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Peust, Carsten
Das Napatanische: ein ägyptischer Dialekt aus dem Nubien des späten ersten vorchristlichen Jahrtausends ; Texte, Glossar, Grammatik — Göttingen, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.31318#0242

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pj-k sfy.t nfr p>-k hps qni “dein gutes Ansehen und deine starke Kraft” (H 109)
p>-fhd nb h>q d>y nb p’ wr “all sein Silber wurde erbeutet und alle Schiffe des Fürsten” (N 39)
pi-f tl.w nb tp-n-j>w.t nb jw> nb mnmn nb ntj s‘nh nb “alle seine Länder, alles Vieh, alleyW-Rinder, alle mnmn-

Rinder und alles, was als Nahrung dient” (N 39L)
• >sjr >s.t “Osiris und Isis” (H 160)
• hjr >s.t Hrw “Osiris, Isis und Horus” (H 152)
• tly hm.t “Männer und Frauen” (N 46)
• jw> sbi dd> “fette, kastrierte Rinder (d.h. Mastochsen)” (N 3yf.)
» j>w.t cj nfr “ein schönes, langes Alter” (N 32)
Des weiteren können Nominalphrasen einschließlich einfacher Substantive mit hnc koordiniert werden, das auch wie
eine Konjunktion “mit” fungieren kann, ohne dass sich hier eine scharfe Grenze ziehen ließe:
• n> sj.w-rd s 50 hn‘ n> htr “die Fußsoldaten (im Umfang von) 50 Mann und die Kavallerie” (H 114L)
• rmt sdr hnc rmt gbi nb “alle starken und sehwaehen Menschen” (N 19)
• >sjr hnc >s.t “Osiris und Isis” (H 149)
• snw bnr.t 6 hncsnw n jrr.t 1 “sechs Dattelpalmen mit (je) einem Weinstock” (H i34-i36)
An zwei Stellen wird jrm, der sprachgeschichtliche Nachfolger von hnc, für die Koordination gebraucht:
• pj wr hjs.wt Rhrhs Jrw jrm pj-f nb sp-2 “Jrw, der Fremdherrscher von Rhrhs, mit all den Seinigen / und all die
Seinigen” (H i05f.)
• di-j-nk pj-j tj pd.t nht jrm-f ph.tj (N 63), das wohl “ich gebe dir meinen Bogen des Sieges und zusammen mit ihm
der Macht”, d.h. “ich gebe dir meinen Bogen des Sieges und der Macht” bedeuten wird.
Gelegentlich steht ein Quantor nb “alle, jeder” nur bei einer von zwei koordinierten Nominalphrasen, scheint sich
jedoch inhaltlich auf beide zu beziehen.
nb nur beim Erstglied:
• nhr tj.w nb ntr.w “der Schrecken aller Länder und Götter” (N 2f.)
• di.n-nk tj.w nb hjs.wt “hiermit gebe ich dir alle Länder und Feindländer” (N y)
Diese Konstruktion kenne ich aus dem Ägyptischen sonst nicht. Der Skopus des Quantors nb über das Letztglied ist
vielleicht zumindest im ersten Beleg (das Substantiv hjs.t “Feindland” wird generell artikellos gebraucht, ES5
§ 23.2.4.) insofern auch syntaktisch nachweisbar, als der Quantor den bestimmten Artikel ersetzt, den man ansonsten
beim Letztglied wohl erwartet hätte.
nb nur beim Letztglied:
• rmt sdr hnc rmt gbi nb “alle starken und schwachen Menschen” (N 19)
nb bei beiden Gliedern:
• tj nb rmt nb “die ganze Welt und alle Menschen” (N 18)
Im folgenden Beispiel scheint sich der Skopus eines Possessivartikels über eine koordinierte Gruppe als ganze zu

erstrecken:

• pj-j msc hnc htr “meine Armee und (meine) Kavallerie” (H 97)
Zur pronominalen Referenz auf koordinierte Nominalphrasen Cs“ § 24.7.1.



Substantivs

In diesem Kapitel behandle ich solche Elemente, die typischerweise als Attribute innerhalb von Nominalphrasen
auftreten. Einige von ihnen (z.B. das Demonstrativpronomen) können aber auch in “substantiviertem” Gebrauch eine
Nominalphrase für sich bilden, ohne dass sich deswegen an ihrer Morphologie etwas änderte. Adjektive, die ebenfalls
als prototypische Attribute gelten dürfen, sind wegen ihrer besonderen morphologischen Nähe zu Substantiven schon
in § 22 behandelt worden.

Die Position der Attribute innerhalb der Nominalphrase deckt sich grundsätzlich mit dem ägyptischen Gebrauch.

23.± Genus- und Numerusunterscheidung bei den Begleitern des Substantivs

Eine Anzahl von Pronomina, darunter der bestimmte Artikel, hat im Agyptischen eine Basis, die je nach Genus und
Numerus wechselt: p- für das maskulinum sg., t- für das femininum sg., n- für den Plural. Dies gilt schon seit dem
 
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