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Peust, Carsten
Das Napatanische: ein ägyptischer Dialekt aus dem Nubien des späten ersten vorchristlichen Jahrtausends ; Texte, Glossar, Grammatik — Göttingen, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.31318#0210

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-205 -

Umschrift
Wb.
Wil.
Er.
Koptisch
Übersetzung
Belegstellen
jtrw
I i46f.
123
50
ioope
Nil, Fluss
N 34
(B®° auch jtrw-c>, d>i-jtrw)
jtrw-c>
I 146,17
-

lepo
Nil
H 17

Maspero (1876: 88) liest den ersten Teil als Verb “to pour”, beim Objekt muss er das Substantiv ergänzen: “great
(libation)”. Auf dem unpublizierten Worterbuchzettel Harsijotef Nr. 8 gibt Burchard die Glosse EltpO; er erkennt also
das Wort jtrw-‘t “Nil”. Auch Budge (1912: 120) gelangt zu einer Übersetzung “the Great Nile”. Grimal (1981b: 69)
akzeptiert die Identifikation mit 6l€p0 ebenfalls. Eide et al. (1996: 448) schlagen eine weniger wahrscheinliche
Lesung H‘py c> vor.
Die Lesung als jtrw-”, der gewöhnliche Ausdruck für “Nil” im Demotisch-Koptischen, ist trotz der ungewöhnlichen
Graphie sicherlich korrekt. -<0>- ist ein Phonogramm jr, das freilich in diesem Wort sonst nicht gebraucht wird. Das
Zeichen " ist in dem Synonym hcpj “Nil” in der griechisch-römischen Zeit sehr gewöhnlich. In diesem fungiert es
gleichzeitig als Semogramm “fließen, flüssig” (vgl. de Wit 1955: 112-114, Sauneron 1957) wie auch als Phonogramm
mit dem speziell ptolemäischen Lautwert <p> (de Wit 1955: 116). Die Verwendung des Zeichens ist bei Harsijotef
offensichtlich von dem altertümlichen Wort hcpj auf das sprachlich modemere Synonym jtrw-e> übertragen worden.

Umschrift
Wb.
Wil.
Er.
Koptisch
Ubersetzung
Belegstellen
twtw
v 255f-
Il32
616
fTotraiT
Statue, Bild
H 33
N 36
unbekannte
Lesung
X
Widderkopf mit
Sonnenscheibe
H 38

Ein rein logographisch geschriebener Gegenstand innerhalb einer Opferliste: . Maspero (1876: 89) deutet die
Umrisse zunächst als Spiegel (“mirrors”). Schäfer (1895a: 115, Anm. 1) vergleicht die Hieroglyphe mit dem in
Nubien häufig belegten Motiv des Widderkopfes mit Sonnenscheibe und Uräen. Schäfers Identifikation wird daraufhin
von Maspero (1898: 235, Anm. 1) selbst sowie auch von Budge (1912: 123) akzeptiert. Ein Vergleich der Photographie
bei Grimal (1981b: pl. XIV) mit den von Schäfer (1895a) publizierten Stücken, denen man weitere hinzufügen kann
(etwa die in Meroe gefundenen Fayenceamulette in Dunham 1963: Fig. 68 e, g auf S. 90, Fig. 77 i auf S. 101, Fig. io3
e auf S. 141, etc.), bestätigt diese Deutung. Bei Grimal (1981b: 70) wird die Situation durch die hybride Übersetzung
“miroir ä tete de belier”, zweifelnd cnh gelesen, verunklärt, so dass schließlich Eide et al. (1996: 445) wieder bei der
überholten Deutung cnh “mirror” anlangen. Während die Übersetzung als geklärt gelten kann, wage ich für die
Lesung dieses Gegenstandes keinen Vorschlag zu machen.

17 Zahlen

Zalil
Belegstellen
Zahl
Belegstellen
1
H 37, 42, 43, 45 bis, 46, 47, 49 (teilweise zerstört), 51, 92, 96, 99, 111, i32,
i36, 140
N r, 1, 22, 36, 37, 38
A 4 bis, 5, 14
(Meist als Ziffer, aber auch als wc geschrieben, so in H 14a und in A 4 bis.
Eä5 auch wc.)
7
N 36
A i3 bis (einmal
unsicher)
2
H 1, 29, 39, 50 bis, 53, 67, 72, 77, 79, 84
N 17, 20, 24, 27, 3o, 3i, 36 bis, 37, 38 quater, 39 bis, 49
A 5, 10,12, i3
(BS° auch sp-a)
8
H 47
N 1
3
H 35, 38, 55, 72, 77, 104, 120
N 16, 35 bis, 36 ter, 43
A 7 . . -
9
N 1
A 15 (unsicher)
(EsP auch pd.t-g)
4
H i3, 24, 33, 48, 77, 84, 92, 115, 124, i33
N r, 17, 3o, 3i, 35 bis, 38 bis, 41
10
H 68
N 38
A 1, 10,11
5
H 44> 52> 55> 79
A 7,10
11
H 92
6
H 84, 123, i35, i36, i38
N 3j bis, 42, 49
A 9___
12
H 79
N 22, 36, 41, 43, 49
A i3
 
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