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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 2.1908

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Heft IV (April 1908)
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https://doi.org/10.11588/diglit.31819#0042

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— 38 —
Günther Wagner erzeugten Tuschen, Spezialmarken Perl-Tusche und P elikan - Tuschen
werden, um auch diese Erzeugnisse für den Schulgebrauch zur Einführung zu bringen, eben-
falls in 25-Pfg.-Gläsern geliefert. Pastelle, Pinsel und andere Zeichenmaterialien sind in
reicher Auswahl in dem Prospekt enthalten; ein grosser Raum ist auch dem Radiergummi
gewidmet. Für jeden Zweck ist, wie schon in dem in diesem Blatte erschienenen Inserat
hervorgehoben wurde, eine besondere Qualität vorhanden. Der Gummi Pelikan hat, wie
der Prospekt sagt, die hervorragende Eigenschaft, dass er nicht schmiert, das Papier nicht
angreift und vor allen Dingen nicht hart und brüchig wird. Er bat dadurch eine lange
Lebensdauer und eine Verwendungsmöglichkeit bis zur vollen Abnutzung.
Haupt-Lehrmittelkatalog No. 8 von Wwe. Garve & Sohn, Hannover. Die bekannte
Firma Wwe. Garve & Sohn, Hannover, welche heute unter den deutschen Zeichenblock- und
Lehrmittelfabriken mit an erster Stelle genannt zu werden verdient, versendet soeben ihren
diesjährigen Hauptkatalog No. 8. Das buch, auf Kunstdruckpapier gedruckt und im Gross-
oktavformat gehalten, macht in seinem modernen Gewände einen vornehmen, dem alten
guten Ruf der Firma würdigen Eindruck. Auf nicht weniger als 136 Seiten enthält das
stattliche Werk in der übersichtlichsten Weise in 8 Abteilungen geordnet kurz gesagt alles,
was der heutige moderne und vielseitige Zeichenunterrichtsbetrieb erfordert. Alan kann
mit guter Begründung den diesjährigen Lehrmi11e 1 kata 1 og No. 8 der
Firma Wwe. Garve & Sohn als ein Lexikon für den Zeichenunterricht
bezeichnen. Einleitend macht uns der Katalog durch mehrere photographische Auf-
nahmen mit den inneren Einrichtungen des Betriebes bekannt. — In den Abteilungen I—IV
bringt die Firma ihre seit langen Jahren sich des besten Rufes erfreuenden Baumgart-Zeichen-
ständer und Zeichenblöcke in empfehlende Erinnerung. 48 verschiedene bewährte Zeichen-
blöcke, Zeichenständer, Skizzierblöcke etc. dürften genügen, um für alle Zwecke das Geeig-
nete herauszufinden. Die V. Abteilung bringt eine Fülle von Zeichenmaterialien, darunter
vieles Neue, zu wohlfeilen Preisen. Die VI. Abteilung ist den Zeichenmodellen gewidmet
und die grösste des Katalogs; dieselbe enthält über 500 verschiedene Modelle, genau nach
den neuen Lehrplänen geordnet. Die VII. und VIII. Abteilung endlich bringen Zeichen-
saal-Ausstattungen, u. a. den Reformzeichentisch „Heureka“, sowie die neuen Lehrpläne für
den Zeichenunterricht in Preussen. Der Katalog steht allen Interessenten auf Wunsch
gratis zur Verfügung. Veranlasst durch zahlreiche Anfragen, gibt die Firma noch bekannt,
dass der diesjährige.Kalender für Zeichenlehrer rechtzeitig zum Anfang des neuen Schul-
jahres erscheint.
Aus der grossen Stadt. Ein Bilderbuch für kleine Schulkinder von W. Stumpf.
16 mehr- und einfarbige Bilder zum Gebrauch in den Unterklassen. Verlag von J. Klinkhardt,
Leipzig. Bezug ausserhalb Leipzig ä 0,55 Mk., bei 10 Stück ä 0,50 Mk., bei 20 Stück ä 0,45 Mk.,
von 50 Stück an ä 0,40 Mk. Verpackung und Porto wird nicht berechnet. Dieses Bilderbuch
gehört zu den literarischen Veröffentlichungen des rührigen Leipziger Lehrervereins und
bietet zu einem fabelhaft billigen Preise viel Hübsches.
Mit Moritz von Schwind ins Märchenland. EinBuch für die Jugend und ihreFreunde von
Johanna Arntzen, Grossquart, 79Seiten. Mit 41 Illustrationen und 14 ganzseitigen Bildern und
4 Bildern in Mehrfarbendruck, sämtliche nach Originalzeichnungen von Moritz von Schwind.
Schön gebunden Mk.B.—. Verlag der Jos. Kösel’schen Buchhandlung in Kempten und München.
Die Texte, die teilweise von unseren besten Schriftstellern wie Mörike, Hebel stammen,
teilweise auch von der Herausgeberin selbst mit feiner Empfindung gedichtet sind, ergänzen
die Schwind’schen Kunstwerke in trefflicher Weise. Es gibt wenige Bilderbücher, die das
Lob, gut in Wort und Bild zu sein, so ohne Einschränkung verdienen. Wir wünschen dem
Werk die weiteste Verbreitung im deutschen Hause, was es auch in Anbetracht seines
billigen Preises verdient. G. K.
Corrado Ricci, Kinderkunst. R. Voigtlanders Verlag in Leipzig. Preis Mk. 1—. Was
K. Lamprecht in seinem Vorwort zu diesem Werkchen sagt: „Ueber Riccis Arbeit Worte des
Lobes und der Charakteristik zu verlieren, ist nicht nötig. Man lese das Büchlein — und man
wird reichen Genuss und wohltuende Belehrung empfangen,“ können wir ganz unterschreiben.
Nicht nur dem forschenden Lehrer und Zeichenlehrer, auch dem Künstler und Kunsthistoriker
bietet es reichen und interessanten Stoff des Studiums. Wir empfehlen es bestens. L.
Erzählungen einer kleinen Schere. Sechzehn Schattenschnitte von Heinrich W o 1 ff.
Verlag Paul Aderj ahn’s, Königsberg. Preis 8,50 Mk. Dieses entzückende Schattenspiel,
durch das die Möglichkeiten des Silhouettierens wesentlich erweitert wurden, besitzt einen
hohen künstlerischen Wert. Es umfasst folgende Nummern: „Mutter und Tochter,
Fräulein Doktor, Tanzende Mädchen, Sommernachtstraum, Erasmus, Die blonde Komtess,
Fechter, Spätsommer, Ueberraschung, Schatzgräber, Froschkönig, Das alte Tor, Das einsame
Fräulein, Riesenspielzeug, Am Haff, Handkuss.“ Der Künstler berichtet über seine Tätigkeit
als Silhouettenschneider selbst folgendes: „Silhouetten gezeichnet habe ich schon mit fünfzehn
Jahren, als ich in einer schlesischen Provinzstadt auf solche Art mich des Abends von der
griechischen Grammatik erholte. Dann später auf der Kunstschule lehrte man freilich
andere Dinge und meine schwarzen Männlein und Fräulein schliefen zwölf lange Jahre. In dem
Regensommer von 1903 aber wachten sie langsam wieder auf, einem kleinen Mädchen zuliebe,
meiner Tochter. Sie hatten sich nun weiter entwickelt in der langen Zeit undwaren jetzt nicht
mehr bloss gezeichnet, sondern hatten richtige Arme, Beine und Köpfe aus Papier. Im folgen-
den Jahre zeichnete ich dann den grossen Schattenfries für eine Königsberger Villa, den jetzt
 
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