Kunstwart und Kulturwart (28,2.1915)

Hebt die Gewehre! Die Sonne geht auf,

Mustert unser Regiment,

Segnet uns Scheitel und Flintenlauf.

Hoch die Herzen! Die Schlacht entbrennt!

Brüder, erst ein Gebet!

Danket, ehe ihr geht.

Schön war das Leben und herrlich die Welt,

Ein Wunder die Liebe, die Freundschaft ein Glück.
Aber wir grüßen dich, dämmerndes Feld,

Wir schauen vorwärts und nicht zurück.

Brüder, erst ein Gebet!

Gott bleibt, der Mensch verweht.

Sieg und Tod schütteln das ewige Los.

Seht dort! Es blitzt und donnert! — Legt an!
Brüder, die Stunde ist heilig und groß.

Feuer! — Ietzt wird der Knabe ein Mann!

Feuer! So steigt das Gebet.

Kurt Münzer

Spielmanns Grab
^vtz as soll auf dem Grabe stehen,

^^Grab, darin ein Kriegsmann liegt?

Soll ein Baum darüber stehen,

Baum, der sich im Winde wiegt!

Beide sollen ruhn und lauschen,

Ist doch, was sie einig macht,

Immerfort das große Rauschen
Aus der ungeheuren Macht.

tzimmlisch läßt sie Sterne spielen
Und ergötzt sich an dem Braus
Und weiß jedem von den Vielen
Einen sichern Weg nach tzaus.

Oskar Wörle

Vom tzeute sürs Morgen

Der Hetzgeist

ir haben im Frieden zu sehr
verlernt, daß, um ein Gebot der
Liebe zu erfüllen, auch ein Gebot
des Hasses erfüllt werden muß.

Wir haben die Kraft gesunden

Zorns vergeudet und verschleudert
oder nach falscher Richtung hin her-
ausplatzen lassen.

Eine internationale Verschwörung
niedriger Reidinge bedroht darum
die großen, hellen, allzu aufrichtigen