so
DIE SAMMLUNG KARASZ.
Die unter Figur 5 dargestellte Dose ist aus Silber,
viereckig und steht auf vier palmettenartigen Füssen.
In die vier Seiten der Dose sowie an beiden Seiten
des Deckels sind emaülirte Kupferplatten eingelassen,
auf diese in Email gemalt ländliche Liebesscenen in
Rokokogeschmack. Die Arbeit ist sächsisch und
blick im Unklaren ist, ob man Email oder Porzellan
vor sich hat. Ein zweites sehr interessantes Kenn-
zeichen dieser sächsischen Arbeiten ist die land-
schaftliche Darstellung. Während uns die französi-
schen Arbeiten fast stets eine Landschaft mit freiem
Horizonte zeigen, sehen wir bei sächsischen Arbeiten
Fig. 3. Schüssel, Venetianer Email. IC. Jahrh. — Dm. 2G cm.
stammt aus der Zeit um 1750. Alle derartigen säch-
sischen Emailarbeiten sind auf weissem Grande aus-
geführt. Aber während die ähnlichen französischen
Arbeiten weiches, warmes, fast ins Graue spielen-
des Weiss zeigen, ist das Weiss der sächsischen Ar-
beit stets ganz kalt, so dass man im er-t>'ii Angen-
zumeist im Hintergründe die für das Rokoko so
wichtigen, zierlichen, kleinlichen aber pittoresken
Felsenformationen, für die offenbar die sächsische
Schweiz — die ja selbst nur ein Stück Rokokonutur
\<\ als Vorbild diente.
Fig. 4. TabaksdOcabcn.
DIE SAMMLUNG KARASZ.
Die unter Figur 5 dargestellte Dose ist aus Silber,
viereckig und steht auf vier palmettenartigen Füssen.
In die vier Seiten der Dose sowie an beiden Seiten
des Deckels sind emaülirte Kupferplatten eingelassen,
auf diese in Email gemalt ländliche Liebesscenen in
Rokokogeschmack. Die Arbeit ist sächsisch und
blick im Unklaren ist, ob man Email oder Porzellan
vor sich hat. Ein zweites sehr interessantes Kenn-
zeichen dieser sächsischen Arbeiten ist die land-
schaftliche Darstellung. Während uns die französi-
schen Arbeiten fast stets eine Landschaft mit freiem
Horizonte zeigen, sehen wir bei sächsischen Arbeiten
Fig. 3. Schüssel, Venetianer Email. IC. Jahrh. — Dm. 2G cm.
stammt aus der Zeit um 1750. Alle derartigen säch-
sischen Emailarbeiten sind auf weissem Grande aus-
geführt. Aber während die ähnlichen französischen
Arbeiten weiches, warmes, fast ins Graue spielen-
des Weiss zeigen, ist das Weiss der sächsischen Ar-
beit stets ganz kalt, so dass man im er-t>'ii Angen-
zumeist im Hintergründe die für das Rokoko so
wichtigen, zierlichen, kleinlichen aber pittoresken
Felsenformationen, für die offenbar die sächsische
Schweiz — die ja selbst nur ein Stück Rokokonutur
\<\ als Vorbild diente.
Fig. 4. TabaksdOcabcn.