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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 1.1908

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Nr. 6 (Nov. u. Dez.)
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Domaszewski, Alfred von: Inschrift vom Limes Arabicus
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https://doi.org/10.11588/diglit.24878#0093

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bezeichnet ist, so wird auf jener Inschrift des arabischen Limes die Bestim-
mung ausgesprochen. — Die Inschrift ist in Kalat iz Zerka 20 Kilometer
nordöstlich von Philadelphia (Amman) gefunden und lautet:

[Imp(eratores) Caes(ares) P. Licinius Valerianus et P. Licinius Ga]llienus

Aug(ustii) tutelae gratia ex Palaes[tina \ coh(ortem).in Arabiajm

tran[st]ulerun[t, cjastra quoque a solo oppo[sita \ ad clandestinos latrunculorum
transitus exstru]xenmt per Aur(elium) A\elium Theone]m leg(atum) Aug(ustorum)
[pro pr(aetore)]

Die sichere Ergänzung des Statthalternamens, welche Brünnow bei Litt-
mann gegeben hat, bestimmt die Zeit der Inschrift Die erhaltenen Buch-
staben OPPO am Ende der zweiten Zeile geben wieder die Ergänzung nach
Analogie der pannonischen Inschriften an die Hand. — Auch die Inschrift an
der Wüstenstrasse zwischen Calceus Herculis und Beskera (Biskra) in Numidien
lässt sich damit vergleichen CIL VIII, 2495 burgurn Commodianum specula-
torium inter duas vias ad salutein commeantium nova tutela constitum. Vgl.
auch CIL III 12376. — Ich bemerke noch, dass, nach einer Mitteilung Litt-
manns, in der vielberedeten Inschrift, CIL III 141492 das opus valli sich auf
die Befestigung von Umm-el-Djemäl bezieht. Ein Grenzwall wäre auch in
Arabien bei der Wüstennatur des Landes ein Unding. v. Domaszewski.

LITERATUR.

53. E. Esperandieu, Recueil general des
Bas-reliefs de la Gau 1 e Romaine,
tome I. Alpes maritimes. Alpes Cot-
tiennes. Corse. Narbonnaise. (Collection
de Documents inedits sur Vhistoire de
France publies par les soins du Ministre
de l’Instruction publique). Paris, Im-
primerie Nationale 1907. X u. 489 S.

4°. Mit über 800 Abbildungen.

Das Werk, dessen erster stattlicher Band
hier vorliegt, ist auf fünf Bände berechnet
und soll, wie die Einleitung — vom Titel
etwas abweichend — sagt, gewidmet sein
aux monuments figures sur pierre de l’ancicnne
Gaule.

Einiges hat zu diesem ersten Band Italien
beigesteuert, vor allem den in neuester Zeit
so viel besprochenen Triumphbogen von
Susa (Nr. 16 S. i3—20); das meiste haben
die berühmten Denkmäler der Provincia
Narbonensis, das Julierdenkmal von St. Remy
(Nr. 114 S. 92—98), der Triumphbogen von
Orange (Nr. 260 S. 188—205) und die minder
gut erhaltenen verwandten Monumente,haben
dann die Museen von Marseille, Aix, Arles,

Avignon, Vienne, Nimes, Narbonne, Toulouse
und viele kleinere Sammlungen geliefert:

Reste verschwundener grosser Denkmäler,
feine Werke der augusteischen Zeit und
rohe der Spätzeit, vereinzelte Arbeiten
griechischen Meisseis und die wunderlichen
Erzeugnisse einheimischer Kunsttätigkeit
aus vorrömischer Zeit; altbekannte Denk-
mäler, die in dieser, ihrer ursprünglichen,

Umgebung doch manchem neu erscheinen
werden, und nicht wenig, was allen neu
sein dürfte, denen es nicht vergönnt war,
den Süden Frankreichs zu durchwandern.

„La publication d’un ouvrage de cette

naiure etait souhaitee depuis longtemps.“ Das
wird jeder Fachgenosse unterschreiben, und
Jeder wird sich dem Verfasser wie seinen
Auftraggebern und Beratern dankbar ver-
pflichtet fühlen, dem Verfasser, der diese
ungeheure Arbeit auf sich genommen hat,
um so mehr, je besser er die Mühen und
Schwierigkeiten einer solchen Sammlung
zu würdigen weiss. Diese 835 Beschrei-
bungen mit ihren Abbildungen bedeuten
eine grosse wissenschaftliche Leistung. Be-
scheiden erklärt der Verfasser die Abbil-
dungen für den wesentlichen Teil seines
Werks, und gewiss wäre selbst die beste
Beschreibung dieser Bildwerke ohne Ab-
bildungen fast wertlos; aber auch die Ab-
bildungen wären ohne den Text, ohne diese
knappe Beschreibung und die reichen und
doch weise beschränkten bibliographischen
Angaben unbenutzbar. Beides gehört zu-
sammen und macht zusammen das Verdienst
des Verfassers aus, und die dankbare An-
erkennung dieses Verdienstes soll durch
die folgenden Wünsche und Ausstellungen
keine Verkürzung erfahren Vielmehr soll
gerade die Dankbarkeit, zu der wir uns
verpflichtet fühlen, darin zum Ausdruck
kommen, dass wir uns einige Vorschläge
erlauben, durch deren Befolgung die fol-
genden Bände vielleicht noch etwas voll-
kommener werden könnten. Denn wenn
auch der Leitspruch, den Salomo 11 Rein-
ach dem Werk auf den Weg mitgegeben
hat, gewiss berechtigt ist: dass für die
Durchführung eines so riesigen Unter-
nehmens eine wesentliche Bedingung sei
„de ne pas viser ä la perfection“, so möchte
doch Jeder das Werk der Vollkommenheit
so nah als möglich gebracht sehen, nachdem
 
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