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Zeichenlehrer, der in dem Verstorbenen eines seiner treuesten und geschätztesten Mitglieder
verlor, nicht vertreten war.
Am 17. Oktober wurde Professor Högg in Stuttgart beerdigt. An seinem Grabe legte
der erste Vorsitzende des Vereins Württ. Zeichenlehrer, Professor R. Schmidt, einen Kranz
nieder mit den Worten: „Im Namen der württembergischen Zeichenlehrerschaft und im
Auftrag des Vereins Württ. Zeichenlehrer, dessen langjähriges Ehrenmitglied der Verstorbene
war, lege ich diesen Kranz am Grabe des hervorragenden Fachmanns nieder.“
Ueber den Lebensgang des Verstorbenen erfahren wir nachstehendes: Er war geboren
am 22. Mai 1S37 zu Ellwangen, besuchte dort bis zum 16. Lebensjahre die Realschule und
das Gymnasium, hierauf die polytechnische Schule und die Kunstschule in Stuttgart. Nach
vierjähriger Studienzeit daselbst fand er Anstellung als Zeichner und Modelleur im Hütten-
werk Wasseralfingen, wo er 8 Jahre verblieb, bis er als Zeichenlehrer an die Realschule,
das Gymnasium und die gewerbliche Fortbildungsschule in Heilbronn berufen wurde. 1875
wurde er zum Professor ernannt. Im Jahre 1883 erhielt er die Hauptlehrstelle für Zeichen-
unterricht an der Oberrealschule (Friedrich-Eugens-Realschule) in Stuttgart, 1891 wurde er
im Nebenamt als Referent für den Zeichenunterricht in die K. Kommission für die gewerb-
lichen Fortbildungsschulen berufen.
Seine Pensionierung erfolgte im Jahre 1905, nachdem er schon ein Jahr zuvor wegen
leidender Gesundheit Urlaub erhielt. Mit der Umwandlung der K. Kommission für die
gewerblichen Fortbildungsschulen auf 1. Januar 1907 in den Gewerbeoberschulrat schied er
auch aus dem Amte eines Referenten dieser Behörde. Er war Inhaber des Friedrichsordens
I. KLasse.
Prof. Högg war in der Tat ein hervorragender Fachmann, dessen Tätigkeit für die
Aus- und Umgestaltung des württembergischen Zeichenunterrichts von höchster Bedeutung
war. Er gab im Lauf der Jahre folgende Werke heraus, die zu ihrer Zeit einen grossen
Fortschritt bedeuteten und weit über Württemberg hinaus Verbreitung fanden :
1879: „Vorlagenwerk zur stilistischen Ausbildung von Gold-, Silber-und Bronzearbeiten“;
1882: „Kolb und Högg, Vorbilder für das Ornamentenzeichnen“; 1897: „Das Zeichnen nach
Körpermodellen uncl Naturobjekten im Schulzeichenunterricht“, eine Programmschrift der
Friedrich-Eugens-Realschule. Unter seiner Leitung fanden die Landeszeichenausstellungen
1889, 1899 und 1905 statt. G. K.
Zur Notiz. Die Stuttgarter Kollegen treffen sich jeden ersten Dienstag
eines Monats, von abends 8 Uhr ab, im Restaurant Koppenhöfer (Büchsenstrasse). Es
würde uns freuen, wenn auch auswärtige Kollegen, insbesondere die aus der weiteren Umgebung
Stuttgarts, sich nach Möglichkeit zu diesen Abenden einfinden würden.
I. A.: Schmidt. Huberich.
Unser Mitglied E. Bollmann ist als Zeichenlehrer an das Lehrerseminar Küsnacht
(Schweiz) berufen worden.
Verein für Zeichen- und Kunstunterricht in Elsass-Lothringen.
