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Schulz, Heinrich Wilhelm; Quast, Ferdinand von [Editor]
Denkmäler der Kunst des Mittelalters in Unteritalien (Band 1) — Dresden, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.22893#0176
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cisci vero avi sui ejusque | conjugis Svevae Ursinae nepoti dignissimo; Pyrrhi autem Altamurensium
principis ac Venusinorum ducis, Engelberti | etiam Nojae et Antoniae S. Severinae comitum pa-
renti | optimo quod exuviarum suarum sceletuin in subjecta | beic arca recondituni ex benevolentia
sua huic | ordinis f. f. praedicatorum familiae testamento reliquerit aliaque beneficia contulerit,
quum | diem extremum obiit anno reparatae salutis | MCCCCLXXXII. aetatis vero suae LXXIL,
beneficentissimo | justo ac pio principi | ejusdem eoenobü grata familia una cum ejus simulacro |
supraposito in perenne monumentum | iusta persolvens hoc epitaphium | apponi curavit. | Hic jacet
corpus serenissimi ducis domini Francisci | de Baucio fundatoris hujus conventus MCCCCLXXXII.
aetatis LXXIL'

Von den übrigen Kirchen in Andria heben wir die gewöhnlich nach der Porta Santa ge-
nannte heraus, [welche ihren Namen der Sage verdankt, dafs S. Petrus und später der heil. Bischof
Richard, der Schutzpatron der Stadt, ihren ersten Eintritt in die Stadt durch dieselbe gehalten
hätten.1)] Sie ist ein Gebäude des XV. Jahrhunderts. Ueber dem zwei Quadrate langen Unter-
baue erheben sich zwei von aufsen achteckige und schräg eingedeckte, von innen runde Kuppel-
bauten.2) Jede Kuppel hat vier Fenster. Im Innern ist der Rundbogen Gesetz. Die Rose vorn
an der ersten Kuppel hat etwas antikisirendes; das Portal ist ganz im Renaissaneestyle erbaut. In
Medaillons auf der halben Höhe der Pilaster, welche die Krönung des Portales tragen, sind zwei
lorbeerbekränzte Imperatorenhäupter en relief angebracht. Man bezieht sie gewifs kaum mit Grund
auf Friedrich II. und Manfred.:i)

Von den Pallästen der Stadt wählten wir die zierliche neben dem an der erwähnten Porta
Santa gelegenen Hospitale Madonna della misericordia befindliche Casa Torre aus, von deren einer
Giebelseite wir auf Taf. XXVIII. zusammen mit anderen gothischen Pallästen im Königreiche beider
Sicilien eine Ansicht geben. (Fig. I.) 4)

Fig. II. stellt die s. g. Abbadiaza zu Taormina, einen zu einem Nonnenkloster gehörigen Bau
dar. Herr Major Maler hatte die Güte mir diese wie die ebengenannte von ihm gefertigte Zeichnung
zu freiem Gebrauche zu überlassen. — Das Gebäude ist ganz im Charakter eines Pallastes gehalten.
Unter den Fenstern läuft ein Fries von bunten Ornamenten hin mit einein Stabe darüber. Die
Säulenknäuel zur Seite der Fenster sind feingegliedert; die weifs und schwarzen Verzierungen
über denselben sind von abwechselnd verschiedener Zeichnung.

Fig. III. ist der untere Theil eines Hauses zu Neapel [auf dem Platze S. Demetrio]. Es
ist von Wohnhäusern fast das einzig bemerkenswerthe daselbst aus der Zeit des Königs Ladislaus
(reg. 1386—1414) und gehörte einem Günstlinge desselben. So weit es alt ist, ist es aus Piperno-
quadern aufgeführt, die in der oberen Hälfte diamantartig vorspringen und zum Theile mit Lilien
verziert sind; über dieselben hinweg läuft ein Kleeblattbogenfries mit vorzüglich geschnittenen

[') Urso a. a. 0. 77.] [«) In größerem Maßstäbe a. a. 0. PI. XXIX.]

[*) Vorderansicht und Grundrifs s. beim Duc de Luynes, [*) Ebenfalls und zwar mit Details eines Fensters beim
Recherches etc. PI. XXVIII.] Duc de Luynes. PI. XXX.]
 
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