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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 2.1886

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Zimmertäfelung aus Schloß Höllrich
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https://doi.org/10.11588/diglit.4121#0197

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Eckc des Zimmers aus Schloß Höllrich in Franken, jetzt iiu königl. Kunstgewerbemuseum zu Berlin.

Zimmertäfelung aus ^chloß Höllrich.

Mit zwei Tafeln und einer Abbildung.

Jril Jahr 1883 erwarb das Kunstge-
werbemuseum zu Berlin die gesamte Täfe-
lung eines Zimmers aus Schloß Höllrich bei
Gemünden in Franken. Das Zimmer ist doll-
ständig erhalten, Decke und Wandgetäfel fast
unberührt, selbst Ofen und Waschschränkchen
sehlen nicht. Hinsichtlich genaner Zeitbestim-
mung hat leider ein tückischer Zusall nur die
Worte: „Anno Domini" erhalten, die Fahres-
zahl ist verschwunden; doch kann es einem
Zweifel nicht unterliegen, daß das Zimmer
etwa zwischen 1560 und 1580 eingerichtet ist.
Später sind an einzelnen Stellen Reparaturen
vorgenommen worden, wobei u. a. auch die
nach der Sitte jener Zeit nm alle Seiten des
Zimmers, selbst unter der Fensterwand, hin-
laufende Bank beseitigt ist, vermutlich nm
Wandflächen znr Aufstellung von Möbeln zn
gewinnen. Bei der Aufstellung in Berlin ist
diese Bank wieder hergestellt; eine Zuthat ge-
legentlich dieser letzten Aufstellnng ist anch die
Ofenbank mit Pfeiler (letzterer original, aber
nicht zugehörig).

Das Zimmer (7,45 m lang und 5,93 m
breit bei 2,78 m Höhe) öfsnet sich in 3 flach-
bogigen Fenstern, welche durch zwei mit eigen-
tümlichen Basen versehene Sandsteinsäulen
getrennt sind, nach dem Freien. Die Säulen
stehen auf der breiten Fensterbank; die Lai-
bungen der beiden Seitenfenster stehen schräg,
damit das Licht in voller Stärke einströmen
kann. Gegenüber der Fensterwand befindet sich
eine Thür mit eingelegter Arbeit und reicher
portalartiger Umrahmung. Links von derselben
der Ofen (vergl. die Abbildung), rechts daneben
das schon erwähnte Waschschränkchen. Daneben
in der Ecke der Seitenwand eine zweite Thür,
mit weniger reicher Umrahmung, aber gleich-
falls eingelegtem Flügel.

Die beiden Langwände sind mit einem
Getäfel verkleidet, von dem Tafel 1 einen
Teil in getrener Abbildung wiedergiebt: unten
die Wandbank, darüber ein doppeltes System
von durch Pilaster getrennten Bogen resp.
Feldern in Eschenmaser und Ebenholzeinlagen;
beide getrennt durch ein ausladendes Gesims,
 
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