Billiger Lesestoff für Laza-
rette und Feldtruppen
er Lesestoff, der in den Schützen«
gräben und in den LazaretLen ge-
braucht wird, rnuß zweierlei beson«
dere Eigenschaften haben. Erstens,
er rnuß in möglichst leichten, schmalen
und handlichen Heftchen gedruckt
sein, denn dicke Wälzer lassen sich
nicht in Taschen oder Tornistern ver-
stauen und ermüden auch die tzand
zu sehr, wenn man im Liegen liest.
Rnd zweitens: er muß billig sein,
damit er ohne viel Bedenken nach
seiner unvermeidlichen raschen Ab-
nutzung als „erledigt" betrachtet wer-
den kann.
tzierfür sind die billigen „Samm-
lungen", die im letzten Iahrzehnt
entstanden, wie geschaffen. Die
Wiesbadener Volksbücher, Schaff-
steins grüne und blaue Bändchen,
unser „Schatzgräber^ und viele
andere Sammlungen liefern billige
und gute tzefte für Groschen, ja für
Pfennige. Aber es sind nicht alle
tzefte für die Soldaten und für die
Zeit geeignet. Darum braucht, wer
Lesestoff schenken oder Lazarettbüche-
reien einrichten will, einen „Füh-
rer^, der ihm angibt: das und das
kannst du unbedenklich nehmen.
Einen solchen ersten Führer hat der
Stettiner Bibliothekdirektor vr. Er-
win Ackerknecht in einem tzeftchen
geschaffen, das dieser Tage als neuste
Dürerbundflugschrift unter dem obi-
gen Titel erschienen ist.
Ein kleines Büchlein mit einer
guten Geschichte ist leicht jedem Brief
oder Paketlein als Extrabeilage zu-
gefügt.Und es gibt jedesmal, wie viele
Feldpostbriefe bezeugen, eine kleine
Extrafreude. tzoffentlich trägt unsre
Flugschrift dazu bei, den leider noch
viel zu seltenen Brauch zu fördern,
unsre billigen Sammlungen auf
diese Weise für unsre „barbarische"
Kultur fruchtbar zu machen.
Der Dürerbund
Der Plan
in Plan siegt nie durch sich
selbst, wie klar auch der Ge-
danke, wie richtig die Berechnung
gewesen sein möge, die ihn gebar.
Aber ein lichtvoller Gedanke, wenn
er nicht der Sieg selber ist, ist eine
Gewähr des Sieges. Wie ein
elektrischer Funken durchzuckt er das
Ganze, stählt und zündet, gibt Nerv
und Leben, und bereitet eben da-
durch auch die glückliche Ausfüh-
rung vor, indem er dem Ganzen
ein energischeres Leben leiht. Diese
Kraft hat aber immer nur der rich-
tige, der echte, der getstgeborene
Gedanke. Fontane
Unsre Bilder und Noten
ls Text zu den Bilderbeilagen dieses tzeftes dient der Aufsatz „Apo-
kalyptisches in unsrer Bilderkunst". Auch die Kopfleiste über dem
Leitaufsatz und die Sonne als Schlußstück des tzeftes sind den Dürer-
bildern zur Apokalypse entnommen. A
^v^ir bringen das Reiterlied Zuckermanns in der Vertonung nach
"st^der tzandschrift des Karlsruher Cellisten R. Schaad. Dieses Ge-
dichtchen dürfte wohl zu den zwei bis drei meistgeschätzten aus der Fülle
der Zeiterzeugnisse gehören. Und das Bedürfnis nach einer Vertonung be-
steht also doppelt dringend. Wir haben wohl vier oder fünf solche bereits
bekommen. Die vorliegende, einfache Lautenvertonung scheint uns durch
Kraft und echte, innere Spannung berufen, einen gewissen Vorrang zu
^63
rette und Feldtruppen
er Lesestoff, der in den Schützen«
gräben und in den LazaretLen ge-
braucht wird, rnuß zweierlei beson«
dere Eigenschaften haben. Erstens,
er rnuß in möglichst leichten, schmalen
und handlichen Heftchen gedruckt
sein, denn dicke Wälzer lassen sich
nicht in Taschen oder Tornistern ver-
stauen und ermüden auch die tzand
zu sehr, wenn man im Liegen liest.
Rnd zweitens: er muß billig sein,
damit er ohne viel Bedenken nach
seiner unvermeidlichen raschen Ab-
nutzung als „erledigt" betrachtet wer-
den kann.
tzierfür sind die billigen „Samm-
lungen", die im letzten Iahrzehnt
entstanden, wie geschaffen. Die
Wiesbadener Volksbücher, Schaff-
steins grüne und blaue Bändchen,
unser „Schatzgräber^ und viele
andere Sammlungen liefern billige
und gute tzefte für Groschen, ja für
Pfennige. Aber es sind nicht alle
tzefte für die Soldaten und für die
Zeit geeignet. Darum braucht, wer
Lesestoff schenken oder Lazarettbüche-
reien einrichten will, einen „Füh-
rer^, der ihm angibt: das und das
kannst du unbedenklich nehmen.
Einen solchen ersten Führer hat der
Stettiner Bibliothekdirektor vr. Er-
win Ackerknecht in einem tzeftchen
geschaffen, das dieser Tage als neuste
Dürerbundflugschrift unter dem obi-
gen Titel erschienen ist.
Ein kleines Büchlein mit einer
guten Geschichte ist leicht jedem Brief
oder Paketlein als Extrabeilage zu-
gefügt.Und es gibt jedesmal, wie viele
Feldpostbriefe bezeugen, eine kleine
Extrafreude. tzoffentlich trägt unsre
Flugschrift dazu bei, den leider noch
viel zu seltenen Brauch zu fördern,
unsre billigen Sammlungen auf
diese Weise für unsre „barbarische"
Kultur fruchtbar zu machen.
Der Dürerbund
Der Plan
in Plan siegt nie durch sich
selbst, wie klar auch der Ge-
danke, wie richtig die Berechnung
gewesen sein möge, die ihn gebar.
Aber ein lichtvoller Gedanke, wenn
er nicht der Sieg selber ist, ist eine
Gewähr des Sieges. Wie ein
elektrischer Funken durchzuckt er das
Ganze, stählt und zündet, gibt Nerv
und Leben, und bereitet eben da-
durch auch die glückliche Ausfüh-
rung vor, indem er dem Ganzen
ein energischeres Leben leiht. Diese
Kraft hat aber immer nur der rich-
tige, der echte, der getstgeborene
Gedanke. Fontane
Unsre Bilder und Noten
ls Text zu den Bilderbeilagen dieses tzeftes dient der Aufsatz „Apo-
kalyptisches in unsrer Bilderkunst". Auch die Kopfleiste über dem
Leitaufsatz und die Sonne als Schlußstück des tzeftes sind den Dürer-
bildern zur Apokalypse entnommen. A
^v^ir bringen das Reiterlied Zuckermanns in der Vertonung nach
"st^der tzandschrift des Karlsruher Cellisten R. Schaad. Dieses Ge-
dichtchen dürfte wohl zu den zwei bis drei meistgeschätzten aus der Fülle
der Zeiterzeugnisse gehören. Und das Bedürfnis nach einer Vertonung be-
steht also doppelt dringend. Wir haben wohl vier oder fünf solche bereits
bekommen. Die vorliegende, einfache Lautenvertonung scheint uns durch
Kraft und echte, innere Spannung berufen, einen gewissen Vorrang zu
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