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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 1.1908

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Nr. 5 (Sept. u. Okt.)
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Lehner, Hans: Lessenich (Kreis Euskirchen): Matronenaltäre
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https://doi.org/10.11588/diglit.24878#0065

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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt

(Fortsetzung des Korr.-Bl. der Westd. Ztschr. f. Gesch. u. Kunst)

Nachrichten für die römisch-germanische Altertumsforschung.

Herausgegeben von Dr. E. Krüger, Museumsdirektor in Trier.

Das Korrespondenzblatt erscheint alle 2 Monate. — Abonnementspreis pro Jahr 3 Mark.

Verlagsbuchhandlung von Jacob Lintz in Trier.

Sept. u. Okt. Erster Jahrgang. Nr. 5. 1908.

NEUE FUNDE.

Lessenich (Kreis Euskirchen). Matronenaltäre.

Ein halbes Stündchen südlich von Satzvey, der nächsten Bahnstation
nach Euskirchen an der Linie Köln—Euskirchen—Trier, liegt das Dörfchen
Lessenich. Dort, wo die letzten sanften Ausläufer der Eifel in die fruchtbare
Ebene von Euskirchen und Zülpich verlaufen, also im hauptsächlichsten Gebiete
der grossen gallorömischen Grundbesitzer und ihrer Schutzgöttinnen, der
Matronen, sind etwa 20 Minuten südlich von Lessenich an einer sanften
Anhöhe in diesem Frühjahre drei Altäre aus weissem feinem Sandstein auf
dem Felde gefunden worden. Der Fund wurde von Herrn stud. phil. Franz
Heinrichs aus Euskirchen dem Bonner Provinzialmuseum sofort gemeldet, so
dass die Steine alsbald erworben werden konnten. Es sind einfache Inschrift-
stelen ohne Matronendarstellungen, nur mit den üblichen Zieraten versehen.

Der grösste (19816 unseres Inventars) ist 73 cm hoch, 37 cm breit und
14 cm dick. Die Platte ist bekrönt mit einem kleinen Giebelchen, die
ursprünglich vorhandenen Eckvoluten sind verloren. Die Schmalseiten sind
glatt. Die Inschrift lautet:

also : Matronis Vacallinehis I L(ncius) Cavonius j Victor
l(ibens) m(erito).

Der zweitgrösste Altar (19817) ist 60 cm hoch, 36 cm breit und 12 cm
dick. Auf der beschädigten Oberfläche ist noch die Darstellung einer Birne
erhalten. Auf den Schmalseiten sind grossblättrige Bäume oder Zweige mit
Beeren dargestellt. Die Inschrift lautet:

also: Mat(ronis) VacaUine'is M(arcus) Anto\nius

Ma(n)suet\us pro sc ct su\is l(ibcns) m(erito).

Der dritte Altar (19818) ist 52 cm hoch, 33,5 breit, 12 dick. Er ist
unten und auf der Inschriftfläche am meisten beschädigt, dagegen ist die
Bekrönung noch vollständig erhalten: Giebelchen, Eckvoluten und die sorg-
fältige Darstellung einer Birne und eines Apfels. Die Schmalseiten sind glatt,
der untere Teil ist zerstört. Die Inschrift lautet:

also: [ Va]callin[eh]i[s\ \ C(aius) Iuliu[s] j Sccund[us\ \ v(ohtm)
[s(olvit) l(ibens) m(erito)].

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