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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 2.1886

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Luthmer, Ferdinand: Die Preisbewerbung für Arbeiten dekorativer Holzskulptur zu Frankfurt a. M.
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https://doi.org/10.11588/diglit.4121#0252

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Runstgewerbeblatt. 2. Jahrgang.

Nr. f2.

Reliefs und Fijlur, Holzschnitzcreicn iion B. Schliupp, Knrlsruye. <2. Prcis.)

Die preisbewerbung

für Arbeiten dekorativer Holzskulptur zu Kankfurt a. M.

von F. Luthmer.

Mit Jllustrationen.

Unter den Veranstaltungen, welche der
Mitteldeutsche Kunstgewerbeverein jährlich zur
Belebung der von ihm vertretenen Jnteressen
unternimmt, darf die obengenannte diesjährige
Spezialausstellung als ein besonders erfolg-
reiches Unternehmen bezeichnet werden. Man
hat derartige Spezialausstellungen nicht unzu-
treffend mit der Heerschau über einzelne Waffen-
gattungen verglichen. Wohl haben uns die
großen Ausstellungen der letztvergangenen Jahre
an Möbeln und Kirchengerät manches geschnitzte
Ornament, manche figürliche Skulptur in Holz
gebracht. Aber zu einer vergleichenden Uber-
schau, welche Antwort auf die Frage gegeben
hätte: „auf welcher Höhe steht gegenwärtig in
Dentschland die Kunst des Hvlzschnitzens?" boten
dieselben keinen Anlaß. Eine ziemlich vollstäu-
dige Auskunft hierüber empfangen wir nun von
der Ausstellung dekorativer Holzskulpturen, die
im Juni d. I. in dem Hauptsaal des Frankfurter
Kunstgewerbehauses eröffnet wurde. Nicht sowohl
einer überraschend großen Zahl von Einsendungen
— es sind 62 Künstler mit 181 Arbeiten ver-

Kmistgewerbeblatt. 11.

treten — ist dies Resultat zu verdanken als
vielmehr der erfreulichen Erscheinung, daß sich
alle bedentenderen Kunststätten des engeren
Vaterlandes und auch mehrere hervorragende
Künstler aus Österreich beteiligt haben. Ja
selbst der internationale Charakter, der nicht
ausgeschlossen war, vielmehr in der Versendung
zahlreicher Einladungen nach Frankreich und
Jtalien seinen Ausdruck fand, ist durch die Be-
teiligung einiger Künstler des letzteren Landes
und der kantonalen Kunstgewerbeschule zu Genf
gewahrt worden.

Ehe ich die allgemeinen Betrachtungen
und Resultate, zu welchen diese Ausstellung Ver-
anlassung giebt, zu ziehen versuche, sei es ge-
stattet, die durch Prämiirnng oder Verleihung
von Ehrendiplomen ausgezeichneten Arbeiten dem
Leser kurz vorzuführen.

Professor Klotz, Lehrer der Holzschnitz-
kunst am Österreichischen Museum in Wien, hat
sich schon auf der Ausstellung für polychrome
Skulptur in Berlin durch seine farbig gebeizteu
Porträtmedaillons bekannt gcmacht. Neben

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