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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 5.1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.5781#0108

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Vom Kunstmarkt. — Entgegnung. - Erwiderung. _ Zeitschriften.

198

beamten geleitet werden, der unmittelbar dem preußischen
Kultusministerium unterstellt sein wird.

VOM KUNSTMARKT.

Frankfurt a. M. Am 22. Januar und den folgenden
Tagen kommt im Auktionssaal für Kunstsachen eine Samm-
lung meist moderner Gemälde aus dem Nachlasse des ver-
storbenen Herrn Captain Bridge und außerdem Antiquitäten
und Arbeiten des Kunstgewerbes aller Zeiten zur Versteige-
rung. Der Katalog ist soeben erschienen.

Wien. In der unter Leitung des Kunsthändlers Ii. O.MU thke
stattgehabten Versteigerung der Kunstsammlung Herrmann
Sax wurden unter anderen nachstehende Preise erzielt: Kat.-
Nr. 3 Gentile Bellini fl. 4500, Kat.-Nr. 0 Vitt. Carpaccio
fi. 14 400, Kat.-Nr. 7 Deutscher Meister, 16. Jahrh. fl. 1250,
Kat.-Nr. 9 Niederdeutscher Meister, 16. Jahrh. fl. 2300, Kat.-
Nr. 14 Florent. Schule, 15. Jahrh. fl. 1000, Kat.-Nr. 15 Ra-
faellino del Garbo fl. 4550, Kat.-Nr. 16 ltal. Schule, 15. Jahrh.
fl. 4200, Kat.-Nr. 30 Dav. Ryckaert fl. 800, Kat.-Nr. 40
Verrocchio fl. 1300, Kat.-Nr. 50 Gobelin fl. 920, Kat.-Nr. 51
Gobelin fl. 800, Kat.-Nr. 56 Gobelin fl. 2060, Kat.-Nr. 90
Kassette aus Holz fl. 755, Kat.-Nr. 112 Reliquiar fl. 4200,
Kat.-Nr. 113 Gruppe aus Elfenbein fl. 1100, Kat.-Nr. 119
Diptychon aus Elfenbein fl. 1520, Kat.-Nr. 170 Becher aus
Cocosnuss fl. 500, Kat.-Nr. 209 Kreuz aus Elfenbein fl. 550.
Kat.-Nr. 257 Merkurstatuette aus Bronze fi. 700. Gesamt-
erlös fl. 84 000.

ENTGEGNUNG.

Die in der „Kunstchronik" vom 28. Dezember 1893 er-
schienene Anzeige einer von mir bevorworteten Publikation
kann ich nicht unbeantwortet lassen, damit der Verleger,
welcher auch sonst Mühe und Kosten zur Förderung der
elsässischen Kunstgeschichte aufgewandt hat, nicht durch
eine irreführende Recension geschädigt werde. Die Recen-
sion lässt mich den Unsinn sagen: „sie (die Bilder) sind von
einer (Murner's) Hand gezeichnet, wie die Übereinstimmung
der Tinte und der Züge zeigt." Bei mir steht „seiner"; und
vorher habe ich bemerkt: „die Handschrift ist von der wohl-
bekannten Hand des . . . Murner geschrieben." Diese Be-
merkung wird jeder Sachverständige für durchaus richtig
halten. Wenn nun der Augenschein ergiebt, dass auf den
Bildern Tinte, Schnitt und Führung der Feder völlig mit
der Schrift übereinstimmt, so wird man den Schreiber auch
für den Zeichner ansehen müssen. Dieselbe Ansicht hat Prof.
Dehio in den Gött. gel. Anz. 1892, S. 929, ausgesprochen.
Der Recensent verwundert sich mit spaßhaften Worten über
die Kürze meines Vorworts. An dessen Schluss steht: „Ein-
gehend werde ich darüber im Jahrbuch des Vogesenklubs,
Bd. IX, handeln." Dieser Band ist inzwischen erschienen
und der Recensent wird jetzt wohl einsehen, dass ich mich
genauer mit den Handschriften beschäftigt habe. Die Frage,
ob und welche Vorlagen Murner benutzt habe, kann ich
auch jetzt nicht befriedigend lösen. Mögen sich Kunsthisto-
riker von Fach damit befassen: sie werden in den photo-
graphischen Nachbildungen des Herrn Gerschel (nicht Gerschl,
wie der Recensent schreibt) ein willkommenes Hilfsmittel
finden.

Straßburg, 30. Dezember 1893.

& E. MARTI \ .

ERWIDERUNG.

„Durch den unerwarteten Tod Hubert Janitschek's ist
da« Vorwort, welches er zu Ihrer und Herrn v. Terey's Re-

gisterarbeit schreiben wollte, ungeschrieben geblieben. Wün-
schen Sie selbst ein kurzes Vorwort Ihrem Register voran-
zustellen, so bitten wir um gen. Einsendung desselben."
Ich bin dieser Aufforderung, die am 24. Juli 1893 die Union,
Deutsehe Verlagsgesellschaft in Stuttgart, an mich richtete,
gern nachgekommen, weil Prof. Janitschek öfters mit mir
in Leipzig über die Notwendigkeit und den Inhalt einer
Einführung zum Register des Repertoriums gesprochen hatte.
Diese Einführung ganz im Sinne Janitschek's geschrieben
zu haben, bin ich mir bewusst; Zeugen, die meinen Unter-
redungen mit Janitschek beiwohnten, können es bestätigen.

Wenn Herr Dr. v. Terey von einer Geschichte der Ent-
stehung des Registers spricht, die ich in dem Vorwort ge-
geben haben soll, so halte ich für meinen Teil das Re-
gister für keine so wichtige wissenschaftliche „Haupt- und
Staatsaktion", dass es zu seinem Gebrauch — nur dazu ist
das Vorwort geschrieben — einer Entstehungsgeschichte be-
dürfte. Wenn ich schreibe: „ursprünglich war das Register
in Abteilungen für je sieben Bände geplant" — ein Sätz-
chen, das Herrn Dr. v. Terey zur Entdeckung der an-
geblichen „Entstehungsgeschichte" verführt zu haben scheint
— so wird jeder unbefangene Leser, der die nächsten Sätze
liest, einsehen, dass ich die Worte schrieb, um die Unregel-
mäßigkeit der Teile, das Hinzukommen des dritten Teiles
zu erklären. Herr Dr. von Terey hat in dem Eifer, sich
seinen Anteil an dem Register zu wahren, den ich ihm, wie
ein aufmerksames Lesen des Vorwortes zeigt, durchaus nicht
schmälere, zu sagen vergessen, dass ich mich zur Mitarbeiter-
schaft am Register schon bereit erklärt hatte, als wir ge-
meinsam Prof. Janitschek besuchten, um mit ihm endgültig
die Anlage des Registers zu besprechen. Dass der Verlag
des Repertoriums Herrn Dr. von Terey, zu dem sich meine
persönlichen Beziehungen unterdessen völlig geändert hatten,
nicht das gesamte Register vor der Veröffentlichung vor-
legte, ist nicht meine Schuld.

Der Beurteilung meiner Fachgenossen, der Herr Dr. von
Terey mein „Vorgehen" überlässt, sehe ich ruhigen Herzens
entgegen. Ich bemerke nur noch, dass ich nie mehr, weder
in dieser noch in irgend welcher anderen Angelegenheit,
meine Zeit für die Beantwortung einer „Erklärung" des Herrn
Dr. von Terey verschwenden werde.

Bad Georgenthal bei Gotha, Ende Dezember 1893.

DB. KAHL KoKTSCHAU.

ZEITSCHRIFTEN.

Allgemeine Kunstchronik. 1893. Nr. 20.

Edmund Harburger. Von G. Fuchs. — Die künstlerische Aus-
schmückung des Leipziger Buchhändlerhauses. II. Von W. 1) o n g e s.

Anzeiger des Gerinanischen Nationalniuseums. 18!)3. Nr. 6.

Ein Schreibpult des 17. Jahrhunderts im Germanischen Museum.
Von H. Bosch. — Schloss Bösenbrunn. Von H. Bosch. — Ein
Rieter-Koberger'sches Alliancewappen. Von H. Bosch.

Christliches Kunstblatt. 1893. Heft 12.

Donatello. Von K. Brunn. - Jesus ein Baumeister?
Die Kunst für Alle. 1893/94. Heft 8.

Raffael's Sixtinische Madonna. (Fortsetzung.) Von K. Wormann.
— Ben Fliegenden Blättern" zu ihrem hundertsten Bande. \ on
W. Herbert.

Gazette des Beaux-Arts. Nr. 439. 1. Jan. 1894.

Germaüi Pilon. I. Von L. Palustre. — L origine et les charac-
teres de l'art gallo-romain. II. Von b. Kemach. - La pem-
ture orientaliste. Von A. Renan. - L exposition d Art musul-
man. II. Von G. Marye. — Le Musee du Prado: Ruhens et le
XVIIieme siecle. Von H. Hymans.
L'Art Nr. 711. 1. Januar 1894.

Ai,w> fi de Lemud. Von E. Michel. — Les collections d Instru-
Äs de muBiofue aux XVI., XVII XVIII. Bieele. Von E de
Krii-iinrville — Les Verneres de Bernard van Orley. Von
A winters - De l'authenticite de quelques pastels du musfie
Maurice-Quentin de la Tour. Von A. Patoux.
 
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