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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 2.1908

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Heft II (Februar 1908)
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Kolb, Gustav: Für einfache Schulverhältnisse
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Dritter Internationaler Kongress zur Förderung des Zeichenunterrichts, offizielle Mitteilung des Komitees für den Kongress in London 1908
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https://doi.org/10.11588/diglit.31819#0023

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19

Saiteninstrument kräftig angeschlagen wird und leise verhaucht in der Luft. Es
ist nun mit unsere Aufgabe, die Augen und die Seele der Kinder für solche
Schönheit zu öffnen.
Bezüglich der Darstellung möchte ich zunächst darauf hinweisen, dass nur
das Wesentliche, das Charakteristische dargestellt und wiedergegeben wird. Alle
unwesentlichen Einzelheiten bleiben grundsätzlich unberücksichtigt. Es ist not-
wendig, das gerade bei diesen Gegenständen mit allem Nachdruck hervorzuheben.
Abbildung 7 zeigt den Weg, wie der Entwurf der Zeichnung herzustellen ist:
zunächst die Blockform (Zeichnung links); erst wenn die klappt, darf weiter ge-
schritten werden. Zeichnung rechts zeigt uns die fertige Arbeit, mehr Detail ist
für eine klare charakteristische Wiedergabe nicht notwendig — eher hinderlich.
Abbildung 8 zeigt eine Silhouette. Befestigt man dunkle Federn auf hellen
Karton, so kommt die Gesamtform als Silhouette zum Ausdruck, deren Wieder-
gabe mit Pinsel oder Feder geschehen kann. Das entgegengesetzte Beispiel zeigt
Abbildung 9: eine weisse Feder auf einem schwarzen Karton, mit weisser Kreide
auf dunkles Papier gezeichnet. Unsere Abbildung zeigt, so klein sie ist, die Art
der Darstellung genau. Abbildung 10 ist nach einem Aquarell vervielfältigt.
Farbige Federn eignen sich vortrefflich für Anfangsiibiingen im Aquarellmalen.
G. K.

Dritter Internationaler Kongress zur Förderung
des Zeichenunterrichts.

Offizielle Mitteilung des Komitees für den Kongress in London 1908.
(Übersetzung des Berner Komitees.)
Der erste offizielle Kongress zur Förderung des Zeichen- und Kunstunterrichtes wurde
während der Pariser Ausstellung 1900 abgehalten.
Der zweite Kongress fand in Bern 1904 statt und wurde von 800 Personen besucht,
die 22 Nationen angehörten. Ein internationaler Verein zur Förderung des Zeichenunter-
richts mit einem ständigen Komitee wurde gegründet, damit die Fortsetzung der Kongresse
gesichert sei, stets beizeiten vorbereitende Schritte zu ihrer rationellen Durchführung getan
würden, um Thematas zur Besprechung vorzuschlagen und um auftauchende Fragen in den
Jahren, in denen keine Kongresse stattfinden, zu behandeln.
Der dritte internationale Kongress wird in London vom 3. bis 8. August 1908
abgehalten. Die Vorbereitungen hiezu sind sehr vorgeschritten. Äusser einem grossen
allgemeinen Komitee sind auch verschiedene Unterkomitees zur Durchführung an der Arbeit.
(Siehe Compte-rendu du Congres de Berne, Seite 287.)
Es wird vorausgesetzt, dass Vertreter der Regierungen, von Vereinen und Anstalten, sowie
einzelne Personen aus allen Weltteilen erscheinen werden. Lokale Komitees in den einzelnen
Ländern haben sich gebildet, um Subskriptionen zu erheben und um Auskunft zu geben.
In England ist die Organisation zur Beschickung des Kongresses in vollem Gange,
lokale Vorausstellungen werden dort abgebalten, um die richtige Auswahl treffen zu können.
Das Ziel des Kongresses geht dahin, Zeichen- und Kunstunterricht auf eine bessere Basis
zu stellen, den hohen Wert des Unterrichtes für die Angehörigen der Industrie zu zeigen,
den Geschmack zu heben, insbesondere auch in dem Kunstgewerbe; im weiteren soll der
Zeichenlehrer mehr
Aus der badischen Ausstellung. Abbildung 6.


Reuchiingymnasium Pforzheim (Zeichenlehrer Stober).

anerkannt und es sol-
len alle Methoden be-
sprochen werden, wie
sie in den verschie-
denen Ländern in An-
wendung sind.
Am Kongress
werd en d ah er Vor-
träge gehalten, Dis-
kussionen ange-
schlossen und eine in -
t e r n a t i o n a 1 e Aus-
stellung veranstal-
tet. Es ist vorauszu-
sehen, dass durch den
Austausch von Ideen
zwischen Lehrern aller
Nationalitäten, durch
das Studium sowie die
 
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