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Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung — 5.1931

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Döcker, Richard: Der Krankenbau: das Problem des Krankenhausbaues
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https://doi.org/10.11588/diglit.17293#0120

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Es mag eine weitere Frage fein, ob die Bettenaufftellung innerhalb des Krankenzimmers
fenkrecht zur Südwand und dicht an die Südwand oder parallel zur Südwand nach der
Tiefe des Raumes erfolgt.

Abgefehen von der Verfchiedenartigkeit der pfychifchen Wirkung auf den Kranken und
dem Grad der Befonnung der Betten wie des Raumes wirken fich die beiden Fälle
baulich, d. h. auf die Front- wie auf die Tiefenenfwicklung des Baues verfchieden aus.
Wohl (prechen vielleicht 9 Zehntel aller Überlegungen für die Lotung der Bettenaufftel-
lung fenkrecht zur Südwand des Zimmers. Da die Entfcheidung für die Wahl einer Aus-
führungsart aber immer abhängig fein foll von allen Gegebenheiten, in diefem Fall von
Sonne, Material, Konftruktion, Zweckmäßigkeit, Wirtfchaftlichkeit ufw., fo ift diefer Fall
90%'ger Erfüllung wahrfcheinlich die optimale Leiftung in dem Streit zwifchen Für und
Gegen.

Eine andere noch kaum geklärte Frage für das Krankenzimmer ift die farbige Behand-
lung desfelben, vor allem welche Farben und welcher Grad von Farbigkeit pfychifch am
beften mit ein Faktor zur Heilung (ein können. Da Stimmung und Grad der Erkrankung
wechfeln, follte die Möglichkeit beftehen, fei es auch nur gewiffe Teile der Wände als
variable Farbflächen angeordnet zu erhalten, um durch die Veränderung anregende
oder beruhigende Wirkung ausüben zu können. Wie weit dies technifch ohne Störung
der hygienifchen Forderungen verwirklicht werden kann, bedarf der Unferfuchung, weit
mehr ift aber notwendig, dah ärztlicherfeits die Wirkung der Farbwerte und Farbtöne
auf die Pfyche des Kranken in befonders eindeutigen Erkenntniffen erforfcht würde.
So werden das Krankenzimmer mit der Freiterraffe, die nach Süden geöffnete Kranken- 64
zimmerwand, die Wahl der Bettenaufftellung im Krankenzimmer und feine weitere innere
Ausftattung Ausgangspunkt für den zukünftigen Typ des Krankenbaues, für das eigentliche
Problem des Krankenhausbaues, bilden.

Wir verweifen auf das intereffante Buch „Terraffentyp", das Richard Docker letztes Jahr im Verlag Dr. Fritz Wedekind in Stuttgart
herausgegeben hat. Es enthält u. a. auch die eigenen, bahnbrechenden Arbeiten Dockers zu dem Thema, das er hier kurz behandelt.

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WETTBEWERB BEZIRKSKRANKENHAUS GMÜND. Ein Ankauf. Architekt Rieh. Docker, Stuttgart. Schnitte durch den Terralfenbau und Südfront • Competi-
tion for a Distrikt Hospital at Gmünd. Project sold: Mr. Rieh. Docker, of Stuttgart, architekt. Sections through terraces and southern front • Concours pour un
höpital cantonal ä Gmünd. Projet achete: M. Rieh. Docker, architecte, de Stuttgart. Sections transversales des terrasses et front meridional

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