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Schulz, Heinrich Wilhelm; Quast, Ferdinand von [Hrsg.]
Denkmäler der Kunst des Mittelalters in Unteritalien (Band 1) — Dresden, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.22893#0356
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334

* 1725 und 1748 durch Bischof Bufino von Melfi und Bapolla.1) Zu der Vollführung der übrigen
vermachte Bischof Ferdinand de Vicariis, sowie zur Herstellung der Marmorschranken des Pres-
byterkims 1780 1000 Ducati. Unter Bischof Pasquale Teodoro Basta (1748 — 1763) wurde ein
neuer Hochaltar von Marmor gesetzt. Schon 1724 hatte Papst Benedict XIII. bei seiner Durch-
reise durch Rapolla 5000 Scudi zur Instandsetzung und Verschönerung der Cathedrale dieses Ortes
angewiesen. Leider wurde bei dieser Gelegenheit ein alterthümliches Tabernakel mit vier Marmor-
säulen, welche einen mit dem Namen des stiftenden Bischofes versehenen Baldachin aus einem Stücke
trugen, nebst vielen interessanten, alten Grabsteinen fortgeschafft.

In der Nähe von Rapolla befinden sich die noch mit Fresken verzierten Ruinen des Bene-
dictinerklosters Sta. Maria del Monte. —]

LAGONEGRO.

Lagonegro liegt auf der grofsen Strafse, welche von Neapel nach Reggio führt, in roman-
tischer Lage auf einer inmitten eines Bergkessels sich erhebenden Anhöhe. Auf der zweiten Spitze
derselben steht ein verfallenes Schlofs. Lagonegro macht, wie fast alle Städte der Provinz, einen
ganz modernen Eindruck, in mittelbarer Folge der vielen Erdbeben, welchen diese Gegenden aus-
gesetzt sind. Doch sind hier noch einige Spuren von Gebäuden aus dem XVI. Jahrhunderte übrig.
An der Confraternität der Maria findet sich z. B. ein altes Portal mit der Jahrzahl 1530, woran
die mit Arabesken verzierten Pfeiler auf zwei in rohem Style des XII. Jahrhunderts gearbeiteten
Löwen ruhen. Eine andere gleichzeitige Fapade ist in einer höher hinauf liegenden Strafse zu sehen.
Alle übrigen Gebäude in der Stadt scheinen neu zu sein. —

Zusätze,

[Zu S. 39. BARI. Das im Holzschnitte Nr. 8. dargestellte Mosaikmuster aus der Absis
von S. Niccolö zu Bari ist nach der interessanten Vernmthung des Herrn Dr. R. Gosche, welche
derselbe uns mitzutheilen die Güte hatte, allerdings ein direct arabischen Vorbildern nachgebildetes,
indem es nichts weiter ist, als eine Stylisirung der Buchstaben des Wortes rAllah" (»ii, in voll-
ständigerer ungewöhnlicherer Form jJJI).]

[Zu S. 53. BARI. Ueber der Thür von S. Agostino zu Bari befand sich ein von Fran-

[') Vgl. Gennaro Araneo über Melfi bei d'Avino S. 329. Nach Dr. Schnars in dem oben S. 331. citirten Auf-
satze S. 302. wäre, was Obigem widerspricht, 1694 die Cathedrale von Rapolla in Folge eines Erdbebens eingestürzt.]
 
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