als Azzuro della Magna (d'Allemania). — Dieses Azuritblau erscheint zum
erstenmal in Deutschland und Flandern im 13. Jahrhundert, um 1300 in Frank'
reich, einschließlich einer dunklen Art aus Cheosy, „in England mit Gewißheit
im Jahr 1340" (Laurie) und in Italien 1534. Diese Unterschiede im Aussehen und
den Tönungen der Kristalle geben beinahe sicheren Hinweis auf das Jahr-
hundert, in welchem es verwendet wurde. Dieses Blau verschwand um die
Mitte des 14. Jahrhunderts, da es in kleinem Maße durch Ultramarin erseht
wurde. Eine andere Abart findet man auf späten englischen Manuskripten
und es dauert an durch das 16. Jahrhundert bis zu Beginn des 17. Dieses be-
sondere Blau ist ganz verschieden von dem auf den Manuskripten des späten
13. und frühen 14. Jahrhunderts gefundenen (Laurie). Abgesehen von dem
Pigment selbst, ist die technische Verwendung desselben von vielen Meistern
eine so besondere, daf; es das Alter und die Echtheit eines Gemäldes be-
stimmen läfjt.
Hauptsächlich wurde Holz als Malgrund verwendet, gewöhnlich über-
zogen mit Leinwand und Kreide und Leim. Manchmal war dies färbig. Das
Oekolampadius-Bildnis in Basel ist auf braunrotem Grund, und Holbeins Nach-
folger verwendeten färbigen Grund. Holbein und die meisten seiner Zeit-
genossen verwendeten Schwarz als Unterlage für den Hintergrund als Vor-
bereitung für Blau oder Grün. Das Barenfels-Porträt hat eine schwarze Unter-
lage, desgleichen die drei Kirchenväter, Hans Baidung zugeschrieben, im
Museum von Basel.
Auf weigern Grund ist Azurit ein sehr glänzendes Blau, aber die Porträt-
maler wollten keinen glänzenden blauen Hintergrund. Es ist auch evident, dafj
wenn sie schwarze Farbe mit den blauen Krisfallen mischten, die schwarze
Farbe die Kristalle überdecken und ihre Schönheit zerstören würde, so
arbeiteten sie in einer sehr klugen Weise. — Zuerst malten sie schwarz, und
während es noch naß und klebrig war überdeckten sie es mit trockenen feinen
blauen Kristallen, viele pflegten einzusinken, andere halb in das Schwarz ein-
zusinken, und andere blieben auf der Oberfläche, was überflüssig war, wurde
mit einer Feder weggebürstet. Das Ol auf der Oberfläche wurde gelb durch
das Alter und hat verursacht, dafj die meisten Kristalle grün aussehen.
Es ist kein Zweifel, dag ein Porträthintergrund (nun weder blau noch grün,
aber einen Teil von beiden habend) mehr einem zart gefärbten Iuwel oder
Email gleichgesehen haben mufj, als blofjer Malerei.
Eine ähnliche Technik mit zerpulverten Iuwelen verschiedener Farben war
auf den japanefischen Heiligenbildern in den frühesten Zeiten in Verwendung
und die Idee mag von dort nach Europa herübergekommen sein.
Auf der Kehrseite der Malbretier von Holbeins Passionsbildern in Basel
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erstenmal in Deutschland und Flandern im 13. Jahrhundert, um 1300 in Frank'
reich, einschließlich einer dunklen Art aus Cheosy, „in England mit Gewißheit
im Jahr 1340" (Laurie) und in Italien 1534. Diese Unterschiede im Aussehen und
den Tönungen der Kristalle geben beinahe sicheren Hinweis auf das Jahr-
hundert, in welchem es verwendet wurde. Dieses Blau verschwand um die
Mitte des 14. Jahrhunderts, da es in kleinem Maße durch Ultramarin erseht
wurde. Eine andere Abart findet man auf späten englischen Manuskripten
und es dauert an durch das 16. Jahrhundert bis zu Beginn des 17. Dieses be-
sondere Blau ist ganz verschieden von dem auf den Manuskripten des späten
13. und frühen 14. Jahrhunderts gefundenen (Laurie). Abgesehen von dem
Pigment selbst, ist die technische Verwendung desselben von vielen Meistern
eine so besondere, daf; es das Alter und die Echtheit eines Gemäldes be-
stimmen läfjt.
Hauptsächlich wurde Holz als Malgrund verwendet, gewöhnlich über-
zogen mit Leinwand und Kreide und Leim. Manchmal war dies färbig. Das
Oekolampadius-Bildnis in Basel ist auf braunrotem Grund, und Holbeins Nach-
folger verwendeten färbigen Grund. Holbein und die meisten seiner Zeit-
genossen verwendeten Schwarz als Unterlage für den Hintergrund als Vor-
bereitung für Blau oder Grün. Das Barenfels-Porträt hat eine schwarze Unter-
lage, desgleichen die drei Kirchenväter, Hans Baidung zugeschrieben, im
Museum von Basel.
Auf weigern Grund ist Azurit ein sehr glänzendes Blau, aber die Porträt-
maler wollten keinen glänzenden blauen Hintergrund. Es ist auch evident, dafj
wenn sie schwarze Farbe mit den blauen Krisfallen mischten, die schwarze
Farbe die Kristalle überdecken und ihre Schönheit zerstören würde, so
arbeiteten sie in einer sehr klugen Weise. — Zuerst malten sie schwarz, und
während es noch naß und klebrig war überdeckten sie es mit trockenen feinen
blauen Kristallen, viele pflegten einzusinken, andere halb in das Schwarz ein-
zusinken, und andere blieben auf der Oberfläche, was überflüssig war, wurde
mit einer Feder weggebürstet. Das Ol auf der Oberfläche wurde gelb durch
das Alter und hat verursacht, dafj die meisten Kristalle grün aussehen.
Es ist kein Zweifel, dag ein Porträthintergrund (nun weder blau noch grün,
aber einen Teil von beiden habend) mehr einem zart gefärbten Iuwel oder
Email gleichgesehen haben mufj, als blofjer Malerei.
Eine ähnliche Technik mit zerpulverten Iuwelen verschiedener Farben war
auf den japanefischen Heiligenbildern in den frühesten Zeiten in Verwendung
und die Idee mag von dort nach Europa herübergekommen sein.
Auf der Kehrseite der Malbretier von Holbeins Passionsbildern in Basel
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