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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 23,3.1910

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Heft 13 (1. Aprilheft 1910)
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.9021#0069
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Immerhin, trotz des fragwürdigen
Erfolgs dieser ersten Ausstellung
verdient das Unternehmen des
Deutschen Künstlerverbandes doch
Beachtung. Er bekämpft die rein
dekorative Richtung im Ausstel-
lungswesen, und so kann diese
reaktionäre Bewegung dazu dienen,
manche Abertreibungen der Naum-

Existenz, die Summe seiner Arbeit
— ob hoch oder gering — vor
das Forum der Sffentlichkeit zu
bringen".

Hat nicht auch die Sffentlich-
keit gewisse Rechte? Die über-
wiegende Mehrzahl der Ausstel-
lungsbesucher hat nur ein geringes
Interesse an den Arbeiten von Schü-

Aus tzcinrich Kleys Skizzenbuch (Derlag von A. Langen, München)

künstler auf ein vernünftiges
Matz zurückzuführen. Er be°
kämpft ferncr die Einrichtung der
Iurhs. Er tritt für „freie Aus-
stellungen" ein. „Denn", sagt der
Prospekt, „wir wollen uneinge-
schränkte Entwicklung jedes eiuzel-
nen." And an anderer Stelle:
Iedem einzelnen soll das Recht ge-
wahrt bleiben, „unbevormundet zum
Schutze, sowie zur Förderung seiner

lern und Dilettanten. Das Publi-
kum fordert für sich das Recht, mit
unreifen Erzeugnissen verschont zu
werden, und es hat die Macht, dieses
Perlangen durchzusetzen. Es kann
schlechte Ausstellungen unbeachtet
lassen. Wohin kämen wir, wennauch
auf den andern Kulturgebieten die
Lernarbeiten als wichtig genug für
öffentliche Ausstellungen betrachtet
würden?

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