gewinnL hier eine besondcre UnerbiLklichkeik. Es erstehk ein neuer Menschen-
typ von stark rakionalistischer und willensmäßiger Halkung. Unscr Lebens-
gefühl wird von dem Lechnischen Geist und seinen Leistungen kies und vielseitig
beeinflußk; sie dringen aus der Sphäre des Zivilisakorischcn in das Kulkurelle
vor — dieses zunächst mehr bedrohend als sördernd.
II.
Die Nachteile und Gesahren der Technik wurzeln keilweise in der Technik
selbst, teils in ihrer Verbindung mik der Wirkschask und ihrer Ausnühung
durch das Kapikal, sind verschuldek durch das Schalwerden unserer Kulkur
und die Schwächung der moralischen Gesinuung. Man wird schon um des-
senkwillen die Technik nichk allein sür alle Schäden verankworklich machen,
die mik ihr zusammenhängen, wenn man auch zunächst ihre weniger ersreu-
lichen Auswirkungen bedenken, ausglcichen und bekämpsen inuß.
Die folgenschwerste Auswirkung der Technik ist die weikgehende Auflösung
und Mechanisierung des Arbeiksprozesses, wodurch selbst sür die höheren
Leistungen eine Spezialisierung und Jsolierung einkrikk, die das Jnkeresse und
den Sinn sür das Ganze und seine Beziehung zu anderen Gebieken ungemcin
beschränkt und damit gerade aus den arbeikssreudigen, begabken und verank-
wortungsbereiken Menschen lähmend wirkk: Man brauchk immer weniger
Leuke, die ihre geistigen und sitklichen Fähigkeiken in größerem 2lusmaß cnk-
wickeln können. DamiL aber wird insbesonders der Arbeikcr zur Masse, seine
Arbeitsfreudigkeit innerlichst erschütkerk. Nvch weiker schalkek die Maschine
das Jch aus: sie aukomakisierk sich in steigendem Maße sogar sür ihre Bedie-
nung und dikkiert dem Mmschen, wo er sie zuläßk oder gebrauchk, ihr Geseh
in weikgehendem Umsang — selbst als Werkzeugmaschine. Wohl übt auch
das Hand-Werkzeug der früheren Zeik seinen bestimmenden Einfluß aus die
Arbeik, aber es läßk der persönlichen Freiheik dcs Arbeikers viel mehr Spiel-
raum, machk den Mcnschen nichk selbst zur Maschine. Heuke muß man von
einer „Ossensive der Maschine gegen den Menschen" (Hellpach) reden. Das
Taylor-System, das den Arbeiker nach seiner besonderen Arbeiksveranlagung,
nichk im Sinne des alken Beruss, sondern gewisser Eignungen sür den Ma-
schinenbekrieb auswählk, ihm die Art und Zahl der Handgrisse, ja sogar die
Arbeikspausen nach Minuken vorschreibt, ist einc kypisch kechnische Ersindung,
die den Menschen wie eine Maschine behandclk. Was das chinesische Gleichnis
des „Ziehbrunncns" vor dreikausend Jahren gegenüber einer einzelnen Hand-
lung als Warnung aussprach: Wer seine Geschäske niaschüicninäßig bekreibk,
bckommk ein maschinelles Herz, — das bedrohk heuke einen großen Teil der
Menschheik. Seuszen wir unker dem Druck des BürokraLisnms, leiden wir
unker dem ewigen GleichLrikL der Allkagsbeschästigung, so bestehen dagegen
doch verschiedene MöglichkeiLen der Erleichkerung, Verbesserung, Durchgeisti-
gung; beim maschinellen Bekrieb schrumpsen solche Hilsen außerordenklich
zusammen.
Das MaschinenprodukL bedroht mit seiner Form und Massenhaskigkeit die
Wcrkschätzung der handwerklichen Gestalkung und selbst die künstlerische Lei-
stung, indem es den Sinn sür das Individuelle ausschalkek und die Form-
gesinnung verslachk. Die Reprodukkionstechniken ersetzen vielsach das Bedürs-
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typ von stark rakionalistischer und willensmäßiger Halkung. Unscr Lebens-
gefühl wird von dem Lechnischen Geist und seinen Leistungen kies und vielseitig
beeinflußk; sie dringen aus der Sphäre des Zivilisakorischcn in das Kulkurelle
vor — dieses zunächst mehr bedrohend als sördernd.
II.
Die Nachteile und Gesahren der Technik wurzeln keilweise in der Technik
selbst, teils in ihrer Verbindung mik der Wirkschask und ihrer Ausnühung
durch das Kapikal, sind verschuldek durch das Schalwerden unserer Kulkur
und die Schwächung der moralischen Gesinuung. Man wird schon um des-
senkwillen die Technik nichk allein sür alle Schäden verankworklich machen,
die mik ihr zusammenhängen, wenn man auch zunächst ihre weniger ersreu-
lichen Auswirkungen bedenken, ausglcichen und bekämpsen inuß.
Die folgenschwerste Auswirkung der Technik ist die weikgehende Auflösung
und Mechanisierung des Arbeiksprozesses, wodurch selbst sür die höheren
Leistungen eine Spezialisierung und Jsolierung einkrikk, die das Jnkeresse und
den Sinn sür das Ganze und seine Beziehung zu anderen Gebieken ungemcin
beschränkt und damit gerade aus den arbeikssreudigen, begabken und verank-
wortungsbereiken Menschen lähmend wirkk: Man brauchk immer weniger
Leuke, die ihre geistigen und sitklichen Fähigkeiken in größerem 2lusmaß cnk-
wickeln können. DamiL aber wird insbesonders der Arbeikcr zur Masse, seine
Arbeitsfreudigkeit innerlichst erschütkerk. Nvch weiker schalkek die Maschine
das Jch aus: sie aukomakisierk sich in steigendem Maße sogar sür ihre Bedie-
nung und dikkiert dem Mmschen, wo er sie zuläßk oder gebrauchk, ihr Geseh
in weikgehendem Umsang — selbst als Werkzeugmaschine. Wohl übt auch
das Hand-Werkzeug der früheren Zeik seinen bestimmenden Einfluß aus die
Arbeik, aber es läßk der persönlichen Freiheik dcs Arbeikers viel mehr Spiel-
raum, machk den Mcnschen nichk selbst zur Maschine. Heuke muß man von
einer „Ossensive der Maschine gegen den Menschen" (Hellpach) reden. Das
Taylor-System, das den Arbeiker nach seiner besonderen Arbeiksveranlagung,
nichk im Sinne des alken Beruss, sondern gewisser Eignungen sür den Ma-
schinenbekrieb auswählk, ihm die Art und Zahl der Handgrisse, ja sogar die
Arbeikspausen nach Minuken vorschreibt, ist einc kypisch kechnische Ersindung,
die den Menschen wie eine Maschine behandclk. Was das chinesische Gleichnis
des „Ziehbrunncns" vor dreikausend Jahren gegenüber einer einzelnen Hand-
lung als Warnung aussprach: Wer seine Geschäske niaschüicninäßig bekreibk,
bckommk ein maschinelles Herz, — das bedrohk heuke einen großen Teil der
Menschheik. Seuszen wir unker dem Druck des BürokraLisnms, leiden wir
unker dem ewigen GleichLrikL der Allkagsbeschästigung, so bestehen dagegen
doch verschiedene MöglichkeiLen der Erleichkerung, Verbesserung, Durchgeisti-
gung; beim maschinellen Bekrieb schrumpsen solche Hilsen außerordenklich
zusammen.
Das MaschinenprodukL bedroht mit seiner Form und Massenhaskigkeit die
Wcrkschätzung der handwerklichen Gestalkung und selbst die künstlerische Lei-
stung, indem es den Sinn sür das Individuelle ausschalkek und die Form-
gesinnung verslachk. Die Reprodukkionstechniken ersetzen vielsach das Bedürs-
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