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Peust, Carsten
Das Napatanische: ein ägyptischer Dialekt aus dem Nubien des späten ersten vorchristlichen Jahrtausends ; Texte, Glossar, Grammatik — Göttingen, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.31318#0136

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-131 -

Dem ägyptischen (jjjg (A2) können beliebig Q', oder jjjjf entsprechen, vgl. etwa:
DE zu md.t “Wort”: in N ±4, ±7, 21, 23; in N 17, 28, 29; jj(£ in N 3, 67
DE zu rn “Name”: |(| in N 56; fjx;f in N 54, 60
DE zu hr (Partikel): in N 52; ((£ in N 60
Gruppenschriftphonogrammj: |(|[1 in N 7, ±±, ±6, 24, 25; in N 5, 8, ±6, ±8, 22, 23 bis,
53 bis, 6±
Dem ägyptischen "(i}/ (A±) entspricht in N in aller Regel j^; nur einmal steht (N 9) als
(US° auch Diskussion zu sdm in § ±6).

26, 29, 32, 47, 50,
Suffix ±. pers. sg.

10.4 Zusammenfassung
Veranschaulichen wir uns noch einmal die Unterschiede zwischen H, N und dem Ägyptischen unter Vernachlässigung
vereinzelter Varianten:

Funktion
ägyptisch und A
H N
DE/LO “Mann”, ±. pers. sg.
DE “sprechen, denken”
1 1

11 Einfluss der Kursive auf die napatanische Hieroglyphenschrift
±1.1 Hieroglyphen und Kursive: Grundsätzliches
Die ägyptische Schrift verfügt bekanntlich über mindestens zwei Schriftdukti, nämlich einen monumentalen Duktus
(Hieroglyphen) und einen kursiven Duktus (Hieratisch, Demotisch). Die Grenzen zwischen diesen Systemen sind nicht
immer klar zu ziehen. So werden besonders im Späthieratischen Zeichen nach hieroglyphischen Vorbildern neuge-
bildet; andererseits kommen in hieroglyphischen Texten zuweilen Zeichenformen vor, die eigentlich für das Hierati-
sche charakteristisch sind. Letzteres wird häufig als ein Merkmal von schlechter Ausführung und Provinzialität der
Inschrift angesehen, doch erklärt dies wenigstens nicht alle Fälle, denn das Hieratische hat auch bei der Herausbil-
dung gewisser Zeichen und Zeichenwerte der ptolemäischen Tempeltexte eine Rolle gespielt (vgl. Kurth ±983: 294,
304; Sauneron ±957).
Obgleich die napatanischen Texte prinzipiell in Hieroglyphen abgefasst sind, enthalten sie einen hohen Anteil von
Zeichen, deren Form offenbar einer Kursivschrift von der Art des Hieratischen oder Demotischen nachgebildet ist.
Da eine ägyptische Kursivschrift aus dem späten Nubien bisher nicht bezeugt ist, ist allerdings ein direkter Vergleich
nicht möglich; vielmehr lassen sich zum Vergleich nur die kursivschriftlichen Dokumente des Mutterlandes heranzie-
hen. Andererseits kann man sich aus den napatanischen Zeichenformen bis zu einem gewissen Grade Vorstellungen
von der nubischen Kursivschrift machen, ebenso wie aus den Formen der meroitischen Silbenzeichen, die ebenfalls
zum großen Teil aus nubischen Kursivzeichen hervorgegangen sein müssen (vgl. Priese ±97Öa).

11.2 Einfluss der Kursive auf einzelne Zeichenformen

Bei den folgenden napatanischen Zeichen, die ich ohne Anspruch auf Vollständigkeit aufführe, ist ein hieratischer
bzw. demotischer Einfluss unverkennbar:

Ma3
N3S

12
statt
0D3»
yl
statt
J/% D55 (mit veränderter Funktion)
statt
&G“
n
statt
§L±
statt
«
statt
M±±±
P=3
T-k 1
statt N2
- statt
Sj
statt
& Ö7
i
statt
fYJ S±4 oderjj^ T5
\j statt
 
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