Vorsitzender: R. Trunk, Strassburg, Inselstr. 15. — Schriftführer: J. Chr. Kneer, Strassburg, Frankgartenstr. 8-
— Kassiererin: Frln, A. Wolf, Strassburg, Finkmattstrasse 13. — Bezirksvorstandsmitglieder: N. Munsch,
Colmar. — M. Schmid, Strassburg. — P, Olinger, Metz-Moulins. — Zuschriften an den Vorsitzenden
Hauptversammlung 1908. Wie die früheren, so war auch die diesjährige Landes-
versammlung des Vereins sehr zahlreich besucht — ca. 400 Personen mögen sich in Saar-
gemünd eingefunden haben, sodass der geräumige Saalbau bis zum letzten Platz besetzt
war. Ministerialrat Dr. Albrecht und die Geh. Oberschulräte Dr. Schlemmer und Dr. Luthmer
liessen der Versammlung den Wunsch einer erfolgreichen Tagung übermitteln, desgleichen
liefen Glückwünsche ein vom Kaiserl. Bezirkspräsidenten von Metz, Grafen von Zeppelin-
Aschhausen und Geheimrat Dr. Ernst daselbst. Unter den Anwesenden waren Staatsrat
von Jaunez, Reg.- und Schulrat Fischer, der Vertreter des Kreisdirektors, Bezirkstagsmitglied
Jeanty, die Leiter der höheren Schulen, der Ortsschulvorstand und viele Schulinspektoren. Die
Einleitung geschah durch einen wohlgeübten und wirkungsvollen Vortrag des Chors ,,An
die Künstler“ v. Mendelssohn, durch die Lehrer des Kantons Saargemünd unter Leitung
des Kreisschulinspektors Miisslin, der hierauf in der Eigenschaft als Vorsitzender des Orts-
komitees in seiner Begrüssungsansprache die Anwesenden willkommen hiess, den Behörden
für ihr Erscheinen dankte und der vereinten Bemühungen des Ortsausschusses und des
Entgegenkommens der Stadtverwaltung gedachte, wodurch besonders die umfangreiche
Ausstellung zustande kam.
Nach Erstattung des Jahresberichts gab der Vorsitzende des Vereins einen Ueberblick
über den Werdegang und den gegenwärtigen Stand des neuzeitlichen Zeichenunterrichts,
der durch die Fürsorge der obersten Schulleitung und das Interesse der Schule bereits er-
freuliche Fortschritte gemacht hat. Von den drei vorgemerkten Vorträgen kam als erster
zur Ausführung: „Der Zeichenstoff der Volksschule und die Einführung in das Zeichnen
Zeichenlehrer, der in dem Verstorbenen eines seiner treuesten und geschätztesten Mitglieder
verlor, nicht vertreten war.
Am 17. Oktober wurde Professor Högg in Stuttgart beerdigt. An seinem Grabe legte
der erste Vorsitzende des Vereins Württ. Zeichenlehrer, Professor R. Schmidt, einen Kranz
nieder mit den Worten: „Im Namen der württembergischen Zeichenlehrerschaft und im
Auftrag des Vereins Württ. Zeichenlehrer, dessen langjähriges Ehrenmitglied der Verstorbene
war, lege ich diesen Kranz am Grabe des hervorragenden Fachmanns nieder.“
Ueber den Lebensgang des Verstorbenen erfahren wir nachstehendes: Er war geboren
am 22. Mai 1S37 zu Ellwangen, besuchte dort bis zum 16. Lebensjahre die Realschule und
das Gymnasium, hierauf die polytechnische Schule und die Kunstschule in Stuttgart. Nach
vierjähriger Studienzeit daselbst fand er Anstellung als Zeichner und Modelleur im Hütten-
werk Wasseralfingen, wo er 8 Jahre verblieb, bis er als Zeichenlehrer an die Realschule,
das Gymnasium und die gewerbliche Fortbildungsschule in Heilbronn berufen wurde. 1875
wurde er zum Professor ernannt. Im Jahre 1883 erhielt er die Hauptlehrstelle für Zeichen-
unterricht an der Oberrealschule (Friedrich-Eugens-Realschule) in Stuttgart, 1891 wurde er
im Nebenamt als Referent für den Zeichenunterricht in die K. Kommission für die gewerb-
lichen Fortbildungsschulen berufen.
