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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 2.1908

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Heft I (Januar 1908)
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Zum neuen Jahr
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Kolb, Gustav: Verein württ. Zeichenlehrer
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https://doi.org/10.11588/diglit.31819#0013

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9

Kommen wir endlich zum zweiten Hauptzweck des Vereins, zur Förderung der Stan-
desinteressen und das Eintreten fiir die materielle Besserstellung der Lehrer, so müssen
wir gestehen, dass unseren Bemühungen hierin jeder Erfolg versagt geblieben ist. Wie
die Verhältnisse nun einmal beschaffen sind, steht der Berufszeichenlehrer mit seinen Be-
zügen erheblich hinter seinen Kollegen im übrigen Deutschland zurück; ob nun die dem-
nächst zu erwartende allgemeine Beamtenaufbesserung den ersehnten Ausgleich bringt, ent-
zieht sich noch unserer Kenntnis, Bisher waren die Zeichenlehrer immer der Ansicht, dass
die mit der Reform das Unterrichtswesens verknüpfte höhere Bewertung ihres Faches auf
die Stellung des Lehrers günstig zurückwirken müsse, insofern, als sie hier in Elsass-Loth-
ringen den ihren Kollegen in Preussen zugewiesenen Rang erreichen zu können glaubten.
Vergebliches Hoffen ! Auch die sehnlich erwartete Vermehrung der paar vorhandenen etat-
mässigen Stellen im Land hat bisher noch keine Verwirklichung gefunden und dürfte nach
mancherlei Anzeichen zu schliessen, so bald keine Erledigung finden.
Hoffen und Harren sind unzertrennlich mit dem Beruf des Lehrers. Er hat bisher
reichlich Gelegenheit gehabt, diese Tugenden zu üben, doch werden wir deshalb keineswegs
das Vertrauen in eine endgültige Erfüllung unserer Wünsche verlieren. Zum Schluss wollen
wir nicht versäumen, uns mit der Bitte an unsere Mitglieder zu wenden, dass jedes einzelne
bestrebt sein möge, für die Interessen des Vereins einzutreten und namentlich zur Ver-
breitung der Zeitschrift das Mögliche beizutragen. Wird uns solcherart werktätige Hilfe
zuteil und gelingt es uns, jedermann vom Nutzen unserer Sache zu überzeugen, so dürfen
wir der Zukunft getrost entgegensehen und hoffen, bei späterer Gelegenheit nur Erfreuliches
berichten zu können. Die Vereinsleitung.
Personalnachrichten.
Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: dem Zeichenlehrer Peter
Müller zu Colmar den Kronenorden 4. Klasse zu verleihen.
Professor Friedrich Hey an der K. technischen Schule zu Strassburg ist zum Gewerbe-
schulrat ernannt worden.
Seminaroberlehrer Aretzweiler-Metz (betraut mit dem Zeichenunterricht dieser Anstalt)
wurde mit der Leitung der Präparandenanstalt zu Colmar beauftragt.
Eingetreten: Seminarlehrer Griner-Oberehnheim.

Verein württ. Zeichenlehrer.


Am 30. Dezember fand in Stuttgart in den neuen schönen Räumen der „Bauhütte“ eine
Generalversammlung des Vereins württ. Zeichenlehrer sowie des Neuen Fachvereins
statt. Der erste Punkt der Tagesordnung be-
traf Vereinigung der beiden Vereine.
Dieselbe wurde beschlossen unter der Voraus¬
setzung, dass den beiden vereinigten Vereinen
im Ausschuss des Verbands süddeutscher Zeichen-
lehrervereine auch künftig 4 stimmberechtigte
Mitglieder gewährt werden. Der Neue Fach¬
verein löst sich auf. Diejenigen Mitglieder, die
sich hiezu bereit erklären, treten in den Verein
württ. Zeichenlehrer über. Sie werden en bloc
aufgenommen. Der Verein württ. Zeichenlehrer
machte die Vereinigung davon abhängig, 1. dass
die Kollegen des Neuen Fachvereins hinsichtlich
der Bestrebungen betr. des Vereins für Kunst und
Zeichenunterricht mit ihm einig sind. 2. dass
Kollege Kolb die Herausgabe der III. Broschüre
„Beiträge zur Zeichenunterrichtsreform“ bindend
übertragen bleibt und ihm unwiderruflich freie
Hand dabei zu lassen ist, 3. dass eine Neuwahl
des Ausschusses erst im Mai 1909 stattfindet.
Sämtliche Bedingungen wurden zugestanden.
Hierauf beschloss der Verein württ. Zeichen¬
lehrer, seinem Ausschuss 4 Mitglieder des Neuen
Fa chvereins bei zuwähl en.
Die Beratungen und Verhandlungen, die
von dem 1. Vorsitzenden des Vereins württ.
Zeichenlehrer Professor Reinli. Schmidt geleitet
wurden, fanden somit einen für alle Teile be-
friedigenden Abschluss. Es ist seitdem die über¬
wiegende Mehrheit der Mitglieder des Neuen
Fach Vereins dem Verein württ. Zeichenlehrer
beigetreten. Für einfach# Schulverhältnisse.
 
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