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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 2.1908

DOI Heft:
Heft VII (Juli 1908)
DOI Artikel:
Kerschensteiner, Georg: Die Schule der Zukunft eine Arbeitsschule, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31819#0069

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Heft VII

II, Jahrgang

Juli 1908

vorsitzenaer: z.eicnenienrer n. crnarat-neiaeiDerg
Schriftleiter: Zeichenlehrer G. Kolb-Göppingen ::::::
Verlag und Geschäftsstelle: Stuttgart, Langestr. 18, Tel. 402


Inhalt:
seminar.
lehrer. —

Die Schule der Zukunft eine Arbeitsschule. ■—- Dritter internationaler Kongress zur Förderung
des Zeichenunterrichts. London 1908. — Das Reutlinger Stellenausschreiben. — Im Lehrer-
—■ Zu unseren Abbildungen. — Verein württemb. Zeichenlehrer. — Verein badischer Zeichen-
- Verein für Zeichen- und Kunstunterricht in Elsass-Lothringen. — Besprechungen.

Die Schule der Zukunft eine Arbeitsschule.*)
Von Georg Ke rs chenste in er.
Ein Jahrhundert ist vergangen, seit Pestalozzis ruhelos forschende Sehnsucht
der Volksschule jene Grundlagen der Unterrichtsmethoden geschenkt hat, die sie
für alle Zeiten beherrschen werden. Er suchte ..die Gesetze aufzufinden, denen die
menschliche Geistesentwicklung vermöge ihrer Natur selber unterworfen werden
muss“; er wusste, „dass sie mit denjenigen der physisch-sinnlichen Natur die näm-
lichen sein mussten“', und war überzeugt, „in ihnen den Eaden sicher zu finden,
aus dem sich eine allgemeine psychologische Unterrichtsmethode herausspinnen lässt“
(4. Brief an Gessner, Ziffer 14). Er fand „das absolute Fundament aller Erkenntnis
in der Anerkennung der Anschauung“ (9. Brief an Gessner, Ziffer 1). Das war
seine Tat.
Und nun kamen die Menschen und bauten auf diesem Fundament. Sie bauten
mit den Steinen vergangener Zeiten nach der Methode Pestalozzis. Die Lernschule
des Mittelalters wurde zur Lernschule der Neuzeit. Aber inzwischen ist die Seele
des Kindes immer mehr Gegenstand liebevoller Forschung geworden. Inzwischen
haben wir immer deutlicher und allgemeiner erkannt, dass die Methoden der passiven
Anschauung nicht entfernt dem Seelenleben des Kindes gerecht werden. Inzwischen
*) Diesen ausserordentlich wertvollen Vortrag, den Schulrat Dr. G. Kerschensteiner
auf der Pestalozzifeier am 12. Januar 1908 in Zürich hielt, entnehmen wir der Zeitschrift
„Der Säemann“, Monatsschrift für pädagogische Reform, auf die wir empfehlend hinweisen
wollen, da sie auch für uns Zeichenlehrer viele Anregung bietet. Schriftleiter Carl Götze-
Hamburg, Verlag B. G. Teubner-Leipzig.
 
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