Seine Pensionierung erfolgte im Jahre 1905, nachdem er schon ein Jahr zuvor wegen
leidender Gesundheit Urlaub erhielt. Mit der Umwandlung der K. Kommission für die
gewerblichen Fortbildungsschulen auf 1. Januar 1907 in den Gewerbeoberschulrat schied er
auch aus dem Amte eines Referenten dieser Behörde. Er war Inhaber des Friedrichsordens
I. KLasse.
Prof. Högg war in der Tat ein hervorragender Fachmann, dessen Tätigkeit für die
Aus- und Umgestaltung des württembergischen Zeichenunterrichts von höchster Bedeutung
war. Er gab im Lauf der Jahre folgende Werke heraus, die zu ihrer Zeit einen grossen
Fortschritt bedeuteten und weit über Württemberg hinaus Verbreitung fanden :
1879: „Vorlagenwerk zur stilistischen Ausbildung von Gold-, Silber-und Bronzearbeiten“;
1882: „Kolb und Högg, Vorbilder für das Ornamentenzeichnen“; 1897: „Das Zeichnen nach
Körpermodellen uncl Naturobjekten im Schulzeichenunterricht“, eine Programmschrift der
Friedrich-Eugens-Realschule. Unter seiner Leitung fanden die Landeszeichenausstellungen
1889, 1899 und 1905 statt. G. K.
Zur Notiz. Die Stuttgarter Kollegen treffen sich jeden ersten Dienstag
eines Monats, von abends 8 Uhr ab, im Restaurant Koppenhöfer (Büchsenstrasse). Es
würde uns freuen, wenn auch auswärtige Kollegen, insbesondere die aus der weiteren Umgebung
Stuttgarts, sich nach Möglichkeit zu diesen Abenden einfinden würden.
I. A.: Schmidt. Huberich.
Unser Mitglied E. Bollmann ist als Zeichenlehrer an das Lehrerseminar Küsnacht
(Schweiz) berufen worden.
Verein für Zeichen- und Kunstunterricht in Elsass-Lothringen.
Vorsitzender: R. Trunk, Strassburg, Inselstr. 15. — Schriftführer: J. Chr. Kneer, Strassburg, Frankgartenstr. 8-
— Kassiererin: Frln, A. Wolf, Strassburg, Finkmattstrasse 13. — Bezirksvorstandsmitglieder: N. Munsch,
Colmar. — M. Schmid, Strassburg. — P, Olinger, Metz-Moulins. — Zuschriften an den Vorsitzenden
Hauptversammlung 1908. Wie die früheren, so war auch die diesjährige Landes-
versammlung des Vereins sehr zahlreich besucht — ca. 400 Personen mögen sich in Saar-
gemünd eingefunden haben, sodass der geräumige Saalbau bis zum letzten Platz besetzt
war. Ministerialrat Dr. Albrecht und die Geh. Oberschulräte Dr. Schlemmer und Dr. Luthmer
liessen der Versammlung den Wunsch einer erfolgreichen Tagung übermitteln, desgleichen
liefen Glückwünsche ein vom Kaiserl. Bezirkspräsidenten von Metz, Grafen von Zeppelin-
Aschhausen und Geheimrat Dr. Ernst daselbst. Unter den Anwesenden waren Staatsrat
von Jaunez, Reg.- und Schulrat Fischer, der Vertreter des Kreisdirektors, Bezirkstagsmitglied
Jeanty, die Leiter der höheren Schulen, der Ortsschulvorstand und viele Schulinspektoren. Die
Einleitung geschah durch einen wohlgeübten und wirkungsvollen Vortrag des Chors ,,An
die Künstler“ v. Mendelssohn, durch die Lehrer des Kantons Saargemünd unter Leitung
des Kreisschulinspektors Miisslin, der hierauf in der Eigenschaft als Vorsitzender des Orts-
komitees in seiner Begrüssungsansprache die Anwesenden willkommen hiess, den Behörden
für ihr Erscheinen dankte und der vereinten Bemühungen des Ortsausschusses und des
Entgegenkommens der Stadtverwaltung gedachte, wodurch besonders die umfangreiche
Ausstellung zustande kam.
Nach Erstattung des Jahresberichts gab der Vorsitzende des Vereins einen Ueberblick
über den Werdegang und den gegenwärtigen Stand des neuzeitlichen Zeichenunterrichts,
der durch die Fürsorge der obersten Schulleitung und das Interesse der Schule bereits er-
freuliche Fortschritte gemacht hat. Von den drei vorgemerkten Vorträgen kam als erster
zur Ausführung: „Der Zeichenstoff der Volksschule und die Einführung in das Zeichnen