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mit Schnalle); 2. in kleinere Gegenstände zu Einzel- und Gruppenaufgaben und
zum Skizzieren und Malen; 3. Blätter und Blüten nach der Natur als Einzel-
vorlagen im Massen- und Einzelunterricht (sämtliche hier angeführten Naturformen
können m. E. nur im Einzelunterricht behandelt werden); 4. Zweige, Schmetterlinge,
Käfer; 5. runde Formen (Früchte, Kopfbedeckungen, Gefässe). Hieraus ersehen wir, dass
diese Lehrstoffsammlung nach streng systematischen Grundsätzen zusammengestellt ist.
Nach meinen Erfahrungen dürfte der vorgeführte Stoff zum Teil weit über das durch-
schnittliche Können der Unterstufe hinausragen z. B. auf Tafel II Schwarzwälderuhr,
Tafel III Reitersäbel mit Korbgriff, Teppichklopfer mit ornamentalem Flechtwerk, Tafel IV
Winkellineal, Zirkel und Lorbeerzweig in ornamentaler Gruppierung, Hobel mit Hobelspan,
Tafel V Ähren, Schilfgras, Pfauenfeder, teilweise auch die verschiedenen ornamentalen
Sachen, Tafel VII verschiedene Blattformen, dann von Gruppe V Hut und Mütze. Die Ab-
bildungen sind meist nach photographischen Aufnahmen nach dem Gegenstand selbst her-
gestellt, was ein unbedingter Vorzug ist neben verschiedenen anderen derartigen Leitfäden,
die manchmal geradezu abschreckend unkünstlerische Zeichnungen enthalten und deshalb
viel Schaden stiften können (einer, dessen Verfasser ein Norddeutscher ist, erschien eben-
falls bei der Union). Das Werkchen von Professor Huberich soll allen denjenigen empfohlen
sein, die es mit Verständnis und Selbständigkeit gebrauchen können.
Die Technik des Zeichenunterrichts von Georg Friese. Preis 75 Pfg. Hannover.
Hellwingsche Verlagsbuchhandlung. 1907. Zwischen den Empfehlungen von „Frieses Zeichen-
block“, — „Frieses Tisch - Staffelei“, — „Frieses Hängeblöcke“, „Frieses“ usw. finden sich
Aufzeichnungen über „Die Technik des Unterrichts“ aus der Praxis heraus. Das beste und
einfachste ist aber immer noch ein einfacher Holzrahmen, der seither benützt wurde und
den der Künstler benützt. Das viele „Künstliche“, das den Leuten als unentbehrlich dar-
gestellt wird, lehnen wir ab. Einfachheit muss im modernen Zeichenunterricht erstrebt
werden, auch in Bezug auf die „Technik des Unterrichts“. L.
Praxis der neuen Zeichenmethode für die Volksschule von L. W a g n e r II. Teil:
Mittelstufe. 2. verbesserte Auflage. 1. Freihandzeichnen aus dem Gedächtnis, 66 Lebens-
formen. 2. Freihandzeichnen nach der Natur, 70 Motive. 3. Malübungen, 126 Motive. In-
formationen über Methodik, Technik, Stoffeinteilung und Lehr- und Lernmittel. Verlag von
Priebatsch’s Buchhandlung in Breslau. Wir können uns mit der Art der Auffassung der
Reform, die der Verfasser uns hier zeigt, nicht befreunden. Auf der Mittelstufe soll der
Schüler auch geistig arbeiten im Zeichenunterricht, indem er das Charakteristische der
Naturform herausarbeitet. Die Art und Weise, wie dies hier gezeigt wird, ist kein ernst-
haftes Naturstudium. Wie der Schüler nicht aus einem Blatt, sondern aus verschiedenen
Blättern einer Art, das Charakteristische, das Typische finden soll, das ist nicht gezeigt. —
Das Darstellen kleiner Naturgegenstände, z. B. Käfer und die Vergrösserung solch kleiner
Dinge hat seine grossen Gefahren. Grosse Formen, so viele als möglich. Einfacheit in
der Darstellung ist auf der Stufe der Mittelklasse zu empfehlen. In den Abbildungen ist
uns manches zu „künstlich“ z. B. der Schuh, Taf. VI, 66 und zu „schön“, zu viel „Schmiss“.
Die Schmetterlinge haben zu viel Detail, welches der Schüler stets, wenn es nicht charak-
teristisch ist, weglassen soll. Die Volksschule hat nur Zeit zur Wiedergabe des Wesent-
lichen, in der einfachsten, aber charakteristischen Weise. L.
Rembrandt, 50 Radierungen (II. Folge). Da das Heft mit 38 Strichätzungen nach
Radierungen Rembrandts, das die „Zentralstelle für Arbeiter -Wohlfahrtseinrichtungen“ vor
drei Jahren herausgegeben hat, trotz der sehr hohen Auflage bereits vergriffen ist, hat die
Zentralstelle eine zweite Folge Rembrandtscher Radierungen herausgegeben, die nicht nur
infolge besserer Ausstattung (Druck auf Glattpapier und Zinkotypie) klarere Bilder gibt,
sondern auch eine grössere Anzahl von Radierungen abbildet, denen sowohl ein einleitender
Text wie eine genaue Beschreibung beigefügt ist. Diese zweite, 50 Radierungen umfassende
Folge enthält andere Blätter als die erste Reihe und sucht gerade die weniger bekannten,
aber nicht weniger bedeutenden Blätter einem grösseren Kreise näher zu bringen. Im
Einzelverkauf kostet das Heft bei den Buchhändlern 75 Pfg. Noch selten ist für solch nied-
rigen Preis so Vieles und so Gediegenes geboten worden. Das Büchlein eignet sich vorzüglich
auch für reifere Schüler. Das Dürerhaus, Berlin, Kronenstrasse 18, hat den Vertrieb über-
nommen. B.
Eiti Werk von weittragender sozialer Bedeutung für den Mittelstand, für Beamte,
Kaufleute, Handwerker und andere Geschäftsleute bedeutet die vor kurzem vollzogene Grün-
dung des „Vereins Kinderwohlfahrt e. V.“ Die vor Jahrzehnten bereits gegründeten
Ferienkolonien, wie auch viele andere Wohltätigkeitseinrichtungen, welche zur Erhaltung
und Förderung der Gesundheit unseres Arbeiterstandes geschaffen wurden, haben zur Ge-
nüge bewiesen, dass sie von unschätzbarem Werte sind. Auf Grund dieser Erkenntnis hat
der sich über ganz Deutschland erstreckende Verein ,,Kinderwohlfahrt“ es sich zur Aufgabe
gestellt, Kindern, deren Eltern in der Lage sind, zu einem Sommeraufenthalt auf dem Lande
beisteuern zu können und darum von den Ferienkolonien meist nicht berücksichtigt werden,
gegen ein mässiges Entgelt Gelegenheit zu bieten, Körper und Geist zu stärken, damit sie
nach Verlassen der Schule in gesunder Verfassung einem Lebensberuf zugeführt werden
können. Das erste Heim für unsere deutsche Jugend, dem nach Massgabe der vorhandenen
Mittel in verschiedenen Teilen unseres Vaterlandes weitere folgen werden, ist als „Ferien-
mit Schnalle); 2. in kleinere Gegenstände zu Einzel- und Gruppenaufgaben und
zum Skizzieren und Malen; 3. Blätter und Blüten nach der Natur als Einzel-
vorlagen im Massen- und Einzelunterricht (sämtliche hier angeführten Naturformen
können m. E. nur im Einzelunterricht behandelt werden); 4. Zweige, Schmetterlinge,
Käfer; 5. runde Formen (Früchte, Kopfbedeckungen, Gefässe). Hieraus ersehen wir, dass
diese Lehrstoffsammlung nach streng systematischen Grundsätzen zusammengestellt ist.
Nach meinen Erfahrungen dürfte der vorgeführte Stoff zum Teil weit über das durch-
schnittliche Können der Unterstufe hinausragen z. B. auf Tafel II Schwarzwälderuhr,
Tafel III Reitersäbel mit Korbgriff, Teppichklopfer mit ornamentalem Flechtwerk, Tafel IV
Winkellineal, Zirkel und Lorbeerzweig in ornamentaler Gruppierung, Hobel mit Hobelspan,
Tafel V Ähren, Schilfgras, Pfauenfeder, teilweise auch die verschiedenen ornamentalen
Sachen, Tafel VII verschiedene Blattformen, dann von Gruppe V Hut und Mütze. Die Ab-
bildungen sind meist nach photographischen Aufnahmen nach dem Gegenstand selbst her-
gestellt, was ein unbedingter Vorzug ist neben verschiedenen anderen derartigen Leitfäden,
die manchmal geradezu abschreckend unkünstlerische Zeichnungen enthalten und deshalb
viel Schaden stiften können (einer, dessen Verfasser ein Norddeutscher ist, erschien eben-
falls bei der Union). Das Werkchen von Professor Huberich soll allen denjenigen empfohlen
sein, die es mit Verständnis und Selbständigkeit gebrauchen können.
Die Technik des Zeichenunterrichts von Georg Friese. Preis 75 Pfg. Hannover.
Hellwingsche Verlagsbuchhandlung. 1907. Zwischen den Empfehlungen von „Frieses Zeichen-
block“, — „Frieses Tisch - Staffelei“, — „Frieses Hängeblöcke“, „Frieses“ usw. finden sich
Aufzeichnungen über „Die Technik des Unterrichts“ aus der Praxis heraus. Das beste und
einfachste ist aber immer noch ein einfacher Holzrahmen, der seither benützt wurde und
den der Künstler benützt. Das viele „Künstliche“, das den Leuten als unentbehrlich dar-
gestellt wird, lehnen wir ab. Einfachheit muss im modernen Zeichenunterricht erstrebt
werden, auch in Bezug auf die „Technik des Unterrichts“. L.
Praxis der neuen Zeichenmethode für die Volksschule von L. W a g n e r II. Teil:
Mittelstufe. 2. verbesserte Auflage. 1. Freihandzeichnen aus dem Gedächtnis, 66 Lebens-
formen. 2. Freihandzeichnen nach der Natur, 70 Motive. 3. Malübungen, 126 Motive. In-
formationen über Methodik, Technik, Stoffeinteilung und Lehr- und Lernmittel. Verlag von
Priebatsch’s Buchhandlung in Breslau. Wir können uns mit der Art der Auffassung der
Reform, die der Verfasser uns hier zeigt, nicht befreunden. Auf der Mittelstufe soll der
Schüler auch geistig arbeiten im Zeichenunterricht, indem er das Charakteristische der
Naturform herausarbeitet. Die Art und Weise, wie dies hier gezeigt wird, ist kein ernst-
haftes Naturstudium. Wie der Schüler nicht aus einem Blatt, sondern aus verschiedenen
Blättern einer Art, das Charakteristische, das Typische finden soll, das ist nicht gezeigt. —
Das Darstellen kleiner Naturgegenstände, z. B. Käfer und die Vergrösserung solch kleiner
Dinge hat seine grossen Gefahren. Grosse Formen, so viele als möglich. Einfacheit in
der Darstellung ist auf der Stufe der Mittelklasse zu empfehlen. In den Abbildungen ist
uns manches zu „künstlich“ z. B. der Schuh, Taf. VI, 66 und zu „schön“, zu viel „Schmiss“.
Die Schmetterlinge haben zu viel Detail, welches der Schüler stets, wenn es nicht charak-
teristisch ist, weglassen soll. Die Volksschule hat nur Zeit zur Wiedergabe des Wesent-
lichen, in der einfachsten, aber charakteristischen Weise. L.
Rembrandt, 50 Radierungen (II. Folge). Da das Heft mit 38 Strichätzungen nach
Radierungen Rembrandts, das die „Zentralstelle für Arbeiter -Wohlfahrtseinrichtungen“ vor
drei Jahren herausgegeben hat, trotz der sehr hohen Auflage bereits vergriffen ist, hat die
Zentralstelle eine zweite Folge Rembrandtscher Radierungen herausgegeben, die nicht nur
infolge besserer Ausstattung (Druck auf Glattpapier und Zinkotypie) klarere Bilder gibt,
sondern auch eine grössere Anzahl von Radierungen abbildet, denen sowohl ein einleitender
Text wie eine genaue Beschreibung beigefügt ist. Diese zweite, 50 Radierungen umfassende
Folge enthält andere Blätter als die erste Reihe und sucht gerade die weniger bekannten,
aber nicht weniger bedeutenden Blätter einem grösseren Kreise näher zu bringen. Im
Einzelverkauf kostet das Heft bei den Buchhändlern 75 Pfg. Noch selten ist für solch nied-
rigen Preis so Vieles und so Gediegenes geboten worden. Das Büchlein eignet sich vorzüglich
auch für reifere Schüler. Das Dürerhaus, Berlin, Kronenstrasse 18, hat den Vertrieb über-
nommen. B.
Eiti Werk von weittragender sozialer Bedeutung für den Mittelstand, für Beamte,
Kaufleute, Handwerker und andere Geschäftsleute bedeutet die vor kurzem vollzogene Grün-
dung des „Vereins Kinderwohlfahrt e. V.“ Die vor Jahrzehnten bereits gegründeten
Ferienkolonien, wie auch viele andere Wohltätigkeitseinrichtungen, welche zur Erhaltung
und Förderung der Gesundheit unseres Arbeiterstandes geschaffen wurden, haben zur Ge-
nüge bewiesen, dass sie von unschätzbarem Werte sind. Auf Grund dieser Erkenntnis hat
der sich über ganz Deutschland erstreckende Verein ,,Kinderwohlfahrt“ es sich zur Aufgabe
gestellt, Kindern, deren Eltern in der Lage sind, zu einem Sommeraufenthalt auf dem Lande
beisteuern zu können und darum von den Ferienkolonien meist nicht berücksichtigt werden,
gegen ein mässiges Entgelt Gelegenheit zu bieten, Körper und Geist zu stärken, damit sie
nach Verlassen der Schule in gesunder Verfassung einem Lebensberuf zugeführt werden
können. Das erste Heim für unsere deutsche Jugend, dem nach Massgabe der vorhandenen
Mittel in verschiedenen Teilen unseres Vaterlandes weitere folgen werden, ist als „Ferien-