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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 23,3.1910

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Heft 18 (2. Juniheft 1910)
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.9021#0495
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Buchstaben auf den Hauswänden,
den in schreiende Farben gekleide--
ten Plakaten und den drohend
auf jeden Wanderer gerichteten
Riesenkalibern der Grammophone!

Die Zeichnungen zu unsern
Schildern danken wir den Archi-
tekten Eugen Dreisch in München
und Max Lutz in Stuttgart. Man
sollte aber solchen Schildern auch
mit der Kamera weit mehr Be°
achtung schenken: wir bitten ins-

guten Folgen aus dieser Rückkehr
zur Väterart ergeben!

Alexander Heilmeyer

^Landschaftlich hervor-
ragend"

as gute preußische Gesetz „gegen
die Verunstaltung von Ortschaf-
ten und landschaftlich hervorragen-
den Gegenden" gebraucht den Aus-
druck. Auch die Gesetze und Ver-
ordnungen andrer Staaten, die

besoirdere die Kunstwartleser und
Dürerbündler recht sehr, sie zu
sammeln. Vielleicht gewinnen wir
dann mit der Zeit auch ausreichen-
den Stoff, um in weiten Kreisen
den Sinn für diese freundlichen
Dinge wieder vom theoretischen
Interesse bis zur Tat zu stei-
gern. Bis jetzt hat der Kunstwart
mit seinen wiederholten Anregun-
gen, künstlerische Gewerbschilder
der früheren Art einzuführen, nur
bescheidene Erfolge gehabt — und
doch: welch freundliche Belebung
unsrer Straßen und Gassen würde
sich neben allerhand sonstigen

gleichen und ähnlichen Zwecken
dienen, gebrauchen ihn oder eincn
Lhnlichen. Mußten ihn ein-
führen, sonst wären sie wahrschein-
lich gar nicht zustande gekommen,
denn das wäre dem Bürger nicht
eingegangen, selbst wenn die Herren
in der Amtsstube dafür zu haben
gewesen wären: daß man auch
nicht „Hervorragendes" in der
Landschaft „schützen" solle. Nur
was irgendwie „extra" ist, konnte
ihnen imponieren, und damit mußte
die Gesetzgebung rechnen, um über-
haupt etwas zu erreichen.

Soll's aber dabei bleiben? Sind

2. Iuniheft M0

US

Heimatpflege

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