Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 2.1908

DOI Heft:
Heft VI (Juni 1908)
DOI Artikel:
Leitsätze zu dem Referat: "Die Lern- und Lehrmittel des Zeichenunterrichts": erstattet auf dem diesjährigen Verbandstag von Oberreallehrer Kolb - Göppingen
DOI Artikel:
Kolb, Gustav: Zu unseren Abbildungen
DOI Artikel:
Kolb, Gustav: Für einfache Schulverhältnisse
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.31819#0061

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
55

X. Der Zeichenlehrer bedarf zu seiner Weiterbildung einiger Fachzeitschriften,
damit er Fühlung behält nicht nur mit dem engeren Gebiet des Zeichenunterrichtes, sondern
auch mit den täglich fortschreitenden Errungenschaften in Kunst und Kunstgewerbe.
XI. Ausserdem ist eine kleine Bibliothek zu schaffen, die die bedeutsamsten lite-
rarischen Erscheinungen enthält.
XII. Diese Bibliothek soll auch gute Abbildungen von Werken der Kunst enthalten.
XIII. In grösseren Schulen sollten Mittel zur Anschaffung eines Projektions-
app ar ats ausgeworfen werden. Dieser könnte nicht nur dem eigentlichen Zeichenunterricht
sondern auch der Erziehung der Schüler zum allgemeinen Kunstverständnis dienstbar ge-
macht werden.

Abbildun

Zu unseren Abbildungen.
Die unserem heutigen Heft beigelegte Kunstbeilage ist der eigenen künst-
lerischen Tätigkeit eines Kollegen entnommen. Karl Merz, Zeichenlehrer in
Tübingen, absolvierte nach Erstehung der
Einjährigen-Prüfung an der Realschule
Reutlingen eine praktische Lehre in Stutt¬
gart als Ziseleur und Modelleur. Hierauf
besuchte er 4 Jahre die K. Kunstgewerbe¬
schule in Stuttgart und legte am Schluss
die Diplomprüfung als Zeichenlehrer ab.
Nach einer mehrjährigen praktischen Tätig¬
keit als Bildhauer studierte er 4 Jahre an
der Akademie in München (bei Rürnann).
Er erhielt mehrfach Auszeichnungen, so im
Jahr 1898 die grosse Medaille der Akade¬
mie München, 1900 die goldene Staats¬
medaille von Oesterreich, 1901 die zweite
goldene Plakette auf der internationalen
Kunstausstellung in Dresden, 1904 die
broncene Medaille auf der Weltausstellung
in St. Louis. Seit 1903 wirkt er als Zeichen¬
lehrer in Tübingen, wo er nebenbei eine
reiche künstlerische Tätigkeit als Bildhauer
entfaltet. Sein neuestes Werk ist eine über¬
lebensgrosse, weibliche Brunnenfigur, die
er für eine Brunnenanlage der Stadt
Tübingen in Marmor ausführt. Unsere
Kunstbeilage, die Portraitbüste eines 15-
jährigen Mädchens, zeigt sein künstlerisches
Können im liebenswürdigsten Licht. Die
im Text stehende Abbildung 1 führt uns eine Arbeit eines Schülers des Künstlers
vor Augen. K. Merz hat diesen Schüler während eines zweijährigen Unterrichts
an der gewerbl. Fortbildungsschule soweit gefördert, dass er sofort in die Akademie
München eintreten konnte und nach kurzer Zeit eine Auszeichnung erhielt.
Abbildung 2 zeigt uns eine Modellierarbeit des Prof. W. Eberbach, der
als Zeichenlehrer an der Gewerbeschule in Heilbronn wirkt. Der Bildungsgang
und die künstlerischen Erfolge dieses Kollegen dürften unsern Lesern bekannt sein.
G. K.


> j
■ J
• z
w
■ M
a. i 1
/ j
TM
A -
/ \
- J
l
M ■ -/ #

Für einfache Schulverhältnisse.*)
Wenn die ersten warmen Tage des Frühjahrs eintreten und der Boden von
Wald und Wiese trocken wird, dann ist die geeignete Zeit für das Sammeln von
Schneckenhäusern gekommen. Sämtliche Klassen erhalten alsdann bei uns
*) Dieses Lehrbeispiel samt clen Abbildungen ist entnommen der nächstdem erschei-
nenden Broschüre III „Beiträge zur Zeichenunterrichtsreform“, herausgegeben vom Verein
Württ. Zeichenlehrer.
 
Annotationen