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Schulz, Heinrich Wilhelm; Quast, Ferdinand von [Editor]
Denkmäler der Kunst des Mittelalters in Unteritalien (Band 1) — Dresden, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.22893#0337
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*Quod Robertus opus sex consummavit in annis
5 coniuge cum Palma, quos dextra colligat alma.')

Die Gemälde in den Hallen dieses Klosters wurden im Jahre 1609 von Giovanni di Gre-
gorio, gewöhnlich nach seinem Geburtsorte ,del Pietrafesa' genannt, ausgeführt.

Das 1488 gestiftete Reformatenkloster vor der Stadt enthält u. a. Gemälden auf Holz
einige von Zingaro (?) oder einem seiner Schüler.2) —]

M ü R 0.

[Die Cathedrale von Muro3) ist als Saflragane dem Erzbischofe von Conzu unterworfen.
Wie so viele der unteritalienischen Cathedralen ist sie der Jungfrau Maria geweiht (als Sta. Maria
Assunta.) Ihre jetzige Gestalt verdankt sie dem Bischöfe Domenico Antonio Manfredi, welcher sie
im August 1728 feierlich einweihte. Indefs haben sich noch einige andere Ueberbleibsel aus einer
älteren Zeit erhalten. Zur Seite der kleinen Pforte des bischöfl. Hauses befindet sich eine Inschrift,
welche des Bischofes Gaudinus gedenkt, desselben, welchen wir bei der feierlichen Einweihung der
S. Sabinuskirche zu Oanosa 1101 erwähnt fanden (s. o. S. 56.). Sie lautet:

Non adeat postem , qui se cognoverit hostem .
Intret homo blandus, sinml intret amicus amandus .
Quod scriptura legit, Gaudinus episcopus egit,
nobilibus turbis Canusinae natus ab urbis . — MC . —

In der Kirche befindet sich ein Bild, das wohl in das Jahr 1380 fällt. Auf demselben ist
die Jungfrau Maria dargestellt, welche dem in Ehrerbietung dastehenden h. Doininicus den Rosen-
kranz darreicht. Darunter knieen zuoberst die Königin Johanna I. (f 1382) und der Gegenpapst
Clemens VII. (r. 1379—1394), weiter unten Johanna's vierter Gemahl Prinz Otto von Braunschweig
(s. 1376, gefangen genommen 1380) und Bischof Anton von Muro. 1380 wurde Johanna ihrer
Vermählung mit Otto wegen von dem Papste Urban VI. in den Bann gethan. — Die einer In-
schrift zu Folge im Jahre 1300 gestiftete Pfarrkirche von S. Marco scheint in späterer Zeit Ver-
letzungen erfahren zu haben. —

In wilder Gebirgsgegend in der Nähe von Muro steht eine kühne Brücke aus dem Mittel-
alter noch heute fest da. Ihre an der Südseite angebrachte Inschrift lautet: ,Incus protomagister,
Joannes cognomine | Cito, Joannes Musaneri cives | Melfienses fecere hoc opus. A. MC.

[') Meinorte S. 228.] [») Vgl. besonders Giov. Fil. Martusselli über das

[>) Meraorie S. 181. f.] Bisthum Muro bei d'Avino, Cenni storici 417. ff.]

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