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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 1.1890

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Burger, K.: Neue Werke zur Geschichte der Buchbinderei
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https://doi.org/10.11588/diglit.3941#0089

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NEUE WERKE ZUR GESCHICHTE DER BUCHBINDEREI

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Besitz von Margarethe, Äbtissin des Katharinen-
klosters zu Mur, befindet sieb nach Klemming och
Nordin, svensk boktryckeri-historia in der Kgl. Bib-
liothek zu Kopenhagen. Ein Faksimile der Inschriften
dieses Bandes giebt Brunn in seinem soeben er-
schienenen Werke „de nyeste
undersogelser om boktrycker-
kunstens opfindelse. Kjobenkavn
1889. pag. 65. Merkwürdig sind
alle diese zuletzt erwähnten Bünde
dadurch, dass die Inschriften, die
uns über den Verfertiger und die
Zeit Auskunft geben, Buchstabe
für Buchstabe mit Hilfe einzelner
Matrizen in den Lederüberzug der
Deckel eingepresst sind. — Die
auf den 66 Tafeln des Gruelschen
Werkes dargestellten Einbände
befinden sich hauptsächlich in
öffentlichen und privaten Samm-
lungen in Paris, einige sind nach
Lempertz' Bilderheften und Stock-
bauers Mustereinbänden reprodu-
zirt. Die Auswahl der Tafeln ist
geschickt getroffen und wohl ge-
eignet, einen Überblick über die
Entwicklung der Buchbinderei
vom Mittelalter bis zum Ende
des 18. Jahrhunderts zu geben.
Die in den Text gedruckten
Illustrationen in Heliogravüre
und Zinkographie gebeu Abbil-
dungen von Titelblättern, Rech-
nungen, namentlich aber Ge-
schäftsetiketten der Buchbinder,
die erste derartige Sammlung,
die meines Wissens publi/.irt
worden ist.

Während Gruel sich mit
seinem prachtvoll ausgestatteten
Werke an die kleine Gemeinde
der Bibliophilen wendet, hat
l'mil Adam in seinem Buche
über den Bucheinband (Seemanns kunsthmdbüclier.
Band VI. Der Bucheinband. Seine Technik und
seine Geschichte. Leipzig, E. A. Seemann. 1S90. 8.
Mit 194 Illustrationen brosch. ?, IL Ott P£ geb.
I M. r>u Pf.) ein grösseres Publikum im Auge.

So gross die [dtteratur Ober die Buchbinderei
ist, so hat es doch bis jeW in der deutschen Lite-
ratur vollkommen an einem Handbuche gefehlt, das

in populärer Weise sowohl die Technik der Buch-
binderei, als auch die Geschichte des Bucheinbandes
behandelt. Es gebührt der Verlagsbuchhandlung von
/•.'. .1. Seemann in Leipzig Dank dafür, dass sie diesem
Mangel mit dem vorliegenden Bande VI der Kunst-

lulieuischer Einband mit Lorbcerzweigen. Endo des l«. Jahrli. Düsseldorf.

handbücher abgeholfen hat. Der Verfasser, Buch-
bindermeist.T Adam in Düsseldorf, ist dem Fach-
publikum durch sein grosses Handbuch der Buch-
binderei und durch verschiedene Aufsätze zur Ge-
schichte des Bucheinbandes im Kunstgewerbeblatt
u. 8. w. rühmlich bekannt.

Im ersten Teile (Seite 1—155) wird die heutige
Teebnik der Bachbinderei mit beständigen Rück-
 
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