schwätzigkeit und Darstellungsgabe,
zudriugliche Gesprächsformen, necki-
sche Sprachweise, so viel steht ihm
zu Gebot, um das, was ihm sein
Talent eiugibt, auszuführen.
Gleich das erste Gedicht enthält
eineu sehr artigen Anthropomor-
phismus. Ein kleiner Ickuß, »die
Wiese« genannt, anf dem Feldberg
im Österreichischen entspringend, ist
Körper auch als gute, wohlmei-
nende, ehrliche Landleute. Die
Sonne ruht hinter ihren Fenster-
läden; der Mond, ihr Mann, kommt
forschend herauf, ob sie wohl schon
zur Nnhe sei, daß er noch eins
trinken könne; ihr Sohn, der
Morgenstern, steht früher auf als
die Mutter, nm sein Liebchen auf-
zusuchen.
clb e.il'inli
als ein immer fortschreitendes
und wachsendes Bauernmädchen
vorgestellt, das, nachdem es eine
sehr bedeutende Berggegend durch-
laufen hat, endlich in die Ebcne
kommt und sich zuletzt mit dem
Rhein vermählt. Das Detail dieser
Wandernng ist außerordentlich ar-
tig, geistreich und mannigfaltig, und
mit vollkommener, sich selbst immer
erhöhender Stetigkeit ausgeführt.
Wenden wir von der Erde unser
Auge än den Himmel, so fin-
den wir die großen leuchtenden
Hat unser Dichter auf Erden
seine Liebesleute vorzustellen, so
weiß er etwas Abenteucrliches
dreinznmischen, wie im »Hcxlein«,
etwas Romantisches, wie im »Bctt-
ler«. Dann sind sie auch wohl
einmal recht freudig zusammen,
wie in »Hans nnd Verene«.
Sehr gern verweilt er bei Ge-
werb und häuslicher Beschäftigung.
»Der zufriedene Landmann«, »der
Schmelzofen«, »der Schreinergesell«
stellen mehr oder weniger eine
derbe Wirklichkeit mit heitrer
2-sO
Kunstwart XXIII, 16
zudriugliche Gesprächsformen, necki-
sche Sprachweise, so viel steht ihm
zu Gebot, um das, was ihm sein
Talent eiugibt, auszuführen.
Gleich das erste Gedicht enthält
eineu sehr artigen Anthropomor-
phismus. Ein kleiner Ickuß, »die
Wiese« genannt, anf dem Feldberg
im Österreichischen entspringend, ist
Körper auch als gute, wohlmei-
nende, ehrliche Landleute. Die
Sonne ruht hinter ihren Fenster-
läden; der Mond, ihr Mann, kommt
forschend herauf, ob sie wohl schon
zur Nnhe sei, daß er noch eins
trinken könne; ihr Sohn, der
Morgenstern, steht früher auf als
die Mutter, nm sein Liebchen auf-
zusuchen.
clb e.il'inli
als ein immer fortschreitendes
und wachsendes Bauernmädchen
vorgestellt, das, nachdem es eine
sehr bedeutende Berggegend durch-
laufen hat, endlich in die Ebcne
kommt und sich zuletzt mit dem
Rhein vermählt. Das Detail dieser
Wandernng ist außerordentlich ar-
tig, geistreich und mannigfaltig, und
mit vollkommener, sich selbst immer
erhöhender Stetigkeit ausgeführt.
Wenden wir von der Erde unser
Auge än den Himmel, so fin-
den wir die großen leuchtenden
Hat unser Dichter auf Erden
seine Liebesleute vorzustellen, so
weiß er etwas Abenteucrliches
dreinznmischen, wie im »Hcxlein«,
etwas Romantisches, wie im »Bctt-
ler«. Dann sind sie auch wohl
einmal recht freudig zusammen,
wie in »Hans nnd Verene«.
Sehr gern verweilt er bei Ge-
werb und häuslicher Beschäftigung.
»Der zufriedene Landmann«, »der
Schmelzofen«, »der Schreinergesell«
stellen mehr oder weniger eine
derbe Wirklichkeit mit heitrer
2-sO
Kunstwart XXIII, 16