tangente vorzuziehen fein wird. Die kommende Entwicklung, die eher eine
Schrumpfung der Grofjftadt als eine Erweiterung bringen wird, wird es viel-
leicht fogar notwendig machen, die begehenden Stadtkerne und Altftädte
umzugeftalten. Wir werden den Umbau der Städte bekommen. Wir werden
es aber nicht nötig haben, die Verkehrslinien wieder durch die Altftädte
durchzubrechen, wie man es um 1904 in Frankfurt a. M. getan hat. Gleich-
zeitig wird der Uebergang von der Stadt in das Land nicht erft jenfeits der
zufälligen Weichbildgrenzen beginnen, fondern in vielen Fällen fchon an
der Grenze der kompakten inneren Stadtkerne. Die gegebene Umleitung
liegt daher in der Tangente an den dicht verbauten Stadtkern.
Die Umfetjung folcher theoretifchen Unterfuchungen in einen neuen fyfte-
matifchen Sfrafjenplan mufj aufbauen auf den vorhandenen Strafjen (Abb. 13)
und auf den ftatiftifch feftgeftellten Strafjenbelaftungen (Abb. 14). Eine folche
Strafjen-Belaftungsftatiftik mufj nun allerdings nach den verfchiedenften Me-
thoden wiederholt werden und ift eine ziemlich koftfpielige Sache. Man wird
daher fchon aus diefem Grund Zeit brauchen, um die Koften der Prüfung auf
längere Zeit zu verteilen.
Das Endergebnis der Unterfuchungen über den Strafjenverkehr wird der
Entwurf eines neuen fyftematifchen Strafjennetjes fein, welcher alle die Punkte,
die erwähnt wurden, berückfichtigt (Abb. 15). Er wird Ziel- und Durchgangs-
verkehr, Autobahnen, Sfrafjen und Wege in ihrer verfchiedenen Abftufung,
beftehende Strafjen und neu geplante Strafjen zu unterfcheiden haben.
Und es wird einer langen Arbeit bedürfen, ehe ein politifch fo vielfältig ge-
gliedertes Gebiet wie das Rhein-Main-Gebiet fich auf ein folches Syftem
einigt.
Mit den Eifenbahnen mufj die regionale Planung befonders vorfichtig
verfahren. In ihnen find fehr hohe Werte inveftiert und Abänderungen und
Umftellungen ganz befonders koftfpielig. Sie find ein retadierendes Moment
in der Landesplanung Deuffchlands. Das ift bekannt. Die Landesplanung
wird daher fehr eingehend ihre Struktur und die Möglichkeiten der Aus-
nutjung ihrer begehenden Anlagen ftudieren müffen. Im deutfchen Eifenbahn-
verkehr fpielt das Rhein-Main-Gebiet eine bedeutende Rolle: Die Zugdichte
liegt mit 360" o wefentlich über dem Reichsdurchfchnitt, der Hauptbahnhof
Frankfurt a. M. erreicht mit 459 täglich ein- und ausfahrenden Zügen faft die
Belaftung des Kölner Hauptbahnhofes (468 Züge) und die 60 täglichen
Schnellzüge der Rheinftrecke ffehen nicht wefentlich unter den 75 täglichen
Schnellzügen der oftweftlichen Durchgangsftrecke im Ruhrgebiet.
Neue Eifenbahnplanungen liegen vor, doch ihre finanzielle Durchführbarkeit
ift heute fchwer zu beftimmen. Aber wie eine folche neue Eifenbahnplanung
in die Entwicklung eines Ortes eingreifen kann, zeigt Abb. 19. Hier wird die
Landesplanung vorbeugend wirken und den Erweiterungsplan des Ortes fo
Detailplan aus Abb. 21 ■ Detail plan of No. 21
Detail du plan No. 21
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Schrumpfung der Grofjftadt als eine Erweiterung bringen wird, wird es viel-
leicht fogar notwendig machen, die begehenden Stadtkerne und Altftädte
umzugeftalten. Wir werden den Umbau der Städte bekommen. Wir werden
es aber nicht nötig haben, die Verkehrslinien wieder durch die Altftädte
durchzubrechen, wie man es um 1904 in Frankfurt a. M. getan hat. Gleich-
zeitig wird der Uebergang von der Stadt in das Land nicht erft jenfeits der
zufälligen Weichbildgrenzen beginnen, fondern in vielen Fällen fchon an
der Grenze der kompakten inneren Stadtkerne. Die gegebene Umleitung
liegt daher in der Tangente an den dicht verbauten Stadtkern.
Die Umfetjung folcher theoretifchen Unterfuchungen in einen neuen fyfte-
matifchen Sfrafjenplan mufj aufbauen auf den vorhandenen Strafjen (Abb. 13)
und auf den ftatiftifch feftgeftellten Strafjenbelaftungen (Abb. 14). Eine folche
Strafjen-Belaftungsftatiftik mufj nun allerdings nach den verfchiedenften Me-
thoden wiederholt werden und ift eine ziemlich koftfpielige Sache. Man wird
daher fchon aus diefem Grund Zeit brauchen, um die Koften der Prüfung auf
längere Zeit zu verteilen.
Das Endergebnis der Unterfuchungen über den Strafjenverkehr wird der
Entwurf eines neuen fyftematifchen Strafjennetjes fein, welcher alle die Punkte,
die erwähnt wurden, berückfichtigt (Abb. 15). Er wird Ziel- und Durchgangs-
verkehr, Autobahnen, Sfrafjen und Wege in ihrer verfchiedenen Abftufung,
beftehende Strafjen und neu geplante Strafjen zu unterfcheiden haben.
Und es wird einer langen Arbeit bedürfen, ehe ein politifch fo vielfältig ge-
gliedertes Gebiet wie das Rhein-Main-Gebiet fich auf ein folches Syftem
einigt.
Mit den Eifenbahnen mufj die regionale Planung befonders vorfichtig
verfahren. In ihnen find fehr hohe Werte inveftiert und Abänderungen und
Umftellungen ganz befonders koftfpielig. Sie find ein retadierendes Moment
in der Landesplanung Deuffchlands. Das ift bekannt. Die Landesplanung
wird daher fehr eingehend ihre Struktur und die Möglichkeiten der Aus-
nutjung ihrer begehenden Anlagen ftudieren müffen. Im deutfchen Eifenbahn-
verkehr fpielt das Rhein-Main-Gebiet eine bedeutende Rolle: Die Zugdichte
liegt mit 360" o wefentlich über dem Reichsdurchfchnitt, der Hauptbahnhof
Frankfurt a. M. erreicht mit 459 täglich ein- und ausfahrenden Zügen faft die
Belaftung des Kölner Hauptbahnhofes (468 Züge) und die 60 täglichen
Schnellzüge der Rheinftrecke ffehen nicht wefentlich unter den 75 täglichen
Schnellzügen der oftweftlichen Durchgangsftrecke im Ruhrgebiet.
Neue Eifenbahnplanungen liegen vor, doch ihre finanzielle Durchführbarkeit
ift heute fchwer zu beftimmen. Aber wie eine folche neue Eifenbahnplanung
in die Entwicklung eines Ortes eingreifen kann, zeigt Abb. 19. Hier wird die
Landesplanung vorbeugend wirken und den Erweiterungsplan des Ortes fo
Detailplan aus Abb. 21 ■ Detail plan of No. 21
Detail du plan No. 21
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