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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 2.1908

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Heft XII (Dezember 1908)
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Kolb, Gustav: Besprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.31819#0147

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133

Besprechungen. — Aquarell- u. Temperafarben. Das malende Publikum bringt in
neuerer Zeit der Kunst des Aquarellierens erhöhtes Interesse entgegen. Das von H. Schmincke
& C o. in D üs seid ort herausgegebene Werkchen „Beziehungen zwischen Pigment
und Bind emittel bei Aquarellfarben“ erfreut sich daher bedeutender Nachfrage.
(Es wird auf Verlangen kostenlos zugesandt.) In kurzer Form sind darin wissenschaftliche
Forschungen über die Feinheit von Horadam’s Patent-Aquarellfarben niedergelegt. Aeusse-
jungen von Praktikern, wie Prof. Hans Herrmann, illustrieren diese Ausführungen. Jeder
Aquarellist sollte sich den Inhalt dieser Broschüre zu Nutze machen.
Die Firma A. Martz - Stuttgart, Kanzleistrasse, bringt gegenwärtig Aquarellfarben in
den Handel, die an Güte nichts zu wünschen übrig lassen und dabei äusserst billig sind.
Die Probekasten, die uns zugesandt wurden, liessen wir von Schülern ausprobieren. Dabei
wurde festgestellt, dass die Farben sich 1. gut mischen lassen, ohne zu gerinnen oder
Blasen zu geben — ein Hauptvorzug, der bekanntlich nicht bei allen im Handel befindlichen
Fabrikaten zutrifft, — 2. eine grosse Klarheit und Leuchtkraf t zeigen. Die Fabrikate der
Firma Martz können daher sowohl Volksschulen wie Mittelschulen bestens empfohlen werden.
Von der FirmaDr. Schoenfeld & Co., Düsseldorf, wurden uns ebenfalls Probe-
kästen zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt. Die Knopf-, Tafel- und Tuben-Aquarell-
farben verdienen alles Lob. Als eine Neuheit können wir die Reform-Schulfarben
(Temperafarben) empfehlen. Sie halten die Mitte zwischen Oel- und Aquarellfarben, trocknen
nicht so'schnell wie letztere, sondern lassen sich wie Oelfarben mässig nass verarbeiten. Da-

Abbildung 16.


bei decken sie besser als Aquarellfarben und können auch als Lasurfarben wie Wasserfarben
benützt werden. Die Schüler arbeiten gern mit diesen Farben, da sich eine gute Wirkung
schnell erzielen lässt. Wir möchten die Kollegen mit Nachdruck auf dieses vorzügliche
Farbenmaterial hinweisen. Wer eine Probe damit gemacht, wird sich ihrer gewiss bleibend
bedienen. Ein ähnliches vorteilhaftes Material sind die „Luk a s tem p eraf ar ben“ derselben
Firma. Nur fand ich, dass sich diese Farben nicht so gut mischen lassen, wie die Reformfarben.
Auch die durch die Horadams-Patentfarben rühmlichst bekannte Firma H. Schmincke
& C o.-Düsseldorf stellte uns Proben ihrer Schulfarben zur Verfügung, die von unseren
Schülern neben den vorerwähnten auf alle mögliche Arten ausprobiert wurden. Neben Aqua-
rellen, die damit hergestellt wurden, liess ich auch Aufstriche machen von reinen Farben
und Mischungen von 2 und 3 Farben und dieselben der Sonne aussetzen. Das Ergebnis ist:
auch diese Farben können für Schulzwecke anstandslos empfohlen werden. Bei
sämtlichen Fabrikaten möchte ich für allgemeine Schulzwecke Knopffarben empfehlen und
Kästen mit langem Format, in die der Pinsel eingelegt werden kann. G. K.
Farben und Farbkasten tiir den Zeichenunterricht. Die Firma Redeker & Hen-
nis, Nürnberg, schreibt uns: Zu den beliebtesten Farben im modernen Zeichenunterricht
gehören unzweifelhaft die sogenannten „Knopffarben“, d. h. nach ihrer knopfähnlichen Form
benannte, feste Aquarellfarben. In letzterer Zeit war man bestrebt, einem Missstand ent-
gegenzutreten, der vielfach Anlass zu Klagen gab, nämlich dem Ineinanderfliessen und Ver-
schmutzen der Farben im Kasten. Um dem abzuhelfen, legte die Firma Redeker & Hennis
die runden Knopffarben in tiefe Schälchen mit umgebogenem Rand, welche ihrerseits in
Vertiefungen des Blechkastens eingeklebt wurden; so entstand das Modell 53 N/12 und
53 N/13. Diese Neuerung gestattet ein flotteres und dabei sparsames Arbeiten, als es früher
der Fall war. Ohne befürchten zu müssen, die nebenliegenden Farben zu beschmutzen,
kann der Schüler keck mit dem Pinsel in die Farbe greifen und ihn beliebig stark mit dem
Pigment füllen. Hat er gelegentlich zuviel erwischt, so streift er den Pinsel am Rande des
 
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