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S. S E V E R 0.
[Die Cathedrale von San Severo in der Capitanata, eine Suffragane des Erzbisthums Bene-
vent, wurde durch den Bischof Gerinanico Malaspina (s. 1583, f 1604 in Krakau) um zwei Seiten-
schiffe vergröfsert, da sie bis dahin nur einschiffig gewesen war, und der Gröfse der Gemeine nicht
mehr genügte. —')]
S I P 0 N T 0.
[Einsam, unter den Ruinen einer seit sechs Jahrhunderten verlassenen Stadt, erhebt sich
die Kirche Santa Maria Maggiore di Siponto, einst erzbischöfliche Cathedrale und auch jetzt
noch manche Erinnerung an ihre alte Würde bewahrend. Die Sage läfst sie von dem ersten
Bischöfe der Stadt, S. Justinus, der Mutter Christi noch bei ihren Lebzeiten gewidmet sein; in ihr
habe S. Laurentius, der gefeierte Entdecker der Grotte auf dem benachbarten Garganus zu Ende
des V. Jahrhunderts, zum Erzengel Michael gebetet vor den drei Erscheinungen, mit denen ihn
derselbe begnadete.2)
Eine sehr annehmbare, freilich nicht näher begründete, doch sicher auf guter lokaler Tra-
dition beruhende Nachricht bei Pompeo Sarnelli, Cronologia dei vescovi ed arcivescovi Sipontini.
Manfredonia 1680. 4to. S. 155. ff., und wohl daraus in dem unten angezogenen Ragguaglio etc.
S. 50. und 51. sagt, dafs Papst Paschalis IL,
als er 1117 in Siponto ein Concil abhielt, dort
auch die, wie es heifst, „wiederhergestellte,"
gewifs aber gröfstentheils ganz neugebaute Kirche
Sta. Maria Maggiore einweihte, wobei er die Ge-
beine des Bischofs Laurentius neben dem Hoch-
altare beisetzte. Von diesem Baue des XII. Jahr-
hunderts sind noch die Unterkirche und die
Ringmauern der oberen erhalten, über welchen
im XVI. Jahrhunderte, dem Orte seine Weihe
zu erhalten und die Reliquien des verehrten
Baues vor dein Verfalle zu retten, eine neue
Nr. 45. Cathedrale zu Siponto.
[') Severino Tura. bei d'Avino. Cenni storici cet. arcangelo S. Michele nel monte Gargano in provincia di Ca-
S. 603.] pitanata. Napoli 1827. 8vo. S. 6. u. s. w. Vgl. übrigens
[') Ragguaglio delT insigne e venerabile santuario deü' wegen der Grotte u. s. w. unten bei Monte S. Angelo.]
S. S E V E R 0.
[Die Cathedrale von San Severo in der Capitanata, eine Suffragane des Erzbisthums Bene-
vent, wurde durch den Bischof Gerinanico Malaspina (s. 1583, f 1604 in Krakau) um zwei Seiten-
schiffe vergröfsert, da sie bis dahin nur einschiffig gewesen war, und der Gröfse der Gemeine nicht
mehr genügte. —')]
S I P 0 N T 0.
[Einsam, unter den Ruinen einer seit sechs Jahrhunderten verlassenen Stadt, erhebt sich
die Kirche Santa Maria Maggiore di Siponto, einst erzbischöfliche Cathedrale und auch jetzt
noch manche Erinnerung an ihre alte Würde bewahrend. Die Sage läfst sie von dem ersten
Bischöfe der Stadt, S. Justinus, der Mutter Christi noch bei ihren Lebzeiten gewidmet sein; in ihr
habe S. Laurentius, der gefeierte Entdecker der Grotte auf dem benachbarten Garganus zu Ende
des V. Jahrhunderts, zum Erzengel Michael gebetet vor den drei Erscheinungen, mit denen ihn
derselbe begnadete.2)
Eine sehr annehmbare, freilich nicht näher begründete, doch sicher auf guter lokaler Tra-
dition beruhende Nachricht bei Pompeo Sarnelli, Cronologia dei vescovi ed arcivescovi Sipontini.
Manfredonia 1680. 4to. S. 155. ff., und wohl daraus in dem unten angezogenen Ragguaglio etc.
S. 50. und 51. sagt, dafs Papst Paschalis IL,
als er 1117 in Siponto ein Concil abhielt, dort
auch die, wie es heifst, „wiederhergestellte,"
gewifs aber gröfstentheils ganz neugebaute Kirche
Sta. Maria Maggiore einweihte, wobei er die Ge-
beine des Bischofs Laurentius neben dem Hoch-
altare beisetzte. Von diesem Baue des XII. Jahr-
hunderts sind noch die Unterkirche und die
Ringmauern der oberen erhalten, über welchen
im XVI. Jahrhunderte, dem Orte seine Weihe
zu erhalten und die Reliquien des verehrten
Baues vor dein Verfalle zu retten, eine neue
Nr. 45. Cathedrale zu Siponto.
[') Severino Tura. bei d'Avino. Cenni storici cet. arcangelo S. Michele nel monte Gargano in provincia di Ca-
S. 603.] pitanata. Napoli 1827. 8vo. S. 6. u. s. w. Vgl. übrigens
[') Ragguaglio delT insigne e venerabile santuario deü' wegen der Grotte u. s. w. unten bei Monte S. Angelo.]