Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 2.1908

DOI Heft:
Heft XII (Dezember 1908)
DOI Artikel:
Kolb, Gustav: Besprechungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.31819#0149

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
135

bei aufgeweckten Knaben so beliebten Beschäftigungsspiels künstlerisch ungemein heben.
Es sind ganz herrliche Sachen darunter. Zunächst sind folgende Motive erschienen. Aus
deutschen Landen: Alpenhof. Nr. 6. —■ Sennhütte (D/z Bogen). Nr. 9. (Staffagebogen:
Alpenleben. Nr. 10.) — Schwarzwaldhof. Nr. 2. — Schwarzwaldmühle. Nr 8. (Staffagebogen:
Schwarzwaldleben. Nr. 14.) — Ländlicher Bahnhof.* Nr. 15. — Niedersächsisches Bauern-
haus.* Nr. 16. — Niedersächsische Dorfkirche.* Nr. 17. (Staffagebogen: Bauernleben.* Nr. 18.)
— Altwendischer Bauernhof.* Nr. 19. Kogelburg (2 Bogen).* Nr. 20/21. Aus fremden
Ländern: Wolkenkratzer. Nr. 1. — Japanisches Teehaus. Nr. 7. — Haus auf Ceylon Nr. 13.
— Lappenlager. Nr. 3. — Rumänisches Bauerngehöft.* Nr. 22. (Staffagebogen: Rumänisches
Volksleben. Nr. 23.) Aus dem Mittelalter: Stadttor mit Patrizierhaus (2 Bogen). Nr. 4 5.
— Rathaus. Nr. 11. (Staffagebogen: Mittelalterliches Leben. Nr. 12.) Aus der Urge¬
schichte: Pfahlbausiedelung.* Nr. 24. Märchen: Hänsel und Gretel.* Nr. 25. Ver-
schiedenes: Schatten-Theater (2 Bogen).* Nr. 26/27. Markttag in der Kleinstadt.* Nr. 28.
Weitere Bogen befinden sich in Vorbereitung. Wir sehen an dieser Aufzählung, dass ein
Knabe, der sich mit dem Aufbauen solcher Motive beschäftigt, auch wissenschaftlich— wo-
rauf manche Eltern und Lehrer mehr Wert legen — sehr gefördert wird. Jedem Bogen
ist eine kurze Charakteristik des betreffenden Vorbilds beigegeben, die das Kind auf freund-
liche Art über alles Wissenswerte belehrt. Auch eine Anleitung über den technischen Teil
enthält jedes Blatt. Der Bogen kostet 40 Pfg., ein Staffagebogen 20 Pfg. Wir können
diese Modellierbogen warm empfehlen. G. K.

Abbildung 17.


Bausteine zu neuen Wegen des Zeichenunterrichts, von Er. Kuhlmann-Altona.
Verlag E. Müller, Pröbelhaus, Dresden. IV. Heft. „Der Mensch als Gegenstand
des Schulzeichenunterrichts und seine Bedeutung für die künstlerische
Erziehung. Neue praktische Untersuchungen und Erfahrungen, mitgeteilt für Lehrer und
Eltern.“ Die Absicht des Verfassers konzentriert sich in dem Satz: „Mein Streben ist, den
Unterricht so zu gestalten, dass wir sie (die Welt) ihm zeigen als ein lebendiges Ganzes
von seinem Standpunkt aus, also mit ihm selbst im Mittelpunkt.“ Ich bin theoretisch
mit dem Verfasser vollständig einig, aber meine Erfahrung als Lehrer zeigte mir, dass die
Forderung, den Menschen in den Mittelpunkt des Zeichenunterrichts zu stellen, bei unseren
heutigen Schulverhältnissen praktisch nicht durchführbar ist. Die Broschüre befasst sich in
der Hauptsache mit der „freien gedächtnismässigen Darstellung“, während „das Zeichnen
der menschlichen Figur nach der Wirklichkeit“ nur am Schluss kurz gestreift wird. Dieses
Gebiet betritt Fr. Kuhlmann mit dem V. Heft: „Der eigene Körper des Schülers
als Grundlage und Ausgangspunkt des Studiums der 1 eben digen Na tur
im Zeichenunterricht. Ein Beitrag zur Vertiefung der Reform des Schulzeichenunter-
richts.“ Der Verfasser weist zunächst mit Recht auf „die Unzulänglichkeit des toten, aus-
gestopften Tier-Modells als Grundlage des Studiums der animalischen Natur“ hin, dann
wendet er sich dem Zeichnen der menschlichen Figur zu. Er fasst sein Hauptthema indessen
sehr bescheiden, und nüchtern an, wenn er sagt: „Im praktischen Zeichenunterricht der
Schule sind wir naturgemäss, wenn es sich um das Studium des menschlichen Körpers handelt,
Beschränkungen unterworfen. Es kann sich für uns natürlich nicht um den ganze n Körper,
sondern nur um seine einzelnen Glieder handeln, soweit sie uns zugänglich und für
unsere Zwecke wertvoll sind.“ Er wendet sich dann hauptsächlich dem Studium der Hand
 
Annotationen