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NEUE WERKE ZUR GESCHICHTE DER BUCHBINDEREI.
blicken auf das früher übliche Yerfahren klar dar-
gelegt und mit Illustrationen erläutert. Der Ver-
fasser behandelt im ersten Abschnitt die Anfertigung
des Buches bis zum Beschneiden (Behandlung des
Rolimaterials, Heften, Herstellung des Buchblocks).
Im zweiten Abschnitt wird die weitere Bearbeitung
des Buches bis zur äusseren Verzierung geschildert
(der Buchschnitt und
die Verzierung des-
selben, die Herstel-
lung der Buchdecke
und das Fertigmachen
vor und nach dem
Vergolden). Das dritte
Kapitel giebt Anwei-
sungen zum Verzieren
der Einbanddecke.
Die älteren, jetzt wie-
der in Aufnahme ge-
kommenen Verfahren,
die Ritzarbeit und die
Lederpunzarbeit, so-
wie die seit altersher
üblichen Verzierungs-
weisen, der Blind-
druck, die Ledermo-
saik, die Vergoldung
mit der Hand und
in der Presse werden
eingehend behandelt.
In einem Nachtrage
giebt der Verfasser
aus seiner gerade auf
diesem Gebiete viel-
erprobten Erfahrung
dankenswerte Winke
zur Wiederherstel-
lung alter Einbände.
' Der zweite Teil
giebt uns auf Seite
159—261 eine reich
gewerbemuseum
getreten
Englischer Einband mit Stickmusterverzierung. Anfang des 18. Jahrb.
(Nach Wheatley.)
mit Abbildungen versehene Geschichte der Buch-
decke und ihrer Ornamentirung. In einer dem
heutigen Stande der Wissenschaft entsprechenden
Weise wird nach einer einleitenden Vorbemerkung
im ersten Abschnitt der Einband des Mittelalters
(der kirchliche Prachtband und der Einband mit
Blindpressung) behandelt.
Der zweite Abschnitt hat den Einband der
Renaissance, den Lederband mit Goldverzierung, zum
Gegenstande. Dieser Abschnitt ist in vier Unterab-
teilungen gegliedert, von denen die erste sich mit
dem orientalischen Einband befasst. Gerade die
orientalische Flächendekoration, die auf so vielen
anderen Gebieten den Kunsthandwerkern des Abend-
landes Anregung gegeben hat, ist auch für die Ver-
zierung des Bucheinbandes in Europa vorbildlich
gewesen. Die so reichhaltige Sammlung von Buch-
decken, die Kanonikus
Bock im Orient erwor-
ben und später an das
Düsseldorfer Kunst-
ab-
hat, stand
dem Verfasser für
diesen Abschnitt zu
Gebote. Den Über-
gang vom Orient zum
Occident bilden die
Einbände, die König
Matthias Corvinus
von Ungarn für seine
Bibliothek herstellen
Hess. Ihren Höhe-
punkt erreicht dann
die Buchbinderkunst
im sechzehnten Jahr-
hundert in Italien und
Frankreich; die Na-
men von Majoli, Cane-
vari, Grolier, Geoffroy
Tory sind längst all-
gemein bekannt.
Der letzte Ab-
schnitt behandelt den
Renaissanceband in
Deutschland und Eng-
land. Während bei
den deutschen Ein-
bänden der Einfluss
des Orients und Frank-
reichs massgebend ist,
richtet sich die englische Buchbinderei bei der Ver-
goldung der Einbände nach den von Frankreich und
Deutschland herübergekommenen Mustern. Den
Schlüge des AVerkes bildet ein Verzeichnis der haupt-
sächlichsten Werke über die Buchbinderei und ein
ausführliches Namen und Sachregister.
Die Illustrationen, die zum grossen Teil neu für
das Handbuch hergestellt worden sind, sind gut aus-
gewählt und machen uns mit einer Reihe schöner Ein-
binde bekannt, die vorher noch nicht puhlizirt wann.
NEUE WERKE ZUR GESCHICHTE DER BUCHBINDEREI.
blicken auf das früher übliche Yerfahren klar dar-
gelegt und mit Illustrationen erläutert. Der Ver-
fasser behandelt im ersten Abschnitt die Anfertigung
des Buches bis zum Beschneiden (Behandlung des
Rolimaterials, Heften, Herstellung des Buchblocks).
Im zweiten Abschnitt wird die weitere Bearbeitung
des Buches bis zur äusseren Verzierung geschildert
(der Buchschnitt und
die Verzierung des-
selben, die Herstel-
lung der Buchdecke
und das Fertigmachen
vor und nach dem
Vergolden). Das dritte
Kapitel giebt Anwei-
sungen zum Verzieren
der Einbanddecke.
Die älteren, jetzt wie-
der in Aufnahme ge-
kommenen Verfahren,
die Ritzarbeit und die
Lederpunzarbeit, so-
wie die seit altersher
üblichen Verzierungs-
weisen, der Blind-
druck, die Ledermo-
saik, die Vergoldung
mit der Hand und
in der Presse werden
eingehend behandelt.
In einem Nachtrage
giebt der Verfasser
aus seiner gerade auf
diesem Gebiete viel-
erprobten Erfahrung
dankenswerte Winke
zur Wiederherstel-
lung alter Einbände.
' Der zweite Teil
giebt uns auf Seite
159—261 eine reich
gewerbemuseum
getreten
Englischer Einband mit Stickmusterverzierung. Anfang des 18. Jahrb.
(Nach Wheatley.)
mit Abbildungen versehene Geschichte der Buch-
decke und ihrer Ornamentirung. In einer dem
heutigen Stande der Wissenschaft entsprechenden
Weise wird nach einer einleitenden Vorbemerkung
im ersten Abschnitt der Einband des Mittelalters
(der kirchliche Prachtband und der Einband mit
Blindpressung) behandelt.
Der zweite Abschnitt hat den Einband der
Renaissance, den Lederband mit Goldverzierung, zum
Gegenstande. Dieser Abschnitt ist in vier Unterab-
teilungen gegliedert, von denen die erste sich mit
dem orientalischen Einband befasst. Gerade die
orientalische Flächendekoration, die auf so vielen
anderen Gebieten den Kunsthandwerkern des Abend-
landes Anregung gegeben hat, ist auch für die Ver-
zierung des Bucheinbandes in Europa vorbildlich
gewesen. Die so reichhaltige Sammlung von Buch-
decken, die Kanonikus
Bock im Orient erwor-
ben und später an das
Düsseldorfer Kunst-
ab-
hat, stand
dem Verfasser für
diesen Abschnitt zu
Gebote. Den Über-
gang vom Orient zum
Occident bilden die
Einbände, die König
Matthias Corvinus
von Ungarn für seine
Bibliothek herstellen
Hess. Ihren Höhe-
punkt erreicht dann
die Buchbinderkunst
im sechzehnten Jahr-
hundert in Italien und
Frankreich; die Na-
men von Majoli, Cane-
vari, Grolier, Geoffroy
Tory sind längst all-
gemein bekannt.
Der letzte Ab-
schnitt behandelt den
Renaissanceband in
Deutschland und Eng-
land. Während bei
den deutschen Ein-
bänden der Einfluss
des Orients und Frank-
reichs massgebend ist,
richtet sich die englische Buchbinderei bei der Ver-
goldung der Einbände nach den von Frankreich und
Deutschland herübergekommenen Mustern. Den
Schlüge des AVerkes bildet ein Verzeichnis der haupt-
sächlichsten Werke über die Buchbinderei und ein
ausführliches Namen und Sachregister.
Die Illustrationen, die zum grossen Teil neu für
das Handbuch hergestellt worden sind, sind gut aus-
gewählt und machen uns mit einer Reihe schöner Ein-
binde bekannt, die vorher noch nicht puhlizirt wann.