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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 24,2.1911

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Heft 11 (1. Märzheft 1911)
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Häfker, Hermann: Zur Hebung des Kinetographenwesens
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Lose Blätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.9018#0371
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Sachverständigen müßten der Filmfirma auch von vornherein eine Organi--
sation entgegenbringen, die einen b estimmten, regelmäßigen und genügen-
den Absatz von in dieserArt hergestellten Films sicherte. Ist das möglich?

Die vorhandene Organisation des Filmmarktes weist den Weg dazu.
Ebenso wie die Kinobesitzer der ganzen Welt ein Shstem von Ringen
darstellen. durch das die jeweils neuen Wochenprogramme bis zu ihrer Ab-
nutzung hindurchwandern, so könnten solche Ringe auch von denen gebildet
werden, dis für volkscrzieherisch wertvolle Films Interesse habcn. Wie Kino-
besitzer unmöglich Films kaufen können, ohne weiteren Absatzes sicher zu
sein, so wird auch schwerlich eine Schule oder eiu Verein anders
als in solcher Form Films kaufen können. (Von Films als wertvollem
Sammelgcgenstand spreche ich hier nicht.) Die Zahl der Interessenten ist
bereits heute groß genug, und ihre Ansprüche — besonders die der Schu-
len — sind im allgemeinen international gleichartig. Es ist aber nicht
einmal nötig, daß diese Interessenten sich bereits Vorführungs-
einrichtungcn anschaffen, ehe die dazugehörige Filmaustauschgliederung
in Ordnung ist. In dem Augenblick, da es überhaupt verleihbare, unseren
Ansprüchen genügende Programme gibt, ist natürlich jeder Kinobesitzer
imstande und bereit, in seinem Lokal Schul- und Vereinsvorstellungen
nach Wunsch zu veranstalten. Angeregt und in Gang gehalten wcrden
kann aber eine solche Maschine nur von einem lediglich hierfür arbeiten-
den Mittelpunkte aus, dessen Aufgabe gleichzeitig sein müßte, eben die
Wünsche der Pädagogen und sonstiger Fachleute an den geschäftlichen
Stellen geltend zu machen. Daß das geht, ist sicher, denn es gehört nur
der Zusammenschluß aller berührten Kreise dazu. Und zwar müßte dieser
zuerst da sein.* Mit „Sympathien" allein fangen wir diese Fische nicht.

Aber nicht nur Vereine und Volkserzieher, sondern vor allem das
„Publikum", die öffentliche Meinung selbst, muß ihren Willen in dieser
Richtung bekunden. Ieder, der gern einmal auch einer „Lichtspielvorstel-
lung" mit voller Befriedigung zusehen möchte, müßte mithelfen, solche Vor-
stellungen zu ermöglichen. Wie's jetzt steht, ist auch das Beste auf diesem
Gebiete nur Behelf. Hermann Häfker

Blätter

Jm Alter

Von Wilhelm Jensen

^^>ich umglühen die Sonne und blühender Mohn,
-//l-Es summt mir der Wind um die Wangen.

Seit wann bin ich auf Erden schon
In Wind und Soune gegangen?

* Wir können die vorstehenden Ausführungen natürlich nur mit allem
Vorbehalt wiedergeben, da uns die Einzelkenntnisse auf diesem Gebiete feh-
len. Hermann Häfker (Dresden°A., NeumarktH) bemüht sich, einenIusam-
menschluß derer, die sich für eine gcdcihliche Entwicklung der Kinetographie
interessieren, herbeizuführen. Er hat den Vorteil praktischer Erfahrungen
auf diesem Gebiet. Doch sind jetzt auch von anderer Seite (vr. Ernst Schultze
in Hamburg-Großborstel) verwandte Bestrebungen angeregt. K.--L.

30H Kunstwart XXI V, ((
 
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