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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 2.1886

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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4121#0018

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Bücherschau.

i.

Olisks ä'oouvrs ä'ort'svi'oris azmni üZiirs
ä l'sxxiosltlori cis LuäÄxsst äs 1884. —
2 volllEL xstii in-rolio. II1ll8tros äo xlus
äs 170 Zruvllrss su uoir st sii oolllsurs
st äs lloillt>rsux erogllis. Hsxts pur Oli.
klllorlc^ st 8. Nolillisr. — raris, lubr.
oslltriäs äs losllllx-srts iOsv/). 15 lu-
vrLisons. — Nic. 300.

Die ungewöhnliche Bedeutung des Werkes,
welches die Erinnerung nn die großartige „Hisro-
rische Goldschmiedekunst-Ausstellung zu Budapest
1884" dnuernd zu erhalten bestimmt ist, recht-
scrtigt es, wenn wir bercits nach Erschcinen
von erst vier Lieferungen an dieser Stelle seiner
nussührlich gedenken. Waren doch in der Buda-
pester Ausstellung Schätze vereinigt, wie sie
hvchstens die altberühmten Schntzkammern zu
Wien, Dresden und München bewnhren, und
aus diesem Mnterinl, welches z. Z. grvßtenteils
wieder in gar nicht oder nur schwer zugäng-
liche Privatsammlungen zurückgewandert ist, das
beste im Bilde Kiinstlern und Kunstfreunden zu-
gänglich zu machen, wnr eine ebenso dnnkens-
werte als schwierige Aufgabe. Dankenswert, in-
sofern dies Werk zu einer fnst unerschöpfllichen
Fundgrube für den Historiker und Künstler wer-
den mußte, also auch auf genügenden Absatz,
sonst die schwache Seite von Ausstellungspubli-
kationen, rechnen durfte; schwierig, weil die
Ausstattung des Buches, falls es der Bedeutung
und Mannigfaltigkeit der Ausstellung nur einiger-
maßen Rechnung tragen woüte, sehr kostspielig
werden mußte. Jn wahrhaft großartiger Weise
hat die Verlagsbuchhandlung von A.Lövy (Iiibrairis
oslltrals äss bsallx-urts) diese Aufgabe gelöst;
speziell muß hier der Sohn des Verlegers, Herr
Emil Lövy, genannt werden, der mit Umsicht
und Kenntnis unter oft sehr schwierigen Ver-
hältnissen die Arbeiten in Budapest geleitet hat.

Die Mehrzahl der Tafeln ist in vollendeter Helio-
gravüre gegeben, oft in mehreren Farben ge-
druckt. Eine große Anzahl Originalradirungen
von H. Guorard — in den bisher erschienenen
vier Hesten allein deren 13 Blatt — vor dcn
Originalen selbst, nicht nach Photographien gefer-
tigt, sowie vorzügliche Farbendrucke von Lemercier
wechseln mit den Heliogravüren ab. Jm Text
sind gelegentlich Details, Wappen, Jnschriften ic.
in Zinkographie gegeben, auch haben hier die
Stempel ihren Platz gesunden. So ist ein Pracht-
werk entstanden, dem die Kunstlitteratur nur
wenig ähnliche an die Seite zu stellen hat. Den
Text haben Karl Pulczky in Budapest und
Eniil Molinier in Paris übernommen; er be-
schränkt sich im wesentlichen auf die genaue Be-
schreibnng und Geschichte der einzelnen Stücke,
und geht nur selten darüber hinaus; die Berfasser
speichern das Material auf, die Verarbeitung
überlaffen sie anderen. Zu beklagen ist, daß
bei geographischen Angaben, die sich auf Ungarn
beziehen, also auch bei den Orten, wo die ab-
gebildeten Gegenstände aufbewahrt werden, meist
die ungarische Bezeichnung gewählt worden ist;
allerdings ist man dabei nicht streng verfahren,
so daß daneben auch deutsche Namen, die selbst-
verständlich auf allen Karten und in geogra-
phischen Handbüchern ausschließlich im Gebrauche
sind und bleiben werden, vorkommen. Es ist
daher oft geradezu unmöglich, zu erfahren, wo
sich ein Stück befindet; Liesem Übelstand wird
sich dadurch leicht abhelfen lassen, daß zum Schlnß
ein vergleichendes Verzeichnis der vorkommenden
ungarischen und deutschen Städtenamen gegeben
wird — wir hoffen und wünschen, daß dies ge-
schieht, da der Gebrauch des schönen Werkcs sonst
wesentlich erschwert wird. Die Tafeln sind vor-
läufig nur signirt, die definitive Ordnung wird
erst nach Abschluß des Ganzen erfolgen; es
konnten daher im folgenden nähere Angaben be-
züglich der Tafeln nicht gemacht wcrden.

2*
 
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