Kunstwart und Kulturwart (28,2.1915)

wirst -u bringen, neues Iahr?
^VWir wissen eines nur: Gefahr.
Wjr fragen ins Ounkel: Glück oöer Not!
Du fchweigft: für Taufenüe -en Toü.
Stäüte in Zeuersglut,

Gaue im Dunft von ölut,

Völker im Naufch von Mut —

Steh, -eutfche hut!

Du hast Sterne, -ie bleiben im Scheinen
Jmmer gleich —

Licht genug für Vich un- -ie Deinen
Au Schirm un- Streich! fl

Neujahrswünsche für unsre Jugend

wünschen wir der Iugend in diesem, diesem Iahr? Damit
^F^^seine Monate nicht an ihr vorüberrauschen wie ein Schauspiel, wie
eine Sensation, damit sie sich mitten in seinen Ereignissen innen
fühle, als Teil davon, als Leben von ihnen, das die Sonne wärmt, der
Hagel schlägt, der Regen tränkt?

So ungefähr hat man mit einer Anzahl andrer auch mich aufgefordert,
jetzt zur Iugend zu sprechen.

Was hülfe auch alles, wenn ihr versagtet, ihr Iungen! Am euch mar-
schieren und frieren die draußen, harren, wachen, rackern, kämpfen, bluten,
und um euch sterben sie, denn ihr seid ja das Deutschtum von morgen, ihr.
Wie die Soldaten von heute älter werden, so übergeben sie das Lrworbene
euch zur Hut. Würde das Deutschtum besiegt in diesem Kampfe . . . nein,
sprechen wir nicht von dem Entsetzlichen, das dann würde — es wird ja

s. Ianuarheft syss (XXVIII, 7)