Seiten der Flügel männliche Heilige dar. Von dem Vigenser zum Tinzener Altar
ist es unzweifelhaft ein weiter Weg. Die Figuren des Altars von Vigens gehören
zu den besten oberschwäbischen Arbeiten des beginnenden 16. Jahrhunderts. Die
Formen sind klar und bestimmt. Der Körper wird von schweren, sicher model-
lierten parallelen Faltenzügen überschnitten, zeigt aber im übrigen eine gute Durch-
bildung. Die Bildwerke im Tinzener und Seewiser Altar hingegen sind weichlicher
und unbestimmter; die Parallelfalten sind spärlicher verwendet, die Körper jedoch
keineswegs entsprechend vollkommener gestaltet. An beide ’ Schreine reihen sich
Gruppen enger und entfernter verwandter Arbeiten an.
III.
JÖRG KÄNDEL, ARBEITEN IM STILE DES VIGENSER ALTARS.
1. Vigens, Altar, 1516 (Abb. 1).
2. Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum, Himmelfahrt Mariä. Aus Sontheim (B.-A.
Memmingen) (Abb. 4).
3. Oberliezheim (B.-A. Dillingen), Himmelfahrt Mariä. Vgl. Mader a. a. O. S. 154.
4. 5. Nürnberg, Germanisches Museum, zwei Heiligenpaare. Vgl. Josephi, Die
Werke plastischer Kunst im Germ. Nationalmuseum, 1910, Nr. 380, 381 (Abb. 2).
6. Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum, Anbetung der Könige. Vgl. Vöge, Die
Deutschen Bildwerke, 1910, Nr. 114.
7. München, Bayr. Nationalmuseum, Beweinung Christi. Aus Kaisheim. Kat. VI,
Nr. 1238 (Abb. 7). Straffer als die vorher genannten Arbeiten.
IV.
Mit den Bildwerken der vorigen Gruppe verwandt, doch durch größere Weich-
heit und Häufung, sowie willkürlichere Schleifung von ihnen verschieden ist eine
Gruppe von Arbeiten, die man einem in nahem Verhältnis zu Kändel stehenden
MEISTER VON OTTOBEUREN
zuweisen darf.
8. 9. Ottobeuren, Kloster, zwei Altarflügel, Verkündigung u. Geburt Christi (Abb. 5).
10. Ottobeuren, Kloster, Bruchstück einer Himmelfahrt Mariä. Vgl. Wolter
a. a. O., S. 90.
11. Ottobeuren, fünf weibliche Heilige, Relief.
12. Oberkamlach (B.-A. Mindelheim), Geburt Christi.
13. 14. Bregenz, Vorarlbergisches Landesmuseum, Enthauptung des hl. Mauritius,
hl. Martin, aus der Johanniterkirche in Feldkirch.
15. Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum, Tod Mariä. Vgl. Vöge a. a. O., Nr. 115.
16. München, Bayr. Nationalmuseum, Tod Mariä. Kat. VI, Nr. 1158.
17. Paris, Musee des Arts decoratifs, Beweinung Christi (Abb. 8).
18. München, Bayr. Nationalmuseum, Geburt Christi. Kat. VI, Nr. 1273.
19. München, Bayr. Nationalmuseum, Empfangsszene. Kat. VI, Nr. 1276.
20. Schloß Heiligenberg, Fürst Fürstenberg, Empfangsszene.
21. Nürnberg, German. Nationalmuseum, Salomos Götzendienst. Vgl. Josephi
a. a. O., Nr. 382.
22. Wien, Sammlung Figdor, Urteil Salomos(?). Vgl. Leisching, Figurale Holz-
plastik I, Nr. 128.
23. 24. Schloß Kreuzenstein, Graf Wilczek, Martern der hl. Katharina. Vgl.
Leisching a. a. O., Nr. 07, 70.
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ist es unzweifelhaft ein weiter Weg. Die Figuren des Altars von Vigens gehören
zu den besten oberschwäbischen Arbeiten des beginnenden 16. Jahrhunderts. Die
Formen sind klar und bestimmt. Der Körper wird von schweren, sicher model-
lierten parallelen Faltenzügen überschnitten, zeigt aber im übrigen eine gute Durch-
bildung. Die Bildwerke im Tinzener und Seewiser Altar hingegen sind weichlicher
und unbestimmter; die Parallelfalten sind spärlicher verwendet, die Körper jedoch
keineswegs entsprechend vollkommener gestaltet. An beide ’ Schreine reihen sich
Gruppen enger und entfernter verwandter Arbeiten an.
III.
JÖRG KÄNDEL, ARBEITEN IM STILE DES VIGENSER ALTARS.
1. Vigens, Altar, 1516 (Abb. 1).
2. Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum, Himmelfahrt Mariä. Aus Sontheim (B.-A.
Memmingen) (Abb. 4).
3. Oberliezheim (B.-A. Dillingen), Himmelfahrt Mariä. Vgl. Mader a. a. O. S. 154.
4. 5. Nürnberg, Germanisches Museum, zwei Heiligenpaare. Vgl. Josephi, Die
Werke plastischer Kunst im Germ. Nationalmuseum, 1910, Nr. 380, 381 (Abb. 2).
6. Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum, Anbetung der Könige. Vgl. Vöge, Die
Deutschen Bildwerke, 1910, Nr. 114.
7. München, Bayr. Nationalmuseum, Beweinung Christi. Aus Kaisheim. Kat. VI,
Nr. 1238 (Abb. 7). Straffer als die vorher genannten Arbeiten.
IV.
Mit den Bildwerken der vorigen Gruppe verwandt, doch durch größere Weich-
heit und Häufung, sowie willkürlichere Schleifung von ihnen verschieden ist eine
Gruppe von Arbeiten, die man einem in nahem Verhältnis zu Kändel stehenden
MEISTER VON OTTOBEUREN
zuweisen darf.
8. 9. Ottobeuren, Kloster, zwei Altarflügel, Verkündigung u. Geburt Christi (Abb. 5).
10. Ottobeuren, Kloster, Bruchstück einer Himmelfahrt Mariä. Vgl. Wolter
a. a. O., S. 90.
11. Ottobeuren, fünf weibliche Heilige, Relief.
12. Oberkamlach (B.-A. Mindelheim), Geburt Christi.
13. 14. Bregenz, Vorarlbergisches Landesmuseum, Enthauptung des hl. Mauritius,
hl. Martin, aus der Johanniterkirche in Feldkirch.
15. Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum, Tod Mariä. Vgl. Vöge a. a. O., Nr. 115.
16. München, Bayr. Nationalmuseum, Tod Mariä. Kat. VI, Nr. 1158.
17. Paris, Musee des Arts decoratifs, Beweinung Christi (Abb. 8).
18. München, Bayr. Nationalmuseum, Geburt Christi. Kat. VI, Nr. 1273.
19. München, Bayr. Nationalmuseum, Empfangsszene. Kat. VI, Nr. 1276.
20. Schloß Heiligenberg, Fürst Fürstenberg, Empfangsszene.
21. Nürnberg, German. Nationalmuseum, Salomos Götzendienst. Vgl. Josephi
a. a. O., Nr. 382.
22. Wien, Sammlung Figdor, Urteil Salomos(?). Vgl. Leisching, Figurale Holz-
plastik I, Nr. 128.
23. 24. Schloß Kreuzenstein, Graf Wilczek, Martern der hl. Katharina. Vgl.
Leisching a. a. O., Nr. 07, 70.
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