Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 1.1908

DOI Heft:
Nr. 2 (März u. April)
DOI Artikel:
Mestwerdt, Georg: Nymwegen: Römisches Gefäss mit 3 Medaillonbildern
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24878#0027

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
i5

beiden Seiten des Kopfes des ersteren liest man HIB ERVS, hinter dem
Kopf des andern Kämpfers A . . TH . . VS.

Das dritte Bild (Abb. 4,c) des Kamschen Kruges kommt bei Dechelette, wie
angedeutet wurde, nicht vor. Es sind 2 Gladiatoren zu erkennen. Der unge-
panzerte retiarius
stösst den langen
Dreizack zwischen
die Beine des Geg-
ners, des secutor,
der mit einem lan-
gen rechteckigen
Schilde versehen,
das rechte Bein auf-
hebt und mit dem
Schwert auf den
anderen eindringt.
Dieser secutor trägt
seinen grossen
Helm mit Busch,
seine Arme sind
durch Ärmel ge-
schützt, sein Leib
durch einenSchurz,
sein linkes Bein
durch eine Schiene.
Oben an den Kö-
pfen der Kämpfen-
den steht die In-
schrift PANCAR-
PVSL.untenanden
Beinen RVSBRIN,
zwischen den Bei-
nen des retiarius
unter diesen letzten
Buchstaben IMP.
Bei beiden Gladi-
atorenbildern liegt
unter der Stand-
linie ein Palmzweig.

Inschriften sind
überhaupt den Me-
daillon-Vasen ei-
gentümlich im Ge-

gensatz zu anderen
b Abb. 4. c Gefässen der gal-

lisch-römischen Werkstätten. Nach Dechelette sind die betr. Inschriften aus
dem Rhonetal sehr kurz, sie geben entweder die Namen der dargestellten
Personen, Gottheiten, Helden, Schauspieler, Zitherspieler, Wagenlenker, Gla-
diatoren an oder sie fügen den Namen einen Zuruf hinzu, z. B. Genio populi
feliciter, Nica -Prasine, Prasine logismus. Selten sind kleine metrische Inschriften,
die zur Erklärung dienen.

Nun sind dieselben Formen, wie sie das Rhonetal, die Prov. Narbonensis,

lieferte, auch in den Werkstätten der Belgica und der Germania gebraucht
 
Annotationen