunden.
Man kann getrost behaupten, dass die letzten Jahre das elementare Schulzeichnen im Sinn
der heutigen Auffassung um ein Bedeutendes vorangebracht haben und wir bekennen mit
Genugtuung, an diesem Erfolg mitbeteiligt zu sein. Wie in früheren Jahren, so hat auch
die im letzten veranstaltete Ausstellung den Beweis erbracht, dass die Leiter des Unter-
richtswesens, die hohe Bedeutung des Schulzeichnens erkennend, mit Eifer dafür eintreten
und dass die Lehrerschaft mit Geschick sich ihrer Aufgabe unterzieht. Wir wollen bei dieser
Gelegenheit nicht unerwähnt lassen, dass im Laufe der letzten Zeit einige Mitglieder als
Verfasser und Herausgeber illustrierter Lehrbücher für den Zeichenunterricht diesem eine
wertvolle Unterstützung gebracht haben. Die jedes Jahr mit der Hauptversammlung ver-
bundene Ausstellung vermochte allerdings immer nur einen kleinen Kreis von Volks- und
Mittelschulen zu umfassen, aber wir wissen, dass der Fortschritt allgemein einsetzt dank
der eifrigen Hilfe durch die Kantonalvereine, die z. T. bemerkenswerte Erfolge aufzuweisen
vermögen. In Bezug auf den Stand des Zeichenunterrichts an höheren Schulen und Lehrer-
bildungsanstalten müssen wir uns auf spärliche Angaben beschränken, denn die Beteiligung
von solchen an den jährlichen Ausstellungen konnte sich immer nur auf eine einzelne beziehen.
Was von solchen bisher zu sehen war, entsprach durchaus den Anforderungen; um aber hier
Vergleiche anzustellen und ein Bild über die Gesamtleistungen zu gewinnen, dazu reichen
die Mittel des Vereins nicht aus, da müssen wir die Hilfe der Regierung anrufen zur Ver-
anstaltung einer Landeszeichenausstellung.
 
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