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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — 2.1908

DOI issue:
Heft VII (Juli 1908)
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Hahn, Robert: Dritter Internationaler Kongress zur Förderung des Zeichenunterrichtes, London 1908
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https://doi.org/10.11588/diglit.31819#0071

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63

Dritter internationaler Kongress zur Förderung
des Zeichenunterrichtes. London igo8.
Ende Juni ist in Buchform in den 3 Kongresssprachen (englisch, französisch,
deutsch) das genauere Programm erschienen. Daraus ersehen wir, dass die Kon-
gressausstellung schon am 27. Juli eröffnet werden wird. Ihr Zweck besteht
darin, die Erziehungspläne, welche die verschiedenen Nationen eingeführt haben,
zu erläutern, und die Ergebnisse des Lehrens, welche die einzelnen Pläne gezeitigt
haben, festzustellen. Sie wird alle Stufen des Zeichenunterrichts vom Kindergarten
an bis zum Spezialunterricht in der Gewerbeschule
und im Technischen Institut zum Ausdruck bringen.
Folgende Länder sind an der Ausstellung beteiligt:
England, Frankreich, Belgien, Holland, Deutschland,
Dänemark, Schweden, Finland, Rumänien, Oester¬
reich-Ungarn, Schweiz, Ostindien, Siam, Kapkolonie,
Transvaal, Neufundland, Kanada und die Vereinigten
Staaten von Nord-Amerika. Da verspricht allein
schon die Ausstellung hochinteressant zu werden. Im
Anschluss an den Kongress wird auch eine „Verlag-
und Gewerbeausstellung“ — soll wohl heissen Lebr¬
un d Lernmittelausstellung — gehalten werden.
(Auch der französische Text ist hier in Verlegenheit,
er druckt deshalb einfach den englischen Ausdruck
ab. Der deutsche Text lässt überhaupt sehr viel zu
wünschen übrig; er hätte unbedingt von einem
Deutschen vorher revidiert werden sollen.)
Der Kongress selbst findet vom 3. — 8. August
in den Räumen der Londoner Universität statt. Eine
sehr grosse Anzahl von Mitgliedern sind bereits ein¬
getragen, von nicht weniger als 38 Nationen gegen
22 beim Berner Kongress. Deutsche Teilnehmer
haben sich anzumelden (hohe Zeit) bei Geheimrat
Prof. Dr. Pallat-Berlin W. Wilhelmstr. 68. Gleich¬
zeitig ist der Mitgliedsbeitrag von 8 Mk. (amtliche
Vertreter von Begierungen und Vereinen bezahlen
das Doppelte) portofrei einzusenden an die Bank für
Handel und Industrie, Depositenkasse U, Berlin,
Potsdamer Platz, mit der Bemerkung „Zeichenkongress
London 1908“. Den Mitgliedern wird empfohlen,
frühzeitig an den nächsten Agenten des Reisebureaus
von Cook & Söhne sich zu wenden (z. B. in Köln,
Domhof 1) der ihnen alle Auskunft geben kann und
die möglichst beste Fürsorge für sie treffen wird.
Durch den Organisationssekretär des Kongresses kann man in London auch
Zimmer in Privatwohnungen erhalten; gewöhnlicher Preis 5 Schilling im Tag
für Bett und Frühstück.
Nicht weniger als 45 Vorträge sind vorgesehen, von denen jedoch kaum
alle zur Ausführung kommen werden, wenn sie schon laut Vorschrift nicht länger
als 15 Minuten währen dürfen und auch in der Diskussion dem einzelnen Redner
höchstens 10 Minuten zugestanden werden. Ein Auszug aus sämtlichen Vorträgen
ist dem Programm beigegeben, so dass es den Teilnehmern jetzt schon möglich ist,
sich vorzubereiten. An deutschen Rednern sind vorgemerkt: v. Prätere-Zürich
(Ausbildung von Lehrlingen und Gehilfen für die heutige Gewerbekunst), Seinig-
Charlottenburg (das verändernde Gedächtniszeichnen), Kerschensteiner-Miinchen
(die Entwicklung der zeichnerischen Begabung), Böhling-Hamburg (die Entwicklung
der perspektivischen Vorstellung), Händler-Meissen (fundamentale Forderungen des
 
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