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DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.17293#0152
M I T T E I
LUNGEN
Ausheilungen
M a n n h e i m, K u n ft h a 11 e. Im Juni eine Ausltellung alter illu-
ftrierter Zeitfchriften unter dem Titel „Was man (chön fand". Für
Juli: „Wie der Künftler die Kunft lieht".
E (f e n, F o I k w a n g - M u Ie u m. Ausltellung Deutfcher Künltler-
bund, 23. Mai bis 25. Auguft. Ferner eine Internationale Aus-
ltellung „Kunlt der Werbung" vom 30. Mai bis 29. Juni und im
Anfchluh daran, vom 11. Juli bis 23. Auguft, eine internationale
Ausltellung „Das Lichtbild".
Frankfurt, Städel. Ausftellung neuerer Malerei „Vom Abbild
zum Sinnbild", vom 3. Juni bis Anfang Juli. Leitung Prof. Wiehert.
STUTTGART
Das Stadterweiterungsamt Stuttgart zeigt eine Plan- und Modell-
ausftellung, insbefonderefür die Bebauung des Cannftatter Wafens,
anläßlich des Deutfchen Turnfeltes 1932. Bekanntlich hat vor zwei
Jahren ein allgemeiner deutfcher Wettbewerb für diefe Itädte-
bauliche Aufgabe der Bebauung diefer grohen Freifläche zwifchen
Stuttgart und Cannftatt [tattgefunden. Die Vorfchläge der Stadt-
verwaltung, die auf beachtliche Ergebnilfe diefes Wettbewerbs
zurückgehen, find befcheiden, was kein Fehler fein foll.
Im Zufammenhang damit und die Bebauung glücklich ergänzend
lieht man auch den Vorfchlag von Bonatj für das Projekt der
Technifchen Hochfchule Stuttgart auf dem Cannftatter Walen. Des
weiteren (eine ftädtebaulich überzeugenden Projekte für die
Hochlchule auf zwei verfchiedenen Geländeflächen bei denSport-
plätjen in Stuttgart-Degerloch. Inwieweit aber vor dem Projek-
tieren eines Neubaues für Hochfchulen allgemein die Unter-
fuchung nach dem „Wie" der Zukunftshochfchule vorausgehen
mühte, (oll hier nicht erörtert werden!
Auherdem find im Modell die im Laufe des nächften Jahres zur
Ausführung kommenden gröheren Bauten ausgeftellt, fo das Ge-
werkfehaftshaus für Stuttgart — im Zulammenhang mit demDurch-
bruch der Roteftrahe, einer Hauptverbindung von der Bahnhofs-
gegend nach dem Welten der Stadt, deren Einmündung in die
Schlohftrahe keinesfalls überzeugt und das Arbeitsamt Stuttgart
in 6 Modellen verfchiedener Arbeiten der Teilnehmer an dem
engeren Wettbewerb.
Belonders beachtlich aber nach der negativen Seite ift die Bebau-
ung an der fogenannten Rheinlandltrahe (einer Ausfallltrahe von
Cannftatt nach dem Often). Randbebauung, Zeilenbebauung,
Flachdach und Steildach, alles, was es an ftädtebaulichen Über-
legungen gibt, ift in dietem Projekt eines zum gröfjten Teile noch
„jungfräulichen" Geländes anzutreffen, mit dem Untertchied, dafj
die Dinge meilt am verkehrten Platj angewendet lind.
Ganz belonders bedenklich und ungelöft aber Icheint das Modell
der Erweiterung der katholilchen Eberhardskirche mit einem hohen
Glockenturm gegen das Kunltgebäude und den Schlohplat) zu
fein. Es ift zu hoffen, dah vor allem diefe beiden Aufgaben noch
wefentliche Umgettaltung vor der Verwirklichung erfahren, die
erffere ganz befonders im Hinblick auf den eben neu gegründe-
ten Bezirksplanungsverband.
Die Aufgaben, die auf die Bearbeitung durch diefe Gründung
warten, lind fo entfeheidend und bedeutungsvoll, dah der Erfolg
für die Stadt wie ihre angelchloflene Umgebung allein abhängt
von der Führung einer ganz befonderen ftädtebaulichen Begabung.
XY
Perfön liches
Dr. Hildebrand Gurlitt, der frühere Mufeumsdirektor von
Zwickau, den die Stadt Zwickau auf eine (ehr unrühmliche Art
verabfehiedet hat, wurde zum Direktor des Kunftvereins Ham-
burg gewählt.
Neue Bücher von Gropius und Le Corbusier
Seine „Bauhaus-Bauten in Deffau" hat Gropius zu einem
(ehr eindrucksvollen und reich illuftrierten Band der „Bauhaus-
Bücher" (Verlag Albert Langen, München) zufammengefafjt. Es
handelt (ich um das Bauhausgebäude, die Häufer der Bauhaus-
meifter, die Siedlung Törten und das Arbeitsamt.
Als Band 5 der von Joleph Gantner herausgegebenen Serie
„Neues Bauen in der Welt" ericheint im Herbtt 1931 eine Zu-
(ammenfaffung der modernen Ideen zur Hochhaus-Frage von
Walter Gropius.
Auf das neue Buch von Le Corbusier „Precisions", das aus den
Vorträgen des Verfaffers in Südamerika entftanden ift, haben wir
Ichon bei früherer Gelegenheit aufmerklam gemacht (Verlag
Editions Cres et Cie., Paris). Nun find die erften Nummern einer
neuen Zeitfchrift erfchienen, die LeCorbusier zulammen mit Hubert
Lagardelle, Francois de Pierrefeu und Pierre Winter herausgibt.
Sie heiht „Plans", als Directrice zeichnet Jeanne Walter, als
Redaktor Philippe Lamour. Verlag: 26, Rue Geoffroy-L'Asnier,
Paris IVe. Die Zeitfchrift ilt univerfal, fie behandelt (owohl Probleme
der Literatur, wie der Politik und der Wirtfchaft. Den architekto-
nifchen Teil der erften drei Hefte beltreitet Le Corbusier mit ein-
zelnen (ehr wityg illuftrierten Auflägen zum Problem „Architecture
et Urbanisme". In Heft 2 ein Auflatj von Gropius „Sur la con-
struetion des Theatres modernes".
Ein Kollektiv für lozialiftifches Bauen
hat lieh im „Bund revolutionärer bildender Künftler" gebildet. Es hat
lieh die Aufgabe geftellt, eine „marxiftifche Bauwilfenlchaft" zu be-
gründen. Adrelfe: Berlin-Wilmersdorf, Helmltedter Strahe 11.
Sch riftleitung: Der Herausgeber Dr. J. Gantner, Bahnhofsplat} 4, Frankfurt am Main, Telefon Se ncke n be rg 30501
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M a n n h e i m, K u n ft h a 11 e. Im Juni eine Ausltellung alter illu-
ftrierter Zeitfchriften unter dem Titel „Was man (chön fand". Für
Juli: „Wie der Künftler die Kunft lieht".
E (f e n, F o I k w a n g - M u Ie u m. Ausltellung Deutfcher Künltler-
bund, 23. Mai bis 25. Auguft. Ferner eine Internationale Aus-
ltellung „Kunlt der Werbung" vom 30. Mai bis 29. Juni und im
Anfchluh daran, vom 11. Juli bis 23. Auguft, eine internationale
Ausltellung „Das Lichtbild".
Frankfurt, Städel. Ausftellung neuerer Malerei „Vom Abbild
zum Sinnbild", vom 3. Juni bis Anfang Juli. Leitung Prof. Wiehert.
STUTTGART
Das Stadterweiterungsamt Stuttgart zeigt eine Plan- und Modell-
ausftellung, insbefonderefür die Bebauung des Cannftatter Wafens,
anläßlich des Deutfchen Turnfeltes 1932. Bekanntlich hat vor zwei
Jahren ein allgemeiner deutfcher Wettbewerb für diefe Itädte-
bauliche Aufgabe der Bebauung diefer grohen Freifläche zwifchen
Stuttgart und Cannftatt [tattgefunden. Die Vorfchläge der Stadt-
verwaltung, die auf beachtliche Ergebnilfe diefes Wettbewerbs
zurückgehen, find befcheiden, was kein Fehler fein foll.
Im Zufammenhang damit und die Bebauung glücklich ergänzend
lieht man auch den Vorfchlag von Bonatj für das Projekt der
Technifchen Hochfchule Stuttgart auf dem Cannftatter Walen. Des
weiteren (eine ftädtebaulich überzeugenden Projekte für die
Hochlchule auf zwei verfchiedenen Geländeflächen bei denSport-
plätjen in Stuttgart-Degerloch. Inwieweit aber vor dem Projek-
tieren eines Neubaues für Hochfchulen allgemein die Unter-
fuchung nach dem „Wie" der Zukunftshochfchule vorausgehen
mühte, (oll hier nicht erörtert werden!
Auherdem find im Modell die im Laufe des nächften Jahres zur
Ausführung kommenden gröheren Bauten ausgeftellt, fo das Ge-
werkfehaftshaus für Stuttgart — im Zulammenhang mit demDurch-
bruch der Roteftrahe, einer Hauptverbindung von der Bahnhofs-
gegend nach dem Welten der Stadt, deren Einmündung in die
Schlohftrahe keinesfalls überzeugt und das Arbeitsamt Stuttgart
in 6 Modellen verfchiedener Arbeiten der Teilnehmer an dem
engeren Wettbewerb.
Belonders beachtlich aber nach der negativen Seite ift die Bebau-
ung an der fogenannten Rheinlandltrahe (einer Ausfallltrahe von
Cannftatt nach dem Often). Randbebauung, Zeilenbebauung,
Flachdach und Steildach, alles, was es an ftädtebaulichen Über-
legungen gibt, ift in dietem Projekt eines zum gröfjten Teile noch
„jungfräulichen" Geländes anzutreffen, mit dem Untertchied, dafj
die Dinge meilt am verkehrten Platj angewendet lind.
Ganz belonders bedenklich und ungelöft aber Icheint das Modell
der Erweiterung der katholilchen Eberhardskirche mit einem hohen
Glockenturm gegen das Kunltgebäude und den Schlohplat) zu
fein. Es ift zu hoffen, dah vor allem diefe beiden Aufgaben noch
wefentliche Umgettaltung vor der Verwirklichung erfahren, die
erffere ganz befonders im Hinblick auf den eben neu gegründe-
ten Bezirksplanungsverband.
Die Aufgaben, die auf die Bearbeitung durch diefe Gründung
warten, lind fo entfeheidend und bedeutungsvoll, dah der Erfolg
für die Stadt wie ihre angelchloflene Umgebung allein abhängt
von der Führung einer ganz befonderen ftädtebaulichen Begabung.
XY
Perfön liches
Dr. Hildebrand Gurlitt, der frühere Mufeumsdirektor von
Zwickau, den die Stadt Zwickau auf eine (ehr unrühmliche Art
verabfehiedet hat, wurde zum Direktor des Kunftvereins Ham-
burg gewählt.
Neue Bücher von Gropius und Le Corbusier
Seine „Bauhaus-Bauten in Deffau" hat Gropius zu einem
(ehr eindrucksvollen und reich illuftrierten Band der „Bauhaus-
Bücher" (Verlag Albert Langen, München) zufammengefafjt. Es
handelt (ich um das Bauhausgebäude, die Häufer der Bauhaus-
meifter, die Siedlung Törten und das Arbeitsamt.
Als Band 5 der von Joleph Gantner herausgegebenen Serie
„Neues Bauen in der Welt" ericheint im Herbtt 1931 eine Zu-
(ammenfaffung der modernen Ideen zur Hochhaus-Frage von
Walter Gropius.
Auf das neue Buch von Le Corbusier „Precisions", das aus den
Vorträgen des Verfaffers in Südamerika entftanden ift, haben wir
Ichon bei früherer Gelegenheit aufmerklam gemacht (Verlag
Editions Cres et Cie., Paris). Nun find die erften Nummern einer
neuen Zeitfchrift erfchienen, die LeCorbusier zulammen mit Hubert
Lagardelle, Francois de Pierrefeu und Pierre Winter herausgibt.
Sie heiht „Plans", als Directrice zeichnet Jeanne Walter, als
Redaktor Philippe Lamour. Verlag: 26, Rue Geoffroy-L'Asnier,
Paris IVe. Die Zeitfchrift ilt univerfal, fie behandelt (owohl Probleme
der Literatur, wie der Politik und der Wirtfchaft. Den architekto-
nifchen Teil der erften drei Hefte beltreitet Le Corbusier mit ein-
zelnen (ehr wityg illuftrierten Auflägen zum Problem „Architecture
et Urbanisme". In Heft 2 ein Auflatj von Gropius „Sur la con-
struetion des Theatres modernes".
Ein Kollektiv für lozialiftifches Bauen
hat lieh im „Bund revolutionärer bildender Künftler" gebildet. Es hat
lieh die Aufgabe geftellt, eine „marxiftifche Bauwilfenlchaft" zu be-
gründen. Adrelfe: Berlin-Wilmersdorf, Helmltedter Strahe 11.
Sch riftleitung: Der Herausgeber Dr. J. Gantner, Bahnhofsplat} 4, Frankfurt am Main, Telefon Se ncke n be rg 30501